Reichsknappschaftshaus
Das Reichsknappschafthaus wurde 1930 am Breitenbachplatz in Berlin-Wilmersdorf im Auftrag der Reichsknappschaft (später Bundesknappschaft, jetzt Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See) in Berlin gebaut.
Die Architekten Max Taut und Franz Hoffmann entschieden sich für eine Stahlskelettbauweise und eine mit Siegersdorfer Keramikplatten verkleidete Fassade. Das Skelett wurde mit Eisenklinkern ausgefacht und aus stereometrischen Baukörperteilen im Drei-Meter-Raster errichtet. Diese Bauweise war zu damaliger Zeit neu. Das Mittelteil des Gebäudes mit offener Vorhalle, Haupttreppe und großem Sitzungssaal treten als besondere Einheit aus dem übrigen Baukörper hervor. Die Rückfront bildet ein halbrundes verglastes Treppenhaus mit freischwingender Treppe.[1]
Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude Schäden, die 1950 beseitigt wurden. Der große Sitzungssaal konnte dabei jedoch nicht mehr mit seinen ursprünglichen Verkleidungen aus Eichenholz in Bronzerahmen ausgestattet werden. Bis 1970 befand sich die Filiale für wissenschaftliche, soziale und künstlerische Berufe des Arbeitsamts in dem Baukomplex. Danach nahm kurzzeitig das Musikarchiv der Deutschen Bibliothek hier Quartier. Heute sind in dem denkmalgeschützten Haus das Lateinamerika-Institut (LAI) und Teile der Verwaltung der Freien Universität Berlin untergebracht.
Literatur
Bearbeiten- Dr. G. L.: Reichsknappschaftsgebäude in Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 6, 1931, S. 84–91 (zlb.de).
- Martin Pozsgai: Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Reichsknappschaft von Max Taut und Franz Hoffmann (1928/30). In: Martina Schilling (Hrsg.): Freie Universität Berlin. Ein Architekturführer zu den Hochschulbauten. Berlin 2011, S. 164–167.
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag 09011512 in der Berliner Landesdenkmalliste
- Das Reichsknappschaftshaus. In: Kulturdatenbank.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Das Haus der Reichsknappschaft. In: Der Tagesspiegel, 13./14. Mai 1972.
Koordinaten: 52° 28′ 4,7″ N, 13° 18′ 36″ O