Nebo

Religiös bedeutsamer Berg in Jordanien

Der Berg Nebo (hebräisch הַר נְבוֹ Har Nəvō, arabisch جبل نيبو, Dschabal Nībū) im Gebirge Abǎrim liegt in Jordanien, er ist Ausläufer jenes Plateaus, das zum Toten Meer hin abfällt. Der Berg Nebo mit einer Höhe von 808 m bietet eine Aussicht in das Jordantal, auf das Tote Meer und nach Palästina und Israel.

Nebo

Berg Nebo, von Osten aus einer Entfernung von 1,4 km

Höhe 808 m
Lage Jordanien
Koordinaten 31° 46′ 4″ N, 35° 43′ 32″ OKoordinaten: 31° 46′ 4″ N, 35° 43′ 32″ O
Nebo (Jordanien)
Nebo (Jordanien)
Blick vom Berg Nebo auf das Tote Meer und in das Jordantal

Religiöse Bedeutung

Bearbeiten

Laut Deuteronomium ist der Berg Nebo jener Berg, von dem aus Mose das gelobte Land sehen durfte, aber sterben musste, ohne es selbst betreten zu haben (Dtn 32,48–50 EU, Dtn 34,1–5 EU). Die religiöse Bedeutung dieses Berges wurde von Papst Benedikt XVI. bei seiner Pilgerreise zu den Heiligen Stätten am 9. Mai 2009 auf folgende Weise beschrieben: „Von diesem heiligen Berg lenkt Mose unseren Blick […] auf die Erfüllung aller Verheißungen Gottes in Christus.“[1]

Nebo-Kirche

Bearbeiten

Siehe auch: Mose-Memorialkirche auf dem Berg Nebo

Auf der Spitze des Berges wurde um 393 eine Kirche erbaut und seitdem immer wieder umgestaltet. Der gleichnamige antike Bischofssitz befand sich allerdings nicht auf dem Berg, sondern in der 3 km davon entfernten byzantinischen Stadt gleichen Namens. Auf diesen Ort bezog sich bis zum 2. Vatikanum das römisch-katholische Titularbistum Neve (Nebo).

Im 7. Jahrhundert war der Gipfel des Nebo ein vielbesuchtes Ziel von Pilgern. Von der ursprünglichen Kirche sind nur wenige Reste übrig – Steinblöcke und Teile des Mosaikbodens.

Die heutige Kirche auf dem Nebo ist seit 1932 im Besitz des katholischen Franziskanerordens. In ihr werden Mosaiken mit Jagdszenen, Löwen und Gazellen ausgestellt. Die Taufkapelle aus dem Jahr 531 n. Chr. enthält ein Mosaik aus dem 6. Jahrhundert, ebenfalls mit Tierdarstellungen. Daneben wurde ein modernes Kloster für die Franziskaner erbaut, das auch Archäologen beherbergt.

Aussicht vom Berg Nebo, Blickrichtung Nord Ost

Literatur

Bearbeiten
  • Michele Piccirillo, Eugenio Alliata: Mount Nebo. New archaeological excavations 1967–1997. Studium Biblicum Franciscanum, Jerusalem 1998 (Mount Nebo series Bd. 5).
Bearbeiten
Commons: Berg Nebo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. vatican.va: Pilgerreise von Papst Benedikt XVI. ins Heilige Land (8.-15. Mai 2009) Besuch der Moses-Gedächtniskirche - Ansprache von Benedikt XVI.