Ech Cheliff (auch Ech-Cheliff, El-Asnam, El Asnam, früher französisch Orléansville; arabisch الشلف asch-Schalif, DMG aš-Šalif oder الأصنام al-Asnām, DMG al-Aṣnām, tamazight ⵛⵛⵍⴻⴼ Cclef) ist eine Großstadt im Norden Algeriens mit 178.616 (Zensus 2008) Einwohnern am Fluss Cheliff.[1] Sie liegt in der Provinz Chlef, deren Hauptstadt sie ist. Die Universitätsstadt bildet das Zentrum einer Region, in der intensive Landwirtschaft betrieben wird.

الشلف
ⵛⵛⵍⴻⴼ
Ech Cheliff
Ech Cheliff (Algerien)
Ech Cheliff (Algerien)
Koordinaten 36° 10′ N, 1° 20′ OKoordinaten: 36° 10′ N, 1° 20′ O
Basisdaten
Staat Algerien
Provinz Chlef
Höhe 114 m
Fläche 126 km²
Einwohner 178.616 (2008)
Dichte 1.417,6 Ew./km²
Postleitzahl 02000

Geschichte Bearbeiten

Die Römer gründeten Ech Cheliff als Siedlung namens Castellum Tingitanum. 1843[2] nahm die französische Julimonarchie den Ort in Besitz, sie machte ihn zu einem militärischen Außenposten und nannte ihn Orléansville. Ein Erdbeben zerstörte die Stadt am 9. September 1954.[3] Etwa 1500[3] Menschen starben, es gab über 14.000[3] Verletzte und rund 300.000[3] Menschen wurden obdachlos. Der Historiker Jacques Frémeaux schreibt, dass die Katastrophe die begrenzten Möglichkeiten zur Nothilfe offenbarte, über die die französische Administration in Algerien verfügte.[3]

1980 bei einem weiteren Erdbeben mit der Stärke 7,3 auf der Richterskala wurde El Asnam fast komplett zerstört und an anderer Stelle unweit des alten Stadtzentrums neu wieder aufgebaut. Ein Jahr danach benannte man die Stadt um in Ech Cheliff, um die Assoziation mit der Naturkatastrophe zu vermeiden.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Chlef – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Répartition de la population résidente des ménages ordinaires et collectifs, selon la commune de résidence et la dispersion. Office National des Statistiques von Algerien, abgerufen am 27. Oktober 2021 (französisch).
  2. Colette Zytnicki: La conquête : Comment les Français ont pris possession de l’Algérie, 1830–1848. Éditions Tallandier, Paris 2022, ISBN 979-1-02104719-8, S. 215.
  3. a b c d e Jacques Frémeaux: Algérie 1914–1962 – De la Grande Guerre à l’indépendance. Éditions du Rocher (Groupe Elidia), Monaco 2021, ISBN 978-2-268-10585-7, S. 144.