Reichenau (Schiff, 1961)

Passagierschiff

Das Motorschiff Reichenau ist ein auf dem Bodensee verkehrendes Passagierschiff der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB).

Reichenau
Die Reichenau im Hafen von Radolfzell
Die Reichenau im Hafen von Radolfzell
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Unteruhldingen
zuvor: Radolfzell
Eigner seit 1996: Bodensee-Schiffsbetriebe
1961–1996: Deutsche Bundesbahn
Bauwerft Bodan-Werft, Kressbronn am Bodensee
Indienststellung 1961
Verbleib in Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 34,6 m (Lüa)
Breite 7,3 m
Tiefgang (max.) 1,11 m
Verdrängung 80,25 t
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dieselmotor der Firma MWM
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 258 kW (351 PS)
Höchst­geschwindigkeit 13,5 kn (25 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 250

Geschichte Bearbeiten

Die Deutsche Bundesbahn (DB) beauftragte die Bodan-Werft in Kressbronn am Bodensee mit dem Bau eines weiteren Schiffes vom Typ des Motorschiffes Friedrichshafen, dessen flache Form bei mittlerem Wasserstand ein Passieren der alten Rheinbrücke Konstanz und das Befahren von Flussstrecken wie dem Alten Rhein ermöglicht.

Das Schiff wurde 1961 unter dem Namen Reichenau in Dienst gestellt. Es ersetzte das Motorboot Reichenau im Heimathafen Konstanz und wurde zunächst auf dem Kursverkehr zwischen Konstanz und Radolfzell eingesetzt. Bis 1973 war die Reichenau im Winterkursverkehr zwischen Konstanz und Meersburg eingesetzt.

Später war sie für den Fährbetrieb auf dem Unterseekurs zwischen Radolfzell, Iznang und der Insel Reichenau zuständig. Bevor sie ihren Heimathafen in Radolfzell bezog, mussten bei hohem Wasserstand jedes Mal, bevor das Schiff die alte Rheinbrücke durchqueren konnte, das Dach vom Steuerhaus abgebaut, die Fenster abgeklappt und den Radarmast gelegt werden.[1]

Im Jahr 1996 wurden die Bodensee-Schiffsbetriebe als Tochtergesellschaft „BSB GmbH“ der Deutschen Bahn AG privatisiert. Im Winter 2000/2001 wurde die Reichenau in der BSB-eigenen Werft in Friedrichshafen überholt und modernisiert. Seit 2003 gehören die BSB samt ihren Schiffen zu den Stadtwerken Konstanz.

Im September 2005 war das Schiff Übungsobjekt einer groß angelegten Feuerwehr- und Ölwehrübung des Löschzuges A und des Ölwehrzuges der Freiwilligen Feuerwehr Radolfzell auf dem Zeller See zwischen Radolfzell und Iznang.[2] Auf dem Schiff selbst gibt es feste und mobile Feuerlöschpumpen, mit denen man jeden Punkt des Schiffs erreichen kann.[1]

Ende November 2010 wurde bekannt, dass die BSB beabsichtigt bis 2014 ein neues Schiff zu bauen, das die Reichenau ersetzen und rund 300 Passagiere fassen soll.[3]

Bis zum Saisonende 2016 wurde die Reichenau auf Kursfahrten für die Weiße Flotte auf dem Untersee zwischen Radolfzell, der Insel Reichenau und Konstanz eingesetzt.

Nach einer gründlichen Überholung auf der Werft-Werkstatt in Konstanz wird das kleinste Schiff der BSB künftig auf dem Überlinger See verkehren, neuer Heimathafen ist Uhldingen. Den Heimathafen Radolfzell übernimmt anstatt eines Neubaus das wesentlich größere Motorschiff Stadt Radolfzell, wie die ehemalige Königin Katharina jetzt heißt.

 
Winterliche Ruhepause in Konstanz für die MS Reichenau

Weblinks Bearbeiten

Commons: Reichenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Claudia Rindt: „Wir machen Menschen glücklich“. In: Südkurier vom 28. Juni 2010
  2. "Manövrierunfähig" auf See. In: Südkurier vom 22. September 2005
  3. Josef Siebler/jos: Schlechtes Jahr für die Schifffahrt. In: Südkurier vom 25. November 2010