Olympische Sommerspiele 1936/Boxen – Fliegengewicht

Die Boxkämpfe im Fliegengewicht bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin fanden vom 10. bis 15. August in der Deutschlandhalle statt.

Sportart Boxen
Disziplin Fliegengewicht bis 50,8 kg
Geschlecht Männer
Teilnehmer 24 Athleten aus 24 Nationen
Wettkampfort Deutschlandhalle
Wettkampfphase 10. bis 15. August 1936
Medaillengewinner
Deutsches Reich NS Willy Kaiser (GER)
Italien 1861 Gavino Matta (ITA)
Vereinigte Staaten 48 Louis Laurie (USA)
1932 1948
Boxwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 1936
Fliegengewicht Männer
Bantamgewicht Männer
Federgewicht Männer
Leichtgewicht Männer
Weltergewicht Männer
Mittelgewicht Männer
Halbschwergewicht Männer
Schwergewicht Männer

Wettkampfverlauf Bearbeiten

Da der Brite Pat Palmer (Europameister und Meister des britischen Empire 1934) und der US-Amerikaner Johnny Marceline (US-amerikanischer Meister 1935) Profis geworden waren, durften sie nicht an den Spielen teilnehmen. Die neuen Vorschriften bezüglich des Kampfgewichts verursachten im Fliegengewicht mehr Schwierigkeiten als in jedem anderen. Einige Athleten waren zu schwer und mussten deshalb in einer höheren Gewichtsklasse antreten um eine Disqualifikation zu vermeiden. Aus diesem Grund war eine Prognose auf den Olympiasieg sehr schwierig. Vor dem Turnier wurden Louis Laurie aus den Vereinigten Staaten, der Franzose Gaston Fayaud, der Argentinier Alfredo Carlomagno sowie Felipe Nunag als Favoriten gehandelt.

In der ersten Runde sorgte der 18-jährige Amerikaner Laurie für Aufsehen. Das jüngste Mitglied des US-Teams in Berlin, kam zu einem schnellen und präzisen Sieg gegen Rudolf Bezděk aus der Tschechoslowakei. Auch der Deutsche Willy Kaiser konnte in seinem ersten Kampf beeindrucken, als er den Ringrichter zwang, den Kampf in der zweiten Runde gegen den Chilenen Guillermo López abzubrechen, um den Südamerikaner vor Verletzungen zu bewahren. Auch in seinen weiteren Kämpfen konnte Kaiser überzeugen, so besiegte er im Viertelfinale den Uruguayer Fidel Tricánico und im Halbfinale Carlomagno aus Argentinien. Laurie scheiterte in einem engen Kampf jedoch am Italiener Gavino Matta aus Sardinien.

Im Finale griff Kaiser von Anfang an an und setzte auf ein hohes Tempo. Matta kassierte einige Treffer und hatte einige Cuts um die Augen herum. Am Ende siegte Kaiser nach Punkten und holte die erste deutsche Goldmedaille im Boxen bei Olympischen Spielen überhaupt. Im Kampf um Bronze trat der Argentinier nicht an, weshalb der US-Amerikaner Laurie kampflos Bronze gewann.

Ergebnisse Bearbeiten

1. Runde Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Finale
Deutsches Reich NS  Willy Kaiser S
Chile  Guillermo López RSC
Deutsches Reich NS  Willy Kaiser S
Uruguay  Fidel Tricánico
Deutsches Reich NS  Willy Kaiser S
Argentinien  Alfredo Carlomagno
Sudafrika 1928  William Passmore S
Agypten 1922  Mahmoud Ezzat
Sudafrika 1928  William Passmore
Argentinien  Alfredo Carlomagno S
Argentinien  Alfredo Carlomagno S
Japan  Chiyoto Nakano S Japan  Chiyoto Nakano
Finnland  Erkki Savolainen Deutsches Reich NS  Willy Kaiser S
Vereinigte Staaten 48  Louis Laurie S Italien 1861  Gavino Matta
Tschechoslowakei 1920  Rudolf Bezděk Vereinigte Staaten 48  Louis Laurie S
Norwegen  Asbjørn Berg-Hansen S Norwegen  Asbjørn Berg-Hansen
Vereinigtes Konigreich  Alfred Russell Vereinigte Staaten 48  Louis Laurie S
Polen 1928  Edmund Sobkowiak S Polen 1928  Edmund Sobkowiak
Australien  Henry Cooper KO Polen 1928  Edmund Sobkowiak S
Schweiz  Walter Siegfried S Schweiz  Walter Siegfried
Frankreich  Gaston Fayaud Vereinigte Staaten 48  Louis Laurie Kampf um Platz 3
Belgien  Raoul Degryse S Italien 1861  Gavino Matta S
Schweden  Sture Hållberg KO Belgien  Raoul Degryse S Vereinigte Staaten 48  Louis Laurie w.o.
Philippinen 1919  Felipe Nunag S Philippinen 1919  Felipe Nunag Argentinien  Alfredo Carlomagno
Rumänien Konigreich  Dumitru Panaitescu Belgien  Raoul Degryse
Danemark  Kaj Frederiksen S Italien 1861  Gavino Matta S
Luxemburg  Fernand Ciatti Danemark  Kaj Frederiksen
Italien 1861  Gavino Matta Italien 1861  Gavino Matta S
Niederlande  Tinus Lambillion

Weblinks Bearbeiten