Mistwiesen

Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg

Die Mistwiesen sind ein Naturschutzgebiet im Naturraum Nordschwarzwald in Baden-Württemberg.

Naturschutzgebiet „Mistwiesen“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Mistwiesen, Ittersbach

Naturschutzgebiet Mistwiesen, Ittersbach

Lage Marxzell und Karlsbad im Landkreis Karlsruhe und Straubenhardt im Enzkreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 48,9 ha
Kennung 2213
WDPA-ID 318785
Geographische Lage 48° 52′ N, 8° 30′ OKoordinaten: 48° 51′ 33″ N, 8° 29′ 49″ O
Mistwiesen (Baden-Württemberg)
Mistwiesen (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 28. September 1998
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe

Geographie Bearbeiten

Das Naturschutzgebiet liegt im Nordschwarzwald auf dem Gebiet der Gemeinden Marxzell, Karlsbad (Baden) im Landkreis Karlsruhe und Straubenhardt im Enzkreis in Baden-Württemberg. Es befindet sich südwestlich des Ortsteils Ittersbach der Gemeinde Karlsbad (Baden).

Steckbrief Bearbeiten

Das Gebiet wurde per Verordnung am 28. September 1998 durch das Regierungspräsidium Karlsruhe als Naturschutzgebiet ausgewiesen und hat eine Fläche von 50 Hektar. Es wird unter der Schutzgebietsnummer 2.213 geführt und ist in die IUCN-Kategorie IV, ein Biotop- und Artenschutzgebiet eingeordnet. Der CDDA-Code lautet 318785[1] und entspricht zugleich der WDPA-ID.

Der wesentliche Schutzzweck[2] ist die Sicherung und Erhaltung der vielfältigen Feucht- und Nasswiesen sowie der extensiv genutzten mageren Wiesenflächen im Quellgebiet der Pfinz mit ihrem floristischen Artenreichtum, ebenso wie die Erhaltung und Förderung der Vielfalt von seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten – insbesondere Vögel, Heuschrecken und Orchideen.

Die Lebensräume der Feucht- und Nasswiesen sind unverändert – trotz unter Schutz Stellung – durch Gewässerbegradigungen, Drainagen, Grundwasserabsenkungen und ähnliches in ihrem Fortbestand bedroht.

Geschichte Bearbeiten

Die heutige Vegetation entwickelte sich aufgrund einer langen kulturellen Nutzung in der Grünlandwirtschaft. Das Schutzgebiet wurde am 28. September 1998 mit einer Fläche von etwa 50 Hektar ausgewiesen. Es besteht aus einer großflächigen Wiesenlandschaft aus Feucht-, Nass- und Magerwiesen im Quellgebiet der Pfinz und hat einen reichen Orchideenbestand.

Geologie Bearbeiten

 
Kleines Knabenkraut auf den Mistwiesen
 
Breitblättriges Knabenkraut auf den Mistwiesen

Das Naturschutzgebiet ist Teil einer welligen Hochfläche mit mächtiger Lößlehmdecke. Die Sockelplatte wird aus mittlerem und oberem Buntsandstein gebildet.

Flora und Fauna Bearbeiten

Das Schutzgebiet besteht neben den ausgeprägten Feucht- und Nasswiesen auch aus trockenen Magerwiesen. Unter den 16 aus den Kategorien gefährdeter und schonungsbedürftiger Tiere und Pflanzen in Baden-Württemberg sind auch früh blühende heimische Orchideen wie wenige Exemplare des Kleinen Knabenkraut (Orchis morio) und ein größerer Bestand aus der Gattung der Knabenkräuter (Dactylorhiza) zu finden.

Zu den vorkommenden Heuschreckenarten gehören Weißrandiger Grashüpfer und der Sumpfgrashüpfer, die nach der Roten Liste von Baden-Württemberg als „gefährdet“ eingestuft werden. Ersterer ist nur im Süden Deutschlands seltener. Zu den gefährdeten hier vorkommenden Vögeln gehört der Neuntöter.[3]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe. Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-5172-7, S. 342–344

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. § 3 Schutzzweck Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe vom 28. September 1998, abgerufen am 25. August 2015
  3. Würdigung über das Naturschutzgebiet „Mistwiesen“ vom 8. August 1996, abgerufen am 25. August 2015

Weblinks Bearbeiten

Commons: Naturschutzgebiet Mistwiesen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien