Nea Weissberg

deutsche Schriftstellerin und Publizistin

Nea Weissberg (* 17. Dezember 1951 in Berlin) ist eine deutsche Schriftstellerin und Publizistin.

Nea Weissberg gründete 1993 in Berlin den bis heute bestehenden Lichtig-Verlag,[1] der vorwiegend jüdische Literatur und anspruchsvoll gestaltete jüdische Wandkalender im Programm hat.[2]

Ihr besonderes Anliegen als Verlegerin und Herausgeberin gilt dabei der Förderung des Dialogs zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen.

  • Der dumme Fuß will mich nach Deutschland tragen. Eine Auseinandersetzung um Deutschland. Gespräche Gedichte Briefe, Berlin ohne Jahr (1991; als Hrsg.)
  • Jetzt wohin? Von außen nach innen schauen. Gespräche Gedichte Briefe. Was ist eigentlich "jüdisch" und was "deutsch"?, Berlin 1993 (als Hrsg.)
  • Als man Juden alles, sogar das Leben raubte. Von den Nachwirkungen nationalsozialistischer Zerstörung. Gespräche mit Nachkommen von Tätern und Opfern, Berlin 1996 (als Hrsg.)
  • Heinrich Richard Brinn (1874-1944). Fabrikant-Kunstsammler-Frontkämpfer. Dokumentation einer Arisierung, Berlin 2002 (gemeinsam mit Thomas Irmer)
  • "Was ich den Juden schon immer mal sagen wollte...". Beiträge und Gespräche, Berlin 2002 (als Hrsg.)
  • Das Glück hat mich umarmt. Ein Briefroman[3], Berlin 2008 (als Autor unter dem Pseudonym Nejusch, dem Namen ihrer Großmutter)
  • Die Hand der Miriam, Berlin 2009 (als Autor, ebenfalls unter dem Pseudonym Nejusch)
  • Schabbat ha-Malka – Königin der Jontefftage. Eine Erzählung über den Schabbat, Lichtig Verlag, Berlin 2010 (gemeinsam mit Jalda Rebling)
  • Mein erstes jüdisches Bilderbuch, Lichtig Verlag, Berlin 2012.

Jüdische Kunstkalender

  • Erinnerung ist wie welkendes Laub im Herbst. Kazimiers, das jüdische Viertel in Krakau, 5753 = 1992/1993, Berlin 1992
  • Palestine – Erez Israel, 5754 = 1993/1994, Berlin 1993 (mit einer Kurzgeschichte von Edgar Hilsenrath)
  • Wissen Sie, was ein Jekke ist?, 5755 = 1994/1995, Berlin 1994 (mit Beiträgen von Ada Brodsky und Herbert Freeden)
  • Jüdische Exlibris, 5756 = 1995/1996, Berlin 1995
  • "Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen." 100 Jahre Zionismus, 5757 = 1996/1997, Berlin 1996
  • "Jüdische Malerinnen der Zwanziger Jahre." Lou Albert-Lasard, Grete Krakauer, Lotte Laserstein, Anne Ratkowski, Lene Schneider-Kainer, 5758 = 1997/1998, Berlin 1997
  • "Ich bin eine rastlose Seele." Hommage an die Malerin Lene Schneider-Kainer, 5759 = 1998/1999, Berlin 1998
  • "Bilder aus dem jüdischen Leben – wie es einst war." Das jüdische Leben in Europa in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts in Kupferstichen, 5760 = 1999/2000, Berlin 1999
  • "Eine Harmonie in Grün." Jüdische Künstler der zwanziger und dreißiger Jahre, 5761 = 2000/2001, Berlin 2000
  • "Indem ich jüdisch lerne, ... " Jüdische Künstler der zwanziger und dreißiger Jahre, 5762 = 2001/2002, Berlin 2001 (Vorwort von Michel Friedman)
  • Lesser Ury – Biblische Gestalten, 5763 = 2002/2003, Berlin 2002
  • "Hab' Sonne im Herzchen." Hommage an den Exlibriskünstler und Grafiker Michel Fingesten, 5764 = 2003/2004, Berlin 2003
  • "Zwei Seelen und ein Gedanke ..." Michel Fingesten. Aus seinem graphischen Werk, 5765 = 2004/2005, Berlin 2004
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. "Lichtig" aus dem Jiddischen = "hell" im Sinne von "heller werden", Hoffnung schöpfen, bewusst gewählt angesichts der zum Teil schwierigen und traurig stimmenden Themen.
  2. Die Herstellung von Kalendern wurde aus Kostengründen im Jahr 2004 eingestellt.
  3. Im Roman berichtet sie zum ersten Mal von sich selbst, darüber, wie die Shoa ihr eigenes Leben geprägt hat. Sie schreibt, dass sie damit einen Tabubruch begehe, denn sie erzählt „den Deutschen“ von sich, ihren Eltern, ihren Geschwistern, etwas, das streng verboten war, sie erzählt von einer jüdischen Kindheit in Westberlin nach dem Krieg. Nejuschs Eltern, die aus Polen stammen, überlebten die Shoa, lernten sich nach dem Krieg in Polen kennen. Der erste Sohn wurde in Berlin-Schlachtensee, in einem DP-Camp geboren. Das Buch beschreibt weiter, wie die Eltern nach Berlin kamen, warum sie hier hängen blieben und Deutschland nicht verlassen haben. Der Ton ihrer Briefe schwankt zwischen Trotz, Trauer und bitterem Witz.