Moshe Appelbaum

jüdisch-polnischer Maler, Grafiker und Bühnenbildner

Moshe Appelbaum (hebräisch משה אפעלבוים, jiddisch Mosheh Apelboym, auch Mosheh Applebaum, Moses Appelbaum; geboren 1887[1] in Mszczonów, Russisches Kaiserreich; gestorben 1931 in Krakau, Polen) war ein jüdisch-polnischer Maler, Grafiker und Bühnendesigner.

Jerusalem (ohne Jahr)

Maurycy Apfelbaum erhielt eine traditionelle jüdische Erziehung und zeigte bereits in jungen Jahren großes zeichnerisches Talent. Da er in der traditionell jüdischen Lebensumgebung keine Möglichkeit sah, seine künstlerischen Ambitionen umzusetzen, verließ er mit 15 Jahren das Elternhaus und verdingte sich als Gehilfe eines Malers. Im Jahr 1903 erhielt er eine Beschäftigung als Grafiker in einem lokalen Textilunternehmen. 1905 ging er nach Wien und besuchte dort die Kunsthochschule. Er reiste durch Deutschland und die Niederlande und kam 1907 nach England, wo er zwei Jahre lang eine Kunstschule in Liverpool besuchte. Bis 1916 lebte er in London, wo 1918 seine erste, vielbeachtete Ausstellung stattfand. Dennoch kehrte er 1919 nach Polen zurück und wohnte in Warschau. Dort war er 1921 Mitgründer einer jüdischen Künstlervereinigung und arbeitete u. a. auch für jiddische Theater, darunter am Warschauer Jiddischen Kunsttheater (WIKT) und in Międzyrzec Podlaski zusammen mit Hirsch–Liber Podolak.[2] Er war dabei einer der Pioniere eines modernen Bühnenbildes und griff konstruktivistische und expressionistische Stilmittel auf. In den 1920er-Jahren schuf er Bilder für die Synagogen von Łomża und Bedzin. Diese Fresken sind laut Angaben bei Hans Vollmer nicht mehr erhalten.

Er nahm an vielen Kunstausstellungen in ganz Europa teil. Seine Bilder bewegten sich in vielen Genres: Landschaftsmalerei, Stillleben, Porträtmalerei. Besonders häufig stellte er das traditionelle Leben im jüdischen Shtetl dar. In seine Bilder ließ er auch Elemente des Kubismus und Expressionismus einfließen. 1931 starb er in Krakau an Tuberkulose.[3]

1931 fanden in Warschau und Katowice Gedenkausstellungen durch die Jüdische Gesellschaft zur Verbreitung der Schönen Künste statt.

Literatur

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  • Chaim Goldberg: Maurycy Applebaum. Jego życie i twórczość. Warszawa 1931. (Polnisch, auch hebräische Ausgabe; verdeutscht etwa: „Maurycy Applebaum (Moritz Apfelbaum). Sein Leben und Werk“).
  • Apfelbaum, Maurycy. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S. 248 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Renate Böning: Apfelbaum, Maurycy. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 4, Seemann, Leipzig 1990, ISBN 3-598-22744-2, S. 508. (Basiert auf dem Eintrag bei Hans Vollmer).
  • [Nachruf] Otto Schneid: Mojżesz Applebaum. In: Miesięcznik Żydowski. Warszawa, Heft 3, 1931, S. 263–265 (polnisch). (Online).
  • Jerzy Malinowski: Malarstwo i rzeźba Żydów Polskich w XIX i XX wieku. Wydawnictwo Naukowe PWN, Warszawa 2000, S. 369–370 (polnisch).
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Commons: Maurycy Apfelbaum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Anm.: Die Nationalbibliothek Israels nennt im Katalog 1886 als abweichendes Geburtsjahr.
  2. Miedzyrzec Podlaski, Poland [Pages 563-580]. In: jewishgen.org. Abgerufen am 12. März 2018 (englisch).
  3. Hillel Krakovsky: Appelbaum. In: Encyclopaedia Judaica, Band II (Alr-Az), Thomson Gale, 2. Auflage, 2007, ISBN 978-0-02-865930-5, S. 285 (Online).