Mehmet Aygün

türkischer Gastronom in Berlin

Mehmet Aygün (* ca. 1956 in Giresun, Türkei) ist ein in Deutschland lebender türkischer Fleischer. Er verkaufte nach eigenen Angaben als erster İskender Kebap im Fladenbrot[1] und gilt damit neben anderen als Erfinder des Döner Kebab im Fladenbrot.[2][3][4][5]

Werdegang

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Mehmet Aygün wuchs mit fünf Geschwistern in Giresun auf und begann früh im dortigen Laden seines Vaters mitzuarbeiten. Der Vater starb, als Mehmet Aygün Teenager war.

Im Alter von 16 Jahren soll Aygün in dem seiner Familie gehörenden Kreuzberger City-Imbiß am Kottbusser Damm (später Hasır) tätig gewesen sein. Demnach soll er im März 1971 den Verkauf des speziellen Döners begonnen haben, nachdem er zu dieser Neuerung durch das in Deutschland bereits verbreitete Fast Food inspiriert worden sein soll.[4] Zuvor sei Dönerfleisch wie in der Türkei meist nur auf einem Teller mit Reis und Salat und traditionell ohne Saucen serviert worden.

Nach anderen Angaben zog Aygün erst 1974, im Alter von 18 Jahren[6], zu einem Onkel in Berlin, um in dessen Gaststätte zu arbeiten, womit er sich Sprachkurse und sein Fachhochschulstudium finanzierte.

1978 eröffnete Aygün das erste Hasır-Restaurant; 2008 betrieb er acht Filialen in Berlin, die in Reiseführern als „Imbissetablissements“ empfohlen werden.[7] Versuche, den Döner „deutscher Art“ (tatsächlich wird dieser in China als deutsche Spezialität vermarktet)[8] mit ähnlichem Erfolg in der Türkei zu etablieren, sind dagegen lange gescheitert.[5]

In der Türkei betreibt Mehmet Aygün nach Anfängen in den 1990er Jahren zunächst mehrere kleinere Hotels im Istanbuler Stadtteil Şişli, um 2003 an der Türkischen Riviera ein All-inclusive-Themenhotel zu eröffnen. Mehmet Aygün fungierte zweimal als Präsident des Fußballvereins Türkiyemspor Berlin (1991/1996).

Im Januar 2009 wurde in einigen Medien behauptet, Aygün sei verstorben, wobei es sich jedoch um eine Verwechslung handelte.[9]

Sonstiges

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Verschiedene Medien nennen abweichend Kadir Nurman als Erfinder des Döner Kebab. Dieser verkaufte seit 1972 in Berlin-Charlottenburg Kebabfleisch mit Zwiebeln und Salat im Brot.[10]

Einzelnachweise

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  1. Geschichte (Memento vom 13. Mai 2013 im Internet Archive) auf der Internetseite des Restaurants Hasir
  2. Krise am Spieß – In den Dönerbuden herrscht Flaute, Süddeutsche am 6. September 2006
  3. Döner Kebab-Erfinder gestorben (Memento des Originals vom 18. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nachrichten.ch, nachrichten.ch am 23. Januar 2009
  4. a b Hannes Bertschi, Marcus Reckewitz: Von Absinth bis Zabaione, Berlin 2002, 116–119
  5. a b Wieprecht, Skuppin: Berliner populäre Irrtümer. Ein Lexikon, Berlin 2005, S. 61
  6. Interview mit der türkischen Tageszeitung Vatan, übersetzt bei Tourexpi 29. Juli 2008
  7. Franz-Michael Rohm: six p.m. Berlin.: Die besten Ausgehtipps zwischen 18 und 21 Uhr; 2002, S. 13
  8. Felix Ullmann: Ein cleverer Chinese vermarktet den Kebab als deutsche Spezialität. Der Tagesspiegel, 7. Februar 2000, Online
  9. Jenni Roth: 37 Jahre am Stück geöffnet. In: morgenpost.de. 7. Dezember 2009, abgerufen am 11. Februar 2024.
  10. Eva Dorothée Schmid: „Echt nur mit Zwiebeln und Salat“. Frankfurter Rundschau, 20. September 2011