Die Fahrzeuge der Baureihe 99.31 waren Schmalspur-Lokomotiven mit der Spurweite von 900 mm der Deutschen Reichsbahn für die Bäderbahn zwischen Bad Doberan und Arendsee. Die 1923 gelieferten Maschinen wurden bis zur Einführung der Baureihenbezeichnung als T 42 bezeichnet.

Mecklenburgische T 42
DR-Baureihe 99.31
Nummerierung: 99 311–313
Anzahl: 3
Hersteller: Henschel
Baujahr(e): 1923–1924
Ausmusterung: 1961
Bauart: D n2t
Gattung: K 44.8
Spurweite: 900 mm
Länge über Puffer: 7.900 mm
Höhe: 3.400 mm
Breite: 2.400 mm
Gesamtradstand: 3.400 mm
Leermasse: 25,45 t
Dienstmasse: 31,9 t
Reibungsmasse: 31,9 t
Radsatzfahrmasse: 8,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Indizierte Leistung: 210 PS / 154 kW
Anfahrzugkraft: 41,67 kN
Treibraddurchmesser: 830 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 350 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Anzahl der Heizrohre: 112
Heizrohrlänge: 3100 mm
Rostfläche: 1,1 m²
Strahlungsheizfläche: 4,87 m²
Rohrheizfläche: 45,14 m²
Verdampfungsheizfläche: 50,01 m²
Wasservorrat: 3,5 m³
Brennstoffvorrat: 1,5 t Kohle

Geschichte

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Die 1910 gelieferten Lokomotiven der Gattung T 7 konnten dem ansteigenden Verkehrsaufkommen nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr gerecht werden. Als Ersatz bestellte deshalb die Deutsche Reichsbahn bei Henschel & Sohn drei vierfachgekuppelte Tenderlokomotiven. Die ersten beiden Maschinen wurden 1923 und die dritte 1924 ausgeliefert. Bei den Lokomotiven verzichtete man im Gegensatz zu den Vorgängern von Anfang an auf die Triebwerksverkleidung.

Die 99 311 wurde 1942 an das Rostocker Unternehmen Ratjens verliehen. Durch diese kam die Lokomotive nach Dänemark, wo sie nach 1945 verschrottet wurde. Die beiden anderen Maschinen waren bis zu ihrer Ablösung 1961 durch die Lokomotiven der Baureihe 99.33 neben der Lokomotiven der Baureihe 99.32 im Einsatz. Dann wurden sie als Heizlokomotiven an die Bauunion Rostock abgegeben.

Konstruktive Merkmale

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Die Lokomotiven verfügten über einen genieteten Blechinnenrahmen aus 16 mm dicken Blechen von 7260 mm Länge. Der Rahmen war gleichzeitig als Wasserkasten genutzt.

Der genietete Langkessel besteht aus einem Schuss. Der Stehkessel verfügt über eine halbrunde Decke. Direkt hinter dem Schornstein saß der große runde Speisedom. Der Dampfdom befand sich am Ende des Langkessels. Zwischen den beiden Domen saß der viereckige Sandkasten. Der Schornstein besaß einen Kobel, um den Funkenflug bei der Fahrt durch Straßen zu verhindern.

Das Zweizylinder-Nassdampftriebwerk war außenliegend und arbeitete auf die dritte Kuppelachse. Die außenliegende Heusinger-Steuerung verfügte über Hängeeisen und Flachschieber. Die Umsteuerung erfolgte durch Steuerspindeln.

Das Laufwerk war an vier Punkten abgestützt. Die ersten beiden Kuppelachsen besaßen auf der Rahmenoberkante liegende Blattfederpakete. Bei den beiden hinteren Lokomotiven lagen die Federpakete über dem Achslager. Die Federn der beiden Radsatzgruppen waren jeweils mit einem Ausgleichshebel verbunden. Der letzte Radsatz hatte eine beidseitige Seitenverschiebbarkeit von 12,5 mm.

Die Lokomotiven verfügten über die selten eingesetzte Zweikammer-Druckluftbremse von Knorr. Alle Radsätze wurden von vorn gebremst. Die Luftbehälter befanden sich unter dem Führerhaus und die Luftpumpe auf dem rechten Umlaufblech vor dem Wasserkasten.

Der Sandstreuer sandete bei Vorwärtsfahrt die dritte Achse (Treibachse) und bei Rückwärtsfahrt die erste Achse. Die Lokomotive verfügte über eine Dampfheizungseinrichtung. Zur Erleichterung des Personals verfügten die Lokomotiven über je ein Dampfläutewerk an den jedem Lokende statt einer Handglocke.

Das Wasser war in zwei neben dem Kessel angeordneten Wasserkästen vor dem Führerhaus und einem Rahmenwasserkasten untergebracht. Der Kohlenkasten befand sich hinter dem Führerhaus. Das Dach des Führerhauses war ohne Ansatz und abgerundet.

Literatur

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  • Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Schmalspur-Dampflokomotiven. Franckh, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03818-1
  • Hans-Joachim Kirsche, Hermann Lohr, Georg Thielmann: Lokomotiv-Archiv Mecklenburg/Oldenburg. transpress, Berlin 1989, ISBN 3-344-00326-7.