Die Norton Utilities (kurz: NU) sind eine Zusammenstellung verschiedener Dienstprogramme zur Erweiterung der Funktionalität des jeweiligen Betriebssystems. Die erste Version wurde von Peter Norton 1981 für das Betriebssystem MS-DOS (und kompatible) entwickelt. Der Fokus der Dienstprogramme liegt auf dem Aufspüren und Beheben von Fehlern in Dateien, Dateisystemen und Festplatten sowie der Systemdiagnose, Systembeschleunigung und Datenwiederherstellung. Peter Norton Computing Inc. wurde 1990 von Symantec übernommen, das in den 1990er- und 2000er-Jahren in dieser Kategorie zu den Marktführern gehörte.

Die Norton Utilities gab bzw. gibt es neben den Versionen für PC-kompatibles DOS auch für Windows und Mac OS.

Versionen für Microsoft-Betriebssysteme

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Bis Version 7 waren alle Versionen ausschließlich für PC-kompatibles DOS – allen voran MS-DOS, aber auch dazu kompatible DOS wie PC DOS oder DR-DOS – und ergänzen dieses. Enthalten waren unter anderem:

  • Defragmentierer (SpeedDisk),
  • Dateiwiederherstellungsprogramm (Undelete),
  • Festplatteneditor (Disk Editor),
  • erweiterter Befehlsinterpreter (NDOS, Lizenzversion von 4DOS),
  • Dateisuchprogramm (File Find),
  • Programm zur Systemanalyse.

Ab Version 8 der Norton Utilities sind einige Programme neben der DOS-Version auch in einer Variante für Windows 3.x enthalten, die (bei vorhandenem Windows) zusätzlich installiert werden können. Mit der Einführung von Windows 95 wurde die Toolsammlung gänzlich auf Windows portiert und, die Versionsnummer begann erneut bei 1.0. Mit Version 4.5 (erschienen im Jahr 2000) änderte Symantec die Versionsbezeichnungen auf die Jahreszahlen, welches 2009 revidiert wurde. Zwischen 2003 und 2007 waren die Utilities integraler Bestandteil der Programm-Suite Norton SystemWorks, zu denen auch Norton AntiVirus gehörte. Die im Jahr 2009 erschienene Version 14 läuft unter Windows XP, Vista und 7.

Seit 2020 bieten die Norton Utilities zwar keine Updatemöglichkeit mehr an, bleiben dabei jedoch weiterhin funktionsfähig. Sein Nachfolger ist das leistungsfähigere Norton Utilities Ultimate.[1]

Bedeutung

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In den 1980er und 1990er Jahren erfreuten sich die Norton Utilities großer Beliebtheit.[2] Auch Microsoft nahm einige Programmteile als Bestandteile des Betriebssystems MS-DOS in Lizenz auf (z. B. den Festplattendefragmentierer). Dennoch blieben die originalen Norton-Utilities-Programme in ihrer Handhabung flexibler. Mit dem Aufkauf von Central Point Software, des Herstellers der PC Tools, übernahm Symantec 1994 seinen in diesem Bereich schärfsten Konkurrenten.[3]

Auf dem Mac gibt es die Norton Utilities seit 1988. Auf dieser Plattform waren Micromat TechTool Pro und Alsoft DiskWarrior die Hauptkonkurrenten.

Mit dem Aufkommen der Betriebssysteme der Windows-NT-Reihe verloren die Norton Utilities ihren Stellenwert.[4] Galt die Werkzeugsammlung unter DOS noch als wertvolle Ergänzung der Systemprogramme, so gab es einerseits unter Windows später bereits genügend teils freie Alternativen bzw. waren manche Funktionen bereits im Betriebssystem enthalten,[5] andererseits wurden auch die Weiterentwicklungen durch Symantec selbst nicht als gut gelungen angesehen.[6]

Auf dem Mac wurden die Norton Utilities nicht mehr auf das Unix-basierte Mac OS X portiert, das ab 2002 das klassische Mac OS ersetzte.

Probleme/Kritik

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Die Zusammensetzung und der Mehrwert der Toolsammlung schwankte mit den Jahren und Versionen deutlich und nimmt seit Jahren ab. Vor allem die Einführung neuer Betriebs- und Dateisysteme, wie der Umstieg von DOS auf Windows und dessen stete Weiterentwicklung, machte einige althergebrachte Erweiterungen überflüssig. Dem passte sich die Toolsammlung an, was unterschiedlich gut gelang. Mit der Einführung des Papierkorbes in Windows 95 verlor z. B. das eigenständige Wiederherstellungsprogramm seinen Nutzen, stattdessen erweiterten die Norton Utilities die Funktionen des Papierkorbes, was aber mit Windows XP wieder überflüssig wurde. Nachdem sich große NTFS-formatierte Festplatten immer mehr durchsetzten, galt dies auch für den Defragmentierer SpeedDisk. Ab der Version 14 ist er nicht mehr enthalten (nur noch als Verweis auf den integrierten Defragmentierer von Windows).[6]

Immer wieder kritisiert wurde, dass die Toolsammlung unter Windows XP nicht mit eingeschränkten Rechten umgehen konnte.[7]

2012 wurde Symantec in den USA verklagt, weil u. a. die Norton Utilities von den Klägern als Scareware eingestuft wurden, denn die Anwender wurden mit Meldungen von angeblich gefährlichen Problemen, Fehlern und Sicherheitslücken konfrontiert, ohne dass eine derartige Gefahr überhaupt bestanden hätte.[8]

Einzelnachweise

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  1. Norton Utilities Ultimate | PC Cleaner. Abgerufen am 16. August 2021.
  2. c’t-Software-Review: Norton Utilities aus Christian Heise et al. (Hrsg.), c’t 4/1985, S. 8; Hannover 1985.
  3. http://www.computerwoche.de/heftarchiv/1994/16/1121117/@1@2Vorlage:Toter Link/www.computerwoche.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. computerwoche.de 1994
  4. Axel Vahldiek: Norton Überflüssig 2003 – Symantecs neue Utility-Sammlung. In: Heise Verlag (Hrsg.): c’t. Band 25/2002, 2002, Norton Überflüssig 2003, S. 92, Fazit (heise.de [abgerufen am 16. August 2021] Bezahlartikel): „Das Versprechen, Computerprobleme zu lösen, kann Norton SystemWorks unter NT, 2000 und XP fast gar nicht halten, Nutzer dieser Betriebssysteme sollten deshalb die Finger von der Software lassen. Nutzer von 9x und ME könnten zumindest einige der Tools als nützliche Helfer empfinden, hier reicht dann aber auch der Vor-Vorgänger - zumal der Preis für die aktuelle Version angesichts fehlender Neuerungen ziemlich happig ist.“
  5. Stefan Wischner: Unvergessene Tools und Utilities für DOS-PCs. In: Heise Verlag (Hrsg.): c’t Retro. Extra 2020, 19. Oktober 2020, Historische Helfer, S. 98 (heise.de [abgerufen am 16. August 2021] eingeschränkte Vorschau bzw. Bezahlartikel; EAN 4018837026946): „Legendäre Werkzeugkiste – Die Norton Utilities, eine Zusammenstellung von mehr oder minder nützlichen Kommandozeilen-Programmen, gehörten bald zur Grundausrüstung vieler PC-Anwender, mindestens wegen eines der Tools: Mit UNERASE.COM lassen sich unter Ausnutzung des FAT-Dateisystems versehentlich gelöschte Dateien zurückholen. … Jedoch führten die Norton Utilities schon ab der Version 6.0 eher ein Nischendasein; unter Windows war ihr Nutzen nicht mehr so groß und für viele der Hilfsprogramme gab es längst kostenlose Alternativen.“
  6. a b Axel Vahldiek: Norton Nutzlos. In: Heise Verlag (Hrsg.): c’t. Band 9/2009, 2009, Norton Nutzlos, S. 68 (heise.de [abgerufen am 16. August 2021] Bezahlartikel): „Zu frühen DOS-Zeiten hatten die Norton Utilities einen guten Ruf. Doch seit Jahren übt sich Hersteller Symantec darin, diesen zu ruinieren. Mit Version 14 gelingt das besonders eindrucksvoll.“
  7. Axel Vahldiek: Norton Unverändert 2004; aus Christian Heise et al. (Hrsg.), c’t 25/2003, S. 88; Hannover 2003.
  8. Axel Vahldiek: Klage gegen Symantec wegen Panikmeldungen von Norton Utilities. In: Heise online. 12. Januar 2012. Abgerufen am 7. Februar 2023.
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