National University of Lesotho

Universität in Lesotho

Die National University of Lesotho, kurz NUL, ist die einzige Universität des Königreichs Lesotho. Die meisten ihrer Fakultäten befinden sich in Roma, etwa 35 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Maseru.

National University of Lesotho
Motto ’Nete ke thebe
Gründung 1964
Trägerschaft staatlich
Ort Roma
Land Lesotho
Vizekanzler Manthotho H. Lephoto
Studierende 7.000
Netzwerke IAU[1]
Website www.nul.ls
Verleihung der Abschlüsse durch den damaligen Kanzler, König Moshoeshoe II.; vor ihm der Studentenvertreter, hinter ihm Militärratschef Justin Lekhanya (1988)
Roma mit dem Universitätsgelände in der Bildmitte

Geschichte

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Roma wurde 1860 als römisch-katholische Mission gegründet. Seitdem wurde der Ort neben der Hauptstadt Maseru zu einem Zentrum des Katholizismus im damaligen Basutoland ausgebaut.

1945 wurde in Roma das katholische Pius XII College gegründet. Die akademischen Abschlüsse wurden von der University of South Africa (UNISA) erteilt. 1964 wurde aus dem College die staatliche University of Basutoland, Bechuanaland Protectorate and Swaziland. Die namensgebenden Länder standen damals kurz vor der Selbstständigkeit. Folgerichtig wurde die Universität 1966 in University of Botswana, Lesotho and Swaziland (U.B.L.S.) umbenannt. 1967 wurden zum ersten Mal die Abschlüsse von der Universität selbst erteilt.

Nachdem in der Folgezeit in Botswana und Swasiland Zweigstellen der U.B.L.S. gegründet worden waren, kam es 1975 zur Auflösung des Verbundes. Die University of Botswana and Swaziland bestand bis 1982, als die University of Botswana (UB) und die University of Swaziland (UNISWA) selbstständig wurden. Die Universität in Roma führt seit 1975 den Namen National University of Lesotho.

Bis zum Ende der Apartheidsära stellten südafrikanische Studenten etwa ein Drittel der rund 1.500 Studierenden. Viele von ihnen standen dem African National Congress (ANC) nahe. Seit 1991 hat der Anteil der ausländischen Studierenden stark abgenommen. Trotzdem stieg die Zahl der an der NUL Eingeschriebenen auf etwa 7000 (2006). Der Anstieg beruht teilweise auf der Umwandlung des Lesotho Agricultural College in Maseru in eine Fakultät der Universität.

Die Dozenten kommen aus zahlreichen Ländern der Erde. In den 1980er Jahren waren alle Kontinente vertreten. Es war allerdings Ziel des Landes und der zuständigen Entwicklungshilfe­organisationen, mehr und mehr Einheimischen zu Stellen im akademischen Bereich zu verhelfen. Dieses Ziel wurde zu einem gewissen Grad erreicht. Allerdings kommt es immer wieder vor, dass ausgebildete Akademiker das Land verlassen, um anderswo höher dotierte Posten zu besetzen (Talentabwanderung).

Eine wichtige Rolle spielen einheimische Akademiker in der Politik des Landes. In der Universität gab es immer wieder Gruppen von Dozenten und Studenten, die in Opposition zur Regierung standen. Dies gilt insbesondere für die Zeit der Militärregierung von 1986 bis 1993, als jede parteipolitische Betätigung verboten war. Die National University of Lesotho Academic Staff Association (NULASA) bot damals ein Forum für solche Aktivitäten. Die Beendung der Apartheidsära in Südafrika und die hohe Anzahl südafrikanischer Studenten an der NUL trugen ebenfalls dazu bei, dass der Ruf nach Demokratie und Menschenrechten von der Universität ausging.

2019 wurden Pläne zum Aufbau einer School of Engineering vorgestellt, die Abschlüsse in Ingenieurwissenschaften bis hin zur Promotion anbieten soll. Sie soll auf dem Hauptcampus in Roma stehen.[2]

Aufbau der Universität

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Die National University of Lesotho ist zentriert auf ein Gelände in der kleinen Stadt Roma. Hier befinden sich die meisten Fakultäten, die Studentenwohnheime und die Wohnungen der Dozenten. Zusammen mit Verwaltungsräumen, Bibliothek, Kindergarten, Schulen, einer Mensa, Kapellen, Restaurants und Sportanlagen bilden sie den Campus, der von einem Zaun umgeben ist und damit von den umliegenden Dörfern weitgehend abgeschottet ist.

Es gibt mehrere Fakultäten (Faculties), die sich ihrerseits in Abteilungen (Departments) aufteilen. Jede Fakultät wird von einem Dekan (Dean) geleitet. Das oberste Gremium sind der Senat (Senate) und der Rat (Council). Der Senat bestimmt die akademischen Richtlinien, während der Rat ähnlich einem Aufsichtsrat agiert. Beispielsweise ist er für die Auswahl des Führungspersonals zuständig. Der Vizekanzler (Vice-Chancellor) ist der eigentliche Leiter der Universität. Ab dem 1. Januar 2007 bekleidete der Nigerianer Adelani Ogunrinade dieses Amt. 2011 trat die Professorin Sharon Siverts als ersten Vizekanzlerin der NUL-Geschichte dieses Amt an.[3] Ab März 2015 war der Mosotho Nqosa Mahao Vizekanzler. Im Juni 2019 wurde er kommissarisch durch Manthotho H. Lephoto abgelöst. Der Kanzler (Chancellor), bei dem es sich um den jeweiligen König Lesothos handelt, bildet hingegen formal die repräsentative Spitze der Universität. Derzeit wird das Amt wahrgenommen von Letsie III.

Folgende Fakultäten sind vertreten:

Unterrichtssprache in nahezu allen Fakultäten ist – mit Ausnahme einiger philologischer Abteilungen, wie etwa dem French Department – Englisch. Knapp 10.000 Studenten besuchen 2015/2016 die Universität, einschließlich IEMS. Weniger als 0,5 Prozent der Studenten kamen aus dem Ausland.[5]

Bekannte Dozenten der Universität

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Bekannte Alumni

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Sonstiges

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Der Wahlspruch der NUL ist ’Nete ke thebe, Wissen ist ein Schild.

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Commons: National University of Lesotho – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. List of IAU Members. In: iau-aiu.net. International Association of Universities, abgerufen am 6. August 2019 (englisch).
  2. Lesotho builds University of Lesotho School of Engineering. africandailyvoice.com vom 25. März 2019 (englisch), abgerufen am 26. März 2019.
  3. NUL Vice-Chancellor holds meeting with LUTARU (Memento vom 19. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today) Bericht des Transformation Resource Centre vom 13. Mai 2011 (englisch), abgerufen am 28. Dezember 2015.
  4. Profil bei sadcbiz.com (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive) (englisch)
  5. Massive restructuring at NUL. lestimes.com vom 27. Mai 2016 (englisch), abgerufen am 3. Juni 2016.