Ortonguan

Art der Gattung Penelope

Der Ortonguan (Penelope ortoni), auch Baudo-Schaku genannt,[1][2] ist ein Hühnervogel aus der Familie der Hokkohühner (Cracidae).[3]

Ortonguan

Ortonguan (Penelope ortoni)

Systematik
ohne Rang: Galloanserae
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Hokkohühner (Cracidae)
Unterfamilie: Penelopinae
Gattung: Penelope
Art: Ortonguan
Wissenschaftlicher Name
Penelope ortoni
Salvin, 1874

Der lateinische Artzusatz bezieht sich auf den US-amerikanischen Naturbeobachter James Orton (1830–1877).[4]

Der Vogel kommt nur in Kolumbien und Ecuador vor.

Das Verbreitungsgebiet umfasst Flachland, bevorzugt sehr feuchte bemooste Wälder der Vorberge der westlichen Anden bis zu 1500 m Höhe. Als einziger Vertreter der Gattung ist sein Lebensraum auf die biogeographische Region Chocó beschränkt, wo er zusammen mit dem Haubenguan (Penelope purpurascens) vorkommt.[5][6]

Die Art ist monotypisch.[7] Früher wurde sie als dem Andenguan (Penelope montagnii) zugehörig betrachtet.[6]

Verbreitungsgebiet des Ortonguans (grün)

Merkmale Bearbeiten

Der Vogel ist 58 bis 63 cm lang. Er ist der einzige Vertreter seiner Gattung ohne blasse Areale am Kopf und an den Flügeln, er ist kräftig dunkelbraun und gleichmäßig gefärbt mit einem graubraunen Farbton an Nacken und Kopf. Er hat eine kahle blaue Augenpartie, stumpfrot gefärbte Beine und eine prominente rote Wamme, die kleiner ist als beim Rostbauchguan. Auch ist der Bürzel nicht rotbraun. Der vergleichbar große und sympatrisch auftretende Sichelguan (Chamaepetes goudotii) weist keinen roten Halslappen auf.[6][5]

Stimme Bearbeiten

Der Ruf des Männchens wird als wiederholter hoher Laut, als weithin zu hörendes gutturales „waou“ und der Warnruf als aufgeregtes „konh-konh-konh-konh“ beschrieben.[6][5]

Lebensweise Bearbeiten

Zu Lebensweise und Brutverhalten liegen kaum Daten vor.[6]

Ernährung Bearbeiten

Die Nahrung besteht aus kleinen Früchten, die mutmaßlich in den Baumwipfeln gesucht werden.[6]

Gefährdungssituation Bearbeiten

Der Bestand gilt als gefährdet (Vulnerable) durch Habitatverlust und Jagddruck.[8][5]

Literatur Bearbeiten

  • O. Salvin: Penelope Ortoni. In: Ibis, Bd. 4, Serie 3, 1874, S. 325 Biodiversity Library
  • M. LeCroy, J. J. Kirchman und L. Horst: Rediscovery of missing specimens once held at Vassar College, including the holotype of Baudó Guan Penelope ortoni. In: Bulletin of the British Ornithologists' Club, Bd. 132, Nr. 3, 2012, S. 222–224. Biodiversity Library

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ortonguan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. www.Zootierliste.de. Abgerufen am 6. April 2021.
  2. Penelope ortoni (Ortonguan) - Avibase. Abgerufen am 6. April 2021.
  3. Ortonguan, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 10. Mai 2020.
  4. James A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press, 1991, ISBN 0-19-854634-3.
  5. a b c d M. McMullan: Field Guide to the Birds of Colombia Rey Naranjo Editores, 2018, ISBN 978-958-8969-77-0.
  6. a b c d e f del Hoyo, J. and G. M. Kirwan (2020): Baudo Guan (Penelope ortoni), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie, and E. de Juana (Hrsg.): Birds of the World. Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA 2020. doi:10.2173/bow.baugua1.01
  7. IOC World Bird List Megapodes, guans, guineafowl, New World quail
  8. Redlist Abgerufen am 10. Mai 2020.