Der passive Widerstand ist eine gewaltfreie Protestform einzelner Menschen oder größeren Menschengruppen. Kennzeichnend ist, dass sie Aufforderungen, Anweisungen oder Befehlen nicht folgen oder dies in einer Form geschieht, die nicht dem eigentlichen Zweck entspricht. Im Unterschied dazu wird beim aktiven Widerstand eine Tat begangen oder eine negative Aussage getätigt. Beide Formen des Widerstandes können ihren Ausdruck im zivilen Ungehorsam finden.

Als Reaktion auf die Besetzung des Ruhrgebietes im Januar 1923 durch französische und belgische Truppen – Frankreich wollte auf diese Weise die Leistung der Reparationen sicherstellen – rief die Weimarer Reichsregierung den passiven Widerstand aus. Es kam zu Generalstreiks, die den Verkehr und die Industrie belasteten. Aufgrund der Schwierigkeit, trotz des Verlustes der Einnahmen aus diesem wichtigen Wirtschaftsgebiet (durch Produktions- und Steuerausfälle) die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, musste der Widerstand letztlich im September aufgegeben werden.

In Herman Melvilles Bartleby der Schreiber lehnt die Romanfigur Bartleby jede Form der Arbeit mit den Worten „Ich möchte lieber nicht“ ab (im englischen Original: I would prefer not to). Diese Verweigerung steigert sich im Verlauf der Erzählung. Sein Arbeitgeber duldet dies bis zu dem Punkt, dass er sich gezwungen sieht, das Büro aufzugeben. Bartleby wird in ein Gefängnis gebracht, wo er letztlich stirbt.

J. M. Coetzee bearbeitet in literarischer Form in seinem Werk Leben und Zeit des Michael K. (im englischen Original: Life & Times of Michael K[1]) das Leben der fiktiven Romanfigur in der südafrikanischen Gesellschaft, die in den 1980er Jahren von der Apartheid geprägt ist. Michael K. zeichnet sich dadurch aus, dass er Konflikten durch Flucht oder Duldung begegnet. In diesem Zusammenhang leidet er wiederholt Nahrungsmangel und verweigert während seiner Internierung in ein Lager die Nahrungsaufnahme.

Siehe auch

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Anmerkung

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  1. Life & Times of Michael K in der englischsprachigen Wikipedia