Nōin (jap. 能因, ursprünglich auch: 融因; * 988; † nach 1050 vermutlich 1058) war ein japanischer buddhistischer Mönch, der als Poet aus der mittleren Heian-Zeit Berühmtheit erlangte. Sein Sohn Tachibana no Mototō war ebenfalls Dichter.

Nōin, dargestellt im Hyakunin Isshu.

Nōin, dessen wirklicher Name Tachibana no Nagayasu (橘 永愷) lautete, lebte von 988 bis 1050/58. Sein Lehrer war Fujiwara no Nagayoshi. Er war ein Waka-Dichter und wurde von Fujiwara no Norikane (藤原範兼), der von 1107 bis 1165 lebte, zusammen mit Izumi Shikibu zu den Sechsunddreißig Unsterblichen der Dichtkunst des Mittelalters (Chūko Sanjūrokkasen) gezählt.

Seine literarischen Werke sind in den Anthologien Nōin-shū (能因集), in der kaiserlichen Anthologie Gengenshū (玄々集) und in seiner eigenen Utamakura (能因歌枕) gesammelt.[1] Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Takatsuki in der Präfektur Osaka.[2]

Als Beispiel diene folgendes Gedicht (Gedicht 69), das in der Anthologie Hyakunin Isshu enthalten ist:

Japanisch Transkription Übersetzung

嵐吹く
三室の山の
もみぢ葉は
龍田の川の
錦なりけり

Arashi fuku
mimuro no yama no
momiji-ba wa
tatsuta no kawa no
nishiki narikeri

Angetrieben von stürmischen Winden
haben sich am Berg Mimuro die Herbstblätter
auf dem Fluss Tatsuta treibend
zu bunt schimmerndem
Brokat verwandelt[3]

Literatur

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  • Peter McMillan: One hundred poets, one poem each: a translation of the Ogura Hyakunin Isshu. Columbia University Press, New York 2008, ISBN 978-0-231-14398-1.
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Commons: Nōin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. 能因. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 1. März 2017 (japanisch).
  2. 能因. In: Yamatouta. 8. April 2013, abgerufen am 2. März 2017 (japanisch, Mit einer Abbildung der Grabstätte und weiteren Gedichten).
  3. Peter McMillan: One hundred poets, one poem each: a translation of the Ogura Hyakunin Isshu. Columbia University Press, New York 2008, ISBN 978-0-231-14398-1, S. 71,169.