Oblivion (englisch für ‚Vergessenheit‘) ist eine Komposition von Astor Piazzolla aus dem Jahr 1982[1], die 1984 für den Film Heinrich IV. des italienischen Regisseurs Marco Bellocchio verwendet wurde.

Beschreibung

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Oblivion ist im Film eine lyrische Komposition von ca. vier Minuten Länge mit einer Bandoneon-Melodie in c-Moll und Orchester.[2] Ursprünglich wurde das Stück im 4/4-Takt für Bandoneon, Klavier und Bass geschrieben. Es ist ein langsamer Tango, dessen Melodie sich aus einer langsamen Milonga entwickelt,[3] der sich zum klassischen Konzertstück wandelte.[4] Es gibt Bearbeitungen und Aufnahmen für Orchester oder Klavier und Geige, Oboe und weitere Soloinstrumente.[5]

Rezeption

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Der Musikjournalist Roland Spiegel meint im BR, dass Oblivion zu den bekanntesten Kompositionen von Piazzolla zählt und ein melodisches Meisterwerk voller geschickter Sequenzbildungen sei.[2] Juan Martin Koch merkt in der Neuen Musikzeitung an, dass Oblivion ein zum Klassiker avancierter Geniestreich des Komponisten sei, der melancholisch (im Dur-Teil) nur haarscharf am Kitsch vorbeischramme.[6]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Partitur

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Diskografie

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Einzelnachweise

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  1. The Origin of the song ‘Oblivion’ (Astor Piazzolla) brisbanehouseoftango.com.au
  2. a b Roland Spiegel: DER TANGO-MANN MIT DER LIEBE ZU BACH br-klassik.de
  3. Ástor Piazzolla (1921–1992) edmontonchambermusic.org
  4. Astor Piazzolla kammermusikfuehrer.de
  5. Astor Piazzolla, Oblivion, tango allmusic.com
  6. Juan Martin Koch Der mit dem traurigen Gedanken tanzt – „Oblivion“ – der Filmkomponist
  7. Astor Piazzolla – Oblivion