Pantragismus ist ursprünglich ein kulturideologischer und literarturtheoretischer Begriff, der von Arno Scheunert 1903 in Bezug auf die dramatischen Werke Friedrich Hebbels eingeführt wurde.[1] Scheunert sah im Werk Hebbels das Tragische als „Synthese eines ethischen (Fichte), ästhetischen (Schelling) und logischen (Hegel) Pantheismus[2], abgesetzt von anderen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts, wie sie bspw. Julius Bahnsen vertrat (Das Tragische als Weltgesetz): Hebbel selbst hat den Begriff nicht verwendet.[3]

Scheunerts versöhnendes Verständnis hat sich in der Begriffsgeschichte des Wortes aber nicht durchsetzen können; im 20. Jahrhundert wurde Pantragismus ideologiekritisch „als Form indirekter politischer und gesellschaftlicher Apologie“ verstanden.[4]

Literatur

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Anmerkungen

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  1. Arno Scheunert: Der Pantragismus als System der Weltanschauung und Ästhetik Friedrich Hebbels, Hamburg, L. Voss, 1903.
  2. zitiert nach Lütkehaus 1989, Pantragismus, s. Literatur.
  3. s. Lütkehaus 1989, Pantragismus, s. Literatur.
  4. Lütkehaus 1989, Pantragismus, s. Literatur.