Die Regierung Dewael war die neunte flämische Regierung. Sie amtierte vom 13. Juli 1999 bis zum 10. Juni 2003.

In der Regierung waren vier Parteien vertreten: die liberale Vlaamse Liberalen en Democraten (VLD), die Sozialistische Partei (SP), die grüne Agalev und das Bündnis von Volksunion und ID21 (VU-ID).

Bei der Wahl zum flämischen Parlament am 13. Juni 1999 erlitten die Regierungsparteien CVP und SP Verluste und büßten die absolute Mehrheit ein. Am 13. Juli 1999 wurde eine Koalition aus VLD, SP, Agalev und VU-ID unter Ministerpräsident Patrick Dewael (VLD) gebildet.

Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Dewael im Juni 2003, der als stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister in die föderale Regierung eintrat, wurde von Bart Somers (VLD) eine neue Regierung gebildet.

Zusammensetzung Bearbeiten

Amt Name Partei Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
Ministerpräsident und Minister für Finanzen und Haushalt, Äußeres und Europa Patrick Dewael VLD 13. Juli 1999 1. August 2001
Ministerpräsident 1. August 2001 5. Juni 2003
stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Mobilität, öffentliche Arbeiten und Energie Steve Stevaert SP/sp.a 13. Juli 1999 18. März 2003
Minister für Mobilität, öffentliche Arbeiten und Energie Gilbert Bossuyt SP/sp.a 19. März 2003 10. Juni 2003
Minister für Arbeit und Tourismus Renaat Landuyt SP/sp.a 13. Juli 1999 19. März 2003
stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Arbeit und Tourismus 19. März 2003 10. Juni 2003
Ministerin für Soziales, Gesundheit und Chancengleichheit Mieke Vogels Agalev 13. Juli 1999 3. Juli 2002
Ministerin für Soziales, Gesundheit, Chancengleichheit und Entwicklungszusammenarbeit 3. Juli 2002 23. Mai 2003
Ministerin für Soziales, Gesundheit und Chancengleichheit Adelheid Byttebier Agalev 26. Mai 2003 10. Juni 2003
Minister für Kultur, Jugend, Stadtentwicklung, Wohnen und Brüsseler Angelegenheiten Bert Anciaux VU-ID/SPIRIT 13. Juli 1999 14. April 2000
Minister für Kultur, Jugend, Brüsseler Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit 14. April 2000 18. Mai 2001
Minister für Kultur, Jugend, Sport, Brüsseler Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit 18. Mai 2001 1. Juli 2002
Minister für Sport und Brüsseler Angelegenheiten Guy Vanhengel VLD 3. Juli 2002 31. Januar 2003
Minister für Sport und Angelegenheiten der Hauptstadt 31. Januar 2003 10. Juni 2003
Ministerin für Bildung und Ausbildung Marleen Vanderpoorten VLD 13. Juli 1999 10. Juni 2003
Ministerin für Umwelt und Landwirtschaft Vera Dua Agalev 13. Juli 1999 23. Mai 2003
Minister für Umwelt, Landwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit Ludo Sannen Agalev 26. Mai 2003 10. Juni 2003
Minister für Inneres, den Öffentlichen Dienst und Sport Johan Sauwens VU-ID/SPIRIT 13. Juli 1999 10. Mai 2001
Minister für Inneres, Wohnen und den Öffentlichen Dienst Paul Van Grembergen VU-ID/SPIRIT 11. Mai 2001 1. August 2001
Minister für Inneres, den Öffentlichen Dienst und Äußeres 1. August 2001 3. Juli 2002
Minister für Inneres, Kultur, Jugend und den Öffentlichen Dienst 3. Juli 2002 10. Juni 2003
Minister für Wirtschaft, Raumordnung und Medien Dirk Van Mechelen VLD 13. Juli 1999 1. August 2001
Minister für Finanzen und Haushalt, Innovation, Medien und Raumordnung 1. August 2001 10. Juni 2003
Minister für Wirtschaft, Außenhandel und Wohnen Jaak Gabriëls VLD 10. Juli 2001 3. Juli 2002
Minister für Wirtschaft, Äußeres, Außenhandel und Wohnen 3. Juli 2002 6. Juni 2003

Umbesetzungen Bearbeiten

Innenminister Johan Sauwens trat am 10. Mai 2001 zurück, nachdem seine Teilnahme an einem Treffen des Sint-Maartensfonds, einer Vereinigung von ehemaligen Ostfrontkämpfern, bekannt wurde.[1] Sein Nachfolger wurde Paul Van Grembergen.

Am 10. Juli 2001 wurde ein zusätzliches Ministerium geschaffen. Jaak Gabriëls (VLD) wurde Minister für Wirtschaft, Außenhandel und Wohnen. Ministerpräsident Patrick Dewael gab am 1. August die Zuständigkeiten für Finanzen und Haushalt sowie Äußeres und Europa ab. Finanzen und Haushalt gingen an Dirk Van Mechelen, Äußeres an Paul Van Grembergen.

Die Sozialistische Partei (SP) nannte sich 2001 in Sozialistische Partei Anders (sp.a) um.

Diu Volksunion löste sich 2001 in drei Gruppen auf. Die beiden Minister Bert Anciaux und Paul Van Grembergen schlossen sich der neugegründeten linksliberalen SPIRIT an.

Ber Anciaux trat am 1. August 2002 zurück, sein Nachfolger wurde Guy Vanhengel (VLD). Damit stellte die VLD fünf der zehn Regierungsmitglieder.

Steve Stevaert, trat am 18. März 2003 zurück und wurde Parteivorsitzender der sp.a. Er wurde ersetzt durch Gilbert Bossuyt, die Funktion des stellvertretenden Ministerpräsidenten übernahm Renaat Landuyt.

Die starken Verluste von Agalev bei der nationalen Parlamentswahl 2003, führten zu personellen Veränderungen. Die beiden Ministerinnen Vera Dua und Mieke Vogels traten am 23. Mai 2003 zurück, neu in die Regierung kamen Ludo Sannen und Adelheid Byttebier.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sauwens vindt zijn aanwezigheid bij Sint-Maartensfonds een inschattingsfout. In: De Standaard. 7. Mai 2001, abgerufen am 23. Januar 2021 (niederländisch).