Kraftwerk Mascarenhas de Moraes

Wasserkraftwerk in Brasilien
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Das Kraftwerk (Marechal) Mascarenhas de Moraes (portugiesisch Usina (hidrelétrica) (Marechal) Mascarenhas de Moraes), auch Kraftwerk Peixoto (port. Usina hidrelétrica Peixoto) genannt, ist ein Wasserkraftwerk im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, das den Rio Grande zu einem Stausee (port. Represa Mascarenhas de Moraes bzw. Represa (de) Peixoto) aufstaut. Ein paar Kilometer vom Kraftwerk entfernt befindet sich die Gemeinde Ibiraci.

Kraftwerk Mascarenhas de Moraes
Kraftwerk Mascarenhas de Moraes vom Unterwasser aus gesehen
Kraftwerk Mascarenhas de Moraes vom Unterwasser aus gesehen
Kraftwerk Mascarenhas de Moraes vom Unterwasser aus gesehen
Lage
Kraftwerk Mascarenhas de Moraes (Minas Gerais)
Kraftwerk Mascarenhas de Moraes (Minas Gerais)
Koordinaten 20° 17′ 6″ S, 47° 3′ 49″ WKoordinaten: 20° 17′ 6″ S, 47° 3′ 49″ W
Land Brasilien Brasilien
Ort Gemeinde Ibiraci, Bundesstaat Minas Gerais
Gewässer Rio Grande
Höhe Oberwasser 666 m
Kraftwerk
Eigentümer Furnas Centrais Elétricas
Betreiber Furnas Centrais Elétricas
Planungsbeginn 1947
Bauzeit 1950–1957
Betriebsbeginn 1957
Technik
Engpassleistung 476 Megawatt
Regelarbeitsvermögen ca. 3.000 Millionen kWh/Jahr
Turbinen Francis-Turbinen: 10
Sonstiges

Das Projekt zur Errichtung des Kraftwerks geht bis in das Jahr 1947 zurück, als der Stromversorger CPFL seine Erzeugungskapazität zunehmend erschöpft sah. Im Jahre 1950 erhielt CPFL die Konzession zur Errichtung und noch im selben Jahr wurde mit dem Bau von Peixoto begonnen. Die ersten beiden Maschinen gingen 1957 ans Netz, die letzten beiden 1968.[1][2]

Das Kraftwerk wurde im Dezember 1968 von Peixoto in (Marechal) Mascarenhas de Moraes umbenannt, zu Ehren von Marschall João Baptista Mascarenhas de Morais, der am 17. September 1968 gestorben war. Am 1. August 1973 wurde der Betrieb des Kraftwerks von CPFL an Furnas Centrais Elétricas übertragen.[1]

Absperrbauwerk Bearbeiten

Das Absperrbauwerk besteht aus einer Bogenstaumauer in der Mitte, flankiert von Gewichtsstaumauern an beiden Seiten. Auf der rechten Seite befindet sich die Haupt-Hochwasserentlastung, bestehend aus 11 Toren mit einer Breite von 10,67 m und einer Höhe von 12,98 m. Es können maximal 9.350 m³/s abgeführt werden. Zusätzlich wurde auf der äußersten linken Seite eine weitere Hochwasserentlastung mit zwei Toren errichtet, die max. 3.100 m³/s ableiten kann. Daneben und unterhalb der linken Staumauer liegt das Maschinenhaus. Die Länge der Staudammkrone beträgt 600 m, sie liegt auf einer Höhe von 669 m über dem Meeresspiegel. Das Volumen des Bauwerks beträgt 800.000 m³. Beim maximalen Stauziel von 666 m erstreckt sich der Stausee über eine Fläche von rund 250 km² und fasst 4,04 Mrd. m³ Wasser – davon können 2,5 Mrd. m³ zur Stromerzeugung genutzt werden.[1][2]

Kraftwerk Bearbeiten

Das Kraftwerk Mascarenhas de Moraes ist mit einer installierten Leistung von 476 MW eines der mittelgroßen Kraftwerke von Furnas.[3] Die durchschnittliche Jahreserzeugung schwankt: sie lag im Jahre 2006 bei 2,849 Mrd. kWh und 2009 bei 3,097 Mrd. kWh.[2]

Maschinen Bearbeiten

Es sind insgesamt zehn Maschinen mit unterschiedlicher Leistung installiert, die von 1957 bis 1968 in Betrieb gingen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:[2]

Maschine Max. Leistung (MW) Betriebsbeginn Turbine Generator Nenndrehzahl (1/min) Rotordurchmesser (m)
1 40 1957 Dominion Westinghouse 128,6 3,911
2 40 1957 Dominion Westinghouse 128,6 3,911
3 48 Morgan Smith Westinghouse 138,5 3,947
4 48 Morgan Smith Westinghouse 138,5 3,947
5 49 W. Stell General Electric 128,6 4,013
6 49 W. Stell General Electric 128,6 4,013
7 49 W. Stell General Electric 128,6 4,013
8 49 W. Stell General Electric 128,6 4,013
9 52 1968 MEP Brown, Boveri & Cie. 138,5 3,950
10 52 1968 MEP Brown, Boveri 138,5 3,950

Die zehn Francis-Turbinen befinden sich in einem Maschinenhaus am Fuße der linken Staumauer. Die zugehörigen Generatoren haben eine Nennspannung von 13,8 kV und eine Nennfrequenz von 60 Hz. In der Schaltanlage wird die Generatorspannung von 13,8 kV mittels ein- und dreiphasigen Leistungstransformatoren auf 138 und 345 kV hochgespannt.[1] Die Schaltanlage befindet sich auf der linken Seite des Flusses.

Das Kraftwerk ist im Besitz von Furnas Centrais Elétricas und wird auch von Furnas betrieben.[2]

Sonstiges Bearbeiten

Im Februar 2014 fiel der Stausee infolge von Trockenheit auf 75 % des Volumens bei maximalem Stauziel.[4] Im August 2014 erlaubte ein Richter der Betreiberfirma Furnas, den Wasserpegel bis zum minimalen Stauziel von 653 m, bei dem der Betrieb der Maschinen noch möglich ist, abzusenken, um die Stromerzeugung aufrechtzuerhalten. Dies trifft Gemeinden wie z. B. Delfinópolis empfindlich, bei denen große landwirtschaftliche Flächen bewässert werden.[5]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kraftwerk Mascarenhas de Moraes – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Mascarenhas de Moraes Hydroelectric Plant. Furnas Centrais Elétricas, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Oktober 2014; abgerufen am 22. September 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.furnas.com.br
  2. a b c d e Mascarenhas de Moraes (Peixoto) Hydroelectric Power Plant Brazil. Global Energy Observatory, abgerufen am 22. September 2014 (englisch).
  3. Parque Gerador. Furnas Centrais Elétricas, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2019; abgerufen am 22. September 2014 (portugiesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.furnas.com.br
  4. Reservatório da usina de Marimbondo é o mais seco. Diarioweb, 7. Februar 2014, abgerufen am 22. September 2014 (portugiesisch).
  5. Justiça autoriza Furnas a reduzir volume de represa no Sul de Minas. Estado de Minas, 13. August 2014, abgerufen am 22. September 2014 (portugiesisch).