Mellitz (Gemeinde St. Veit in Defereggen)

Weiler der Fraktion Moos in der Gemeinde St. Veit in Defereggen im Defereggental (Osttirol)

BW

Mellitz (Weiler)
Mellitz (Gemeinde St. Veit in Defereggen) (Österreich)
Mellitz (Gemeinde St. Veit in Defereggen) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Lienz (LZ), Tirol
Pol. Gemeinde St. Veit in Defereggen
Ortschaft Moos
Koordinaten 46° 55′ 44″ N, 12° 27′ 27″ OKoordinaten: 46° 55′ 44″ N, 12° 27′ 27″ Of1
f3f0
Postleitzahl 9962f1
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk St.Veit in Defereggen (70726 000)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS

Mellitz ist ein Weiler in der Gemeinde St. Veit in Defereggen im Defereggental (Osttirol). Melitz gehört zur Fraktion Moos.

Geographie Bearbeiten

Melitz liegt in etwa 1383 Metern Höhe am Südabhang der Melspitze zwischen dem Durbach im Westen und dem Mellitzgraben im Osten. Östlich von Moos liegt der Einzelhof Niege (Fraktion Görtschach), östlich der Weiler Oberbergl und die Einzelhöfe Gamperle und Unterbergl. Mellitz besteht aus den traditionellen Hofstellen Hansen (Moos 1), Simiten (Moos 2 und 29), Michlis (Moos 3), Anders (Moos 4), Eschbauer (Moos 28) sowie dem Wohnhaus Moos 27. Von den ursprünglichen Hofstellen sind die Bauernhöfe Hansen, Simiten, Michlis und Anders noch aktiv.[1]

Erreichbar ist Moos über die Defereggentalstraße (L 25), von der nach Herma-von-Schuschniggkapelle die Sankt Veiter Straße abzweigt. Folgt man dieser zum Bauernhof Kurzthal, so zweigt in der Folge eine Straße nach Osten ab, die über den Einzelhof Niege nach Mellitz und weiter zum Weiler Moos führt.

Geschichte Bearbeiten

 
Mellitz, Mitte des 19. Jahrhunderts (Franziszeischer Kataster)

Die Besiedelung von Mellitz geht auf die mittelalterliche Schwaige (Urhof) an der „Mellitzn“ zurück, die der Grundherrschaft der Grafen von Welsberg unterstand. Der Name Mellitz leitet sich vom slawischen „melu“ (Sand, mergliger Boden) ab. Auf der Schwaige Mellitz entstanden durch Neurodungen die Rauten Oberbergl und Gampen, die der Erasmuskapelle Taisten bzw. die Rauten Unterbergl und Kofl, die der Grundherrschaft der Herren von Lasser unterstanden.[2] Folgt man dem Franziszeischen Kataster, so Bestand Mellitz Mitte des 19. Jahrhunderts aus 11 bebauten Grundstücken, wobei zwei Doppelhäuser sowie Wirtschaftsgebäude bestanden.

Mellitz wurde von der Statistik 1890 als Rotte mit vier Häusern und 32 Einwohnern eingestuft.[3] 1923 lebten in den vier Häusern 37 Menschen,[4] 1951 waren es 29 Menschen in vier Häusern. Hinzu kam hier erstmals auch die Einzelsiedlung Mellitzwald mit zwei Häusern und drei Einwohnern.[5] 1961 lebten im Weiler 33 Menschen in vier Häusern, Mellitzwald umfasste ein Haus und einen Bewohner.[6] 1981 umfasste Mellitz sechs Häuser und 26 Einwohner, wobei hier die Siedlung Mellitzwald nicht mehr aufscheint.[7] 1991 waren es 27 Menschen in sechs Häusern, wobei vier landwirtschaftliche Betriebsstätten bestanden.[8] Nach 1991 wird der Weiler Mellitz nicht mehr separat angegeben, sondern bei der Fraktion bzw. Rotte Moos eingerechnet.

Bauwerke Bearbeiten

Von den historischen Gebäuden sind die Wirtschaftsgebäude des Paarhofes Michlis aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und das Wirtschaftsgebäude des Paarhofes Anders (urkundlich im 19. Jahrhundert belegt, im 20. Jahrhundert um- und neu gebaut) erhalten. Die Wohngebäude der beiden Paarhöfe sind in einem Gebäude untergebracht, dass im Baukern vermutlich aus dem 17. Jahrhundert stammt und materiell entlang des Firstes geteilt wurde. Um 1960 erfolgte die Aufstockung des Hauses. Zum Bauernhof Michlis gehört ein kleiner Bildstock mit einer Schnitzfigur des Herr im Elend aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Wegkreuz Anders in geschlossenem Bretterkasten wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stand Juli 2022, Tiroler Rauminformationssystem
  2. Hans Ladstätter: Die Namen der Schwaigen und Familien in Defereggen. In: Osttiroler Heimatblätter. Heimatkundliche Beilage des Osttiroler Bote. Nr. 7, 27. Juli 1967
  3. k. k. statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Tirol. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. Wien 1893
  4. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Wien 1930, S. Tir. 6
  5. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Juni 1951. Wien 1953, S. 203 Tir.
  6. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961 nach dem Gebietsstand vom 1. Januar 1964. Wien 1965, S. T. 300
  7. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis 1981. Tirol. Wien 1984, S. 122
  8. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis 1991. Tirol. Wien 1993, S. 236