Der ca. 270 km lange Oued Ouerrha (auch Ouergha oder Ouargha geschrieben; arabisch واد ورغة, Tarifit Asif n’Wergha) ist einer der größten Flüsse im Norden Marokkos. Er speist den al-Wahda-Stausee und mündet in den Oued Sebou, der anschließend die fruchtbare Gharb-Ebene mit Wasser versorgt.

Oued Ouerrha
واد ورغة
Oued Ouerrha bei Taounate

Oued Ouerrha bei Taounate

Daten
Lage Marokko Marokko
(Norden)
Flusssystem Sebou
Abfluss über Sebou → Atlantischer Ozean
Quelle im Rifgebirge ca. 12 km nordöstlich von Thar Es-Souk
34° 43′ 9″ N, 4° 12′ 11″ W
Quellhöhe ca. 950 m
Mündung ca. 8 km südwestlich von Khenichet in den Oued SebouKoordinaten: 34° 25′ 21″ N, 5° 45′ 56″ W
34° 25′ 21″ N, 5° 45′ 56″ W
Mündungshöhe 22 m
Höhenunterschied ca. 928 m
Sohlgefälle ca. 3,4 ‰
Länge 270 km
Einzugsgebiet 7300 km²[1]
Abfluss am Pegel M'Jara[2]
AEo: 6190 km²
MNQ 1934–1970
MQ 1934–1970
Mq 1934–1970
MHQ 1934–1970
2,8 m³/s
106 m³/s
17,1 l/(s km²)
290 m³/s
Rechte Nebenflüsse Sra Sra, Sahela, Amzaz, Aoulai, Aoudour
Durchflossene Stauseen al-Wahda-Stausee
Gemeinden Thar Es-Souk, Khenichet
Das Einzugsgebiet des Sebou mit dem Ouerrha (obere Mitte)

Das Einzugsgebiet des Sebou mit dem Ouerrha (obere Mitte)

Verlauf Bearbeiten

Der Oued Ouerrha entspringt im Südosten der historisch-ethnischen Jebala-Region des Rifgebirges nordöstlich der Stadt Taounate. Er fließt vorwiegend in (süd)westliche Richtungen, durchfließt den im Jahr 1996 fertiggestellten al-Wahda-Stausee und mündet schließlich etwa 8 km südwestlich der Ortschaft Khenichet in den von Südosten aus dem Mittleren Atlas kommenden, längeren aber wasserärmeren Oued Sebou.

Hydrometrie Bearbeiten

Die Durchflussmenge des Ouerrha wurde 36 Jahre lang (1934–1970) am Pegel M'Jara, bei dem größten Teil des Einzugsgebietes in m³/s gemessen.[2]

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Nebenflüsse Bearbeiten

Der Ouerrha verläuft entlang den Südhängen des Rifs in westliche Richtung und hat daher nur von rechts mündende relevante Nebenflüsse. Die größten davon sind in ihrer Mündungsreihenfolge: Sra Sra, Sahela, Amzaz, Aoulai und Aoudour. Der Aoudour allerdings mündet seit dem Bau des al-Wahda-Stausees in diesen.

Orte Bearbeiten

Am Fluss gibt es traditionell kaum Orte, da diese in der Vergangenheit immer wieder von Hochwassern bedroht waren. Nach der Fertigstellung des al-Wahda-Stausees hat sich am Unterlauf des Flusses die Situation deutlich verbessert, was zu einer beträchtlichen Ausdehnung der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen entlang der Uferzonen und in der Folge auch zu neuen Siedlungen geführt hat.

Geschichte Bearbeiten

Im Rahmen des Rifkriegs (1921–1926) erzielte eine französische Armeeeinheit im Jahr 1924 am Oued Ouerrha beinahe ohne Blutvergießen einen damals gefeierten Sieg über verschiedene untereinander zerstrittene Berberstämme.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ouergha River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Resultats preliminaires de l etude des basses terresses de l Oued Ouerrha (Rif, Maroc)
  2. a b Etude Hydrologique de L’Oued Ouergha a M'Jara Abgerufen am 21. März 2022