Pseudomonarchia Daemonum

Buch von Johannes Wier

Die Pseudomonarchia Daemonum oder auch Falsche Monarchie der Dämonen ist eine lateinische Abhandlung aus dem 16. Jahrhundert, die in der Renaissance geschrieben wurde und eine Nomenklatur der Hierarchie höllischer Dämonen, ihrer Eigenschaften und der Mittel zu ihrer Abwehr darstellt.

Die Pseudomonarchia Daemonum erschien zuerst als Anhang zur 5. Ausgabe 1577 des Buchs De praestiis daemonum (Erstausgabe 1563) von Johann Weyer. Weyer bezeichnete seine Quellenhandschrift als Liber officiorum spirituum, seu Liber dictus Empto. Salomonis, de principibus et regibus daemoniorum. (Buch der Ämter der Geister oder das Buch namens „Empto“. Solomon, über die Prinzen und Könige der Dämonen.)

Dieses Werk ist wahrscheinlich mit einem sehr ähnlichen Manuskript von 1583 mit dem Titel „Das Amt der Geister“ verwandt. Beide scheinen letztendlich eine Ausarbeitung eines Manuskripts aus dem 15. Jahrhundert mit dem Titel „Le Livre des Esperitz“ zu sein (von dem 30 seiner 47 Geister fast identisch denen der Ars Goetia sind).

Inhalt Bearbeiten

Als Auszug aus einem Grimoire ähnlich der Ars Goetia (erstes Buch von Der kleine Schlüssel Salomons) enthält es eine Liste von Dämonen und die entsprechenden Stunden und Rituale, um sie zu beschwören.

Die Pseudomonarchia ist älter als die Ars Goetia und unterscheidet sich etwas von ihr. Die Pseudomonarchia listet neunundsechzig Dämonen auf (im Gegensatz zu den späteren zweiundsiebzig). Außerdem variiert ihre Reihenfolge sowie einige ihrer Merkmale. Der Dämon Pruflas erscheint nur in der Pseudomonarchia und die Pseudomonarchia schreibt den Dämonen keine Siegel zu.

Die 69 Dämonen Bearbeiten

  1. König Baal
  2. Herzog Agares
  3. Präsident Barbas
  4. Prinz/Herzog Pruflas
  5. Marquis Amon
  6. Herzog/Graf Barbatos
  7. Präsident Buer
  8. Herzog Gusoyn
  9. Graf/Präsident Botis
  10. Herzog Bathym
  11. König Pursan
  12. Herzog Eligos
  13. Marquis Loray
  14. Herzog Valefor
  15. Graf/Präsident Morax
  16. Prinz/Graf Ipes
  17. Präsident Glasya labolas
  18. Marquis Naberius
  19. Herzog Zepar
  20. König Byleth
  21. Prinz Sytry
  22. König Paimon
  23. König Belial
  24. Herzog Bune
  25. Marquis Forneus
  26. Marquis/Graf Ronwe
  27. Herzog Berith
  28. Herzog Astaroth
  29. Präsident Forras
  30. Graf Furfur
  31. Marquis Marchocias
  32. Präsident Malphas
  33. Herzog Vepar
  34. Marquis Sabnac
  35. König Sidonay
  36. Prinz/Präsident Gaap
  37. Herzog/Marquis Chax
  38. Herzog Pucel
  39. Ritter Furcas
  40. Herzog/Graf Murmur
  41. Präsident Caym
  42. Graf Raum
  43. Graf Halphas
  44. Herzog Focalor
  45. König/Graf Vine
  46. Graf Bifrons
  47. Marquis Samigina
  48. König/Präsident Zagan
  49. Marquis Orias
  50. Präsident Volac
  51. Herzog Gomory
  52. König/Graf Decarabia
  53. Herzog Amduscias
  54. Marquis Andras
  55. Marquis Andrealphus
  56. Präsident Oze
  57. Herzog Aym
  58. Prinz Orobas
  59. Herzog Vapula
  60. Marquis Cimeries
  61. Präsident Amy
  62. Herzog Flauros
  63. König Balam
  64. Herzog Alocer
  65. Graf Saleos
  66. Herzog Vuall
  67. Präsident Haagenti
  68. Marquis Phoenix
  69. Prinz Stolas

Ausgaben Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • George Mora, Benjamin G. Kohl: Witches, devils, and doctors in the Renaissance: Johann Weyer, De praestigiis daemonum. Translation by John Shea; foreword by John Weber; collaborators, Erik Midelfort, Helen Bacon. Binghamton, N.Y. 1991. (Medieval and Renaissance Texts and Studies.73.)
  • Jean-Patrice Boudet: Les who's who démonologiques de la Renaissance et leurs ancêtres médiévaux. Demonological who's who of the 16th century and their medieval ancestors, in: Medievales. Nr. 44. 2002. S. 117–140. Volltext