Natalja Alexejewna Romanowa

Großfürstin von Russland, Tochter von Zar Alexei I. und Schwester von Zar Peter I.

Natalja Alexejewna Romanowa (russisch Наталья Алексеевна Романова; * 25. August 1673 in Moskau; † 18. Juni 1716 in Sankt Petersburg) war Großfürstin von Russland, Tochter von Zar Alexei I. und Schwester von Zar Peter I.

Natalja Alexejewna Romanowa

Leben Bearbeiten

Natalja Alexejewna Romanowa war die Tochter Zar Alexeis I. und dessen zweiten Ehefrau Natalja Naryschkina aus der Bojarenfamilie Naryschkin, die der Überlieferung nach 1465 aus dem tatarischen Krim-Khanat nach Russland eingewandert war. Seit 1682 hielten sich die Geschwister Peter und Natalja mit ihrer Mutter im Dorf Preobraschenskoje unweit von Moskau auf. Natalja, die die Reformen ihres Bruders unterstützte, interessierte sich für Bildung und Kunst,[1] beherrschte Fremdsprachen, richtete in Preobraschenskoje ein privates Theater ein, das erste seiner Art in Russland und schrieb dafür eigene Bühnenstücke.[2]

Ihr Bruder schenkte ihr die Insel Krestowski bei Sankt Petersburg, die sie als Sommersitz nutzte.[3] Natalja blieb unverheiratet und ohne Nachkommen. In Diplomatenkreise ging das Gerücht um, sie habe ihrem Neffen Alexei von Russland der mit seinem Vater in Zwist lag, auf dem Sterbebett 1716 den Rat gegeben, bei Gelegenheit aus Russland zu fliehen und bei Kaiser Karl VI. Schutz zu suchen.[4] Nach ihrem Tode gab Zar Peter I. den Auftrag, auf dem Gelände des Alexander-Newski-Klosters die Lazaruskirche zu errichten. 1723 wurde ihr Leichnam von dort in die Mariä-Verkündigungs-Kirche überführt.[5]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Komödie von der Heiligen Katharina
  • Chrysanthus und Daria
  • Heilige Eudokia

Weblinks Bearbeiten

Commons: Natalia Alexeevna (1673-1716) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Valentin Rodinow: Russlands Seele: Ikonen, Gemälde, Zeichnungen aus der Staatlichen Tretjakow-Galerie Moskau. Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, 2007, ISBN 978-3-7774-3485-8 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  2. Nikolaĭ Fedorovich Fendeĭzen, Nikolaĭ Fedorovich Findeĭzen: History of Music in Russia from Antiquity to 1800: The eighteenth century. Music and theater, 1730-1740 ; Music in court life during the reigns of Elizabeth Petrovna and Catherine II ; Music in Russia's domestic life during the second half of the eighteenth century ; The Russian horn band ; Music in Russian public life during the second half of the eighteenth century ; Musical creativity in Russia during the eighteenth century ; Literature about music, publishers and sellers of sheet music, instrument makers and merchants. Indiana University Press, 2008, ISBN 978-0-253-34826-5 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  3. St. Petersburgische Zeitschrift ; hrsg. von August Oldekop. Buchdr. d. bes. Kanzellei d. Min. d. Innern, 1824 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  4. Wilhelm Oncken: Allgemeine geschichte in einzeldarstellungen. G. Grote, 1879 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  5. Heinrich Christoph von Reimers: Petersburg am Ende seines ersten Jahrhunderts. 1805 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).