Pierres Levées de Puyraveau

Gruppe von drei Dolmen in der Gemeinde Saint-Léger-de-Montbrun im französischen Département Deux-Sèvres

Die Pierres Levées de Puyraveau sind eine Gruppe von drei Dolmen in der Gemeinde Saint-Léger-de-Montbrun im französischen Département Deux-Sèvres.

Gesamtansicht der Anlage

Beschreibung

Bearbeiten

Die Dolmen wurden in einer Ebene auf einer Höhe von 70 Metern errichtet und sind von Süden nach Norden durchnummeriert.[1] Sie bestehen aus großen Kalksteinplatten und -blöcken.

Dolmen Nr. 1 besteht aus einer großen trapezförmigen Deckplatte von 4 Metern Länge und 45 cm Dicke, die nach hinten geneigt ist. Darunter befindet sich eine teilweise in den Boden eingelassene Kammer, die von drei aufrechten Steinen begrenzt wird.[2]

Dolmen Nr. 2 gilt als einer der fundreichsten bekannten Dolmen in Westeuropa aufgrund der Vielzahl und des hervorragenden Erhaltungszustands der dort gefundenen Artefakte. Bei Ausgrabungen wurden unter anderem 86 Dolche und Klingen, 247 Pfeilspitzen, 14 polierte Steinäxte, Knochen- und Geweihwerkzeuge, Schmuckstücke, etwa 50 Keramikgefäße sowie menschliche Knochen entdeckt.[3]

Beide Dolmen wurden 1971 als Monument historique unter Denkmalschutz gestellt.[4]

Forschungsgeschichte

Bearbeiten

Die Megalithanlage wurde in den 1960er Jahren Ziel einer illegalen Grabung durch Schüler und andere Personen.[2] 1965 gelang es dem Direktor der prähistorischen Altertümer von Poitou-Charentes, Étienne Patte, einen Teil der archäologischen Funde, insbesondere aus Dolmen Nr. 2, sicherzustellen.[3]

In den 1970er Jahren erstellte der Archäologe Georges Germond ein detailliertes Inventar der Funde, das er durch die Aufspürung vieler in Privatsammlungen verstreuter Objekte vervollständigte.[2]

Bearbeiten
Commons: Pierres Levées de Puyraveau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Roger Joussaume: Palets et minches de Gargantua : Mégalithisme dans le Centre-Ouest de la France. Hrsg.: Association des Publications Chauvinoises (= Memoria momenti. Band 39). Chauvigny 2016, ISBN 979-1-09053439-1, S. 127–131 (französisch).
  2. a b c Georges Germond: Inventaire des mégalithes de la France. 6 — Deux-Sèvres (= Gallia Préhistoire. Suppl. 1–6). CNRS, Paris 1980, ISBN 2-222-02469-2, S. 133–157 (französisch, persee.fr).
  3. a b Les mégalithes (Néodyssée). In: www.thouars-communaute.fr. Abgerufen am 19. Juli 2024 (französisch).
  4. Eintrag Nr. PA00101342 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)

Koordinaten: 46° 59′ 16,9″ N, 0° 9′ 47,3″ W