Lesenswerte Artikel
Adrien de Gerlache de Gomery
Adrien de Gerlache de Gomery

Adrien de Gerlache de Gomery war ein belgischer Marineoffizier und Polarforscher. Geboren als ältester Sohn eines adligen Offiziers, trat er gegen den Willen seines Vaters 1886 in die belgische Marine ein. Mit zweiundzwanzig Jahren wurde er in den Rang eines „Zweiten Leutnants auf großer Fahrt“ und im Oktober 1890 zum Leutnant befördert. Er verrichtete Dienst auf Schiffen der belgischen Fischereiaufsicht, der Küstenwache und der Fährlinie Oostende – Dover, wünschte sich jedoch ein abenteuerlicheres Leben. 1895 nahm de Gerlache de Gomery an einer Fahrt nach Jan Mayen und Ostgrönland teil, die ihn bestärkte, sein Leben der Polarforschung zu widmen.

Dritte Flandernschlacht - Karte
Dritte Flandernschlacht - Karte

Die Dritte Flandernschlacht im Ersten Weltkrieg war ein Versuch der Alliierten, einen Durchbruch im Raum Ypern zu erzielen, daher auch der Name Dritte Ypernschlacht. Sie begann am 31. Juli 1917 und endete am 6. November 1917 mit der Eroberung des Dorfes Passchendaele. Der Durchbruch gelang nicht und die Geländegewinne waren, wie an der Westfront üblich, sehr gering und mussten mit enormen menschlichen und materiellen Verlusten erkämpft werden. Deswegen steht die Flandernoffensive heute für die Brutalität und Sinnlosigkeit des Krieges. Die Offensive bestand eigentlich aus mehreren Schlachten. Der erste Angriff wird als Schlacht von Messines bezeichnet, die späteren Offensiven im Oktober/November als Schlacht von Passchendaele oder einfach nur Passchendaele.

Genter Altar im geöffneten Zustand, Die Festtagsseite
Genter Altar im geöffneten Zustand, Die Festtagsseite

Der Genter Altar ist ein Flügelaltar in der Genter St. Bavo-Kathedrale. Er wurde 1432 von Jan van Eyck und möglicherweise dessen Bruder Hubert van Eyck geschaffen. Die lange als recht sicher angenommene Mitwirkung des letzteren, die auf einer später zugefügten Inschrift auf dem Altarbild beruht, wird inzwischen von der Forschung verworfen. Stifter des Bildes waren der Genter Kaufmann Jodocus Vijd und seine Frau Elisabeth Borluut. Thema des Retabels ist die Anbetung des Gotteslammes - die Schlussszene der Apokalypse des Johannes und der Einzug der Auserwählten nach dem Jüngsten Gericht in das Neue Jerusalem.

Georges Ruggiu ist ein belgisch-italienischer Journalist und Rundfunkmoderator. Er beteiligte sich während des Völkermords in Ruanda an Verbrechen. Dafür wurde er am 1. Juni 2000 vom Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda (ICTR) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Er ist der einzige Europäer, gegen den der ICTR ein Urteil fällte. Zehneinhalb Jahre seiner Haft verbrachte Ruggiu im Gefängnis des ICTR in Tansania. In dieser Zeit sagte er mehrfach in Prozessen dieses Gerichtshofs als Belastungszeuge aus. Ende Februar 2008 erfolgte sein Transfer nach Italien, wo er den Rest seiner Strafe verbüßen sollte. Am 21. April 2009 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen.

Belfried und Tuchhalle, Brügge
Belfried und Tuchhalle, Brügge

Das Hansekontor in Brügge war das wirtschaftlich bedeutsamste der vier Kontore der Hanse. Das Kontor führte ein Siegel mit dem doppelköpfigen Reichsadler, das ihm im Jahr 1486 von Kaiser Friedrich III. verliehen worden war. Das Hansekontor in Brügge war eine völkerrechtlich anerkannte Interessenvertretung der Hanse. Sie hatte eine eigene Jurisdiktion. Die in Brügge tätigen Kaufleute aus Hansestädten waren Zwangsmitglieder. Das Hansekontor in Brügge hatte die Stellung einer auswärtigen Handelskammer der Hanse in Brügge mit konsularischen Befugnissen.

Herzogtum Limburg (rosa) um 1400
Herzogtum Limburg (rosa) um 1400

Das Herzogtum Limburg war ein historisches Territorium im (Heiligen) Römischen Reich Deutscher Nation, dessen Kerngebiet weitgehend im Nordosten des heutigen Belgien (Provinz Lüttich) liegt. Der geschichtliche Ursprung liegt im frühen 11. Jahrhundert; sein definitives Ende besiegelten die Franzosen, als sie das Gebiet 1793 annektierten und an Frankreich anschlossen. Zunächst nur Grafen, erstritten sich die Limburger im 12. Jahrhundert aufgrund des mehrfach erhaltenen Titels Herzog von Niederlothringen den Herzogtitel auf Dauer. Nach dem Aussterben der Hauptlinie der Limburger Herzöge entbrannte der Limburger Erbfolgestreit, der in der Schlacht von Worringen im Jahr 1288 seinen blutigen Höhepunkt fand. Seitdem wurde Limburg in Personalunion von den Herzögen von Brabant mitregiert. Seit diesem Zeitpunkt kann man kaum mehr von einer eigenen Geschichte des Herzogtums sprechen. Bestrebungen der Limburger Stände, im Rahmen der Brabanter Revolution (1789) eine gewisse Eigenständigkeit zurückzuerlangen, scheiterten.

Siegel Johanns III. (Bayern)
Siegel Johanns III. (Bayern)

Johann III. Ohnegnade, der dritte Sohn Herzog Albrechts I., war von 1390 bis 1418 Fürstelekt von Lüttich und von 1404 bis zu seinem Tod Herzog des wittelsbachischen Teilherzogtums Straubing-Holland. Johann war eine schillernde Persönlichkeit, die für ihren politischen Scharfblick ebenso gerühmt wurde wie für ihren Kunstsinn. Johann stieß mit seiner autoritären Politik in Lüttich auf den erbitterten Widerstand der Städte und des Adels, die schließlich sogar einen Gegenbischof wählten. Seit 1395 mehrmals vertrieben, konnte Johann von Bayern seine Herrschaft in der Schlacht von Othée wiederherstellen. Die nachfolgenden Konfiskationen und Hinrichtungen seiner Gegner brachten Johann den Beinamen „Ohnegnade“ ein. Erst der römisch-deutsche König Sigismund erreichte 1417 einen endgültigen Ausgleich zwischen Elekt und Bistum, in dem Johann Lüttichs alte Rechte anerkannte.

Logo der Metro Brüssel
Logo der Metro Brüssel

Die Metro Brüssel bildet zusammen mit der Straßenbahn das Rückgrat des schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs in der Region Brüssel-Hauptstadt, welche neben dem administrativen Stadtgebiet Brüssels 18 weitere selbstständige Gemeinden umfasst, die jedoch ein zusammenhängendes städtisches Siedlungsgebiet bilden. Die einzige Untergrundbahn Belgiens entwickelte sich aus der Untertunnelung von Straßenbahnstrecken, welche stufenweise auf U-Bahn-Betrieb umgestellt wurden. Die Eröffnung der ersten U-Bahnstrecke fand 1976 statt. Betreiber des Systems mit derzeit vier Linien ist die Société des Transports Intercommunaux de Bruxelles/Maatschappij voor het Intercommunaal Vervoer te Brussel, kurz STIB/ MIVB. Das Brüsseler Metrosystem hat eine Länge von 38 Kilometern, verfügt über 59 Stationen und ist von 5:00 Uhr bis 1:00 Uhr im Einsatz. Brüssel hat insgesamt vier U-Bahn-Linien, wobei sich je zwei Linien weite Streckenabschnitte teilen.

Britische Truppen beim Passieren einer Zugbrücke an der Maginotlinie am Fort de Sainghain nahe der belgischen Grenze
Britische Truppen beim Passieren einer Zugbrücke an der Maginotlinie am Fort de Sainghain nahe der belgischen Grenze

Der Westfeldzug bezeichnet die Eroberung der Niederlande, Belgiens, Luxemburgs und Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges vom 10. Mai bis 25. Juni 1940. Zu Beginn des Polenfeldzuges hatten Frankreich und Großbritannien dem Deutschen Reich am 3. September 1939 den Krieg erklärt, ohne militärisch wirksam einzugreifen. Dieser „Sitzkrieg“ endete April 1940, als es zu einem britisch-deutschen Wettlauf um die Besetzung Norwegens kam. Das „Unternehmen Weserübung“ war Anfang Mai weitgehend zugunsten Deutschlands entschieden, woraufhin der Angriffsbefehl im Westen erteilt wurde. Deutsche Panzerkommandeure drangen binnen weniger Tage „blitzkriegartig“ durch die Ardennen bis zur Kanalküste vor. Anfang Juni erfolgte der Angriff auf das französische Kernland, der mit der Besetzung von Paris vorentschieden wurde. Der Waffenstillstand, der am 25. Juni 1940 in Kraft trat, teilte Frankreich in das verbliebene Vichy-Regime im Süden, in eine deutsche Besatzungszone entlang der Küsten im Westen und Norden, sowie in eine italienische Zone in den Westalpen, die Benito Mussolini in den letzten Kriegstagen erobern ließ. Die Kampfhandlungen mit Großbritannien wurden in der Luftschlacht um England fortgeführt.