Mazamni ist eine Landgemeinde im Departement Damagaram Takaya in Niger in Westafrika.

Landgemeinde Mazamni
Landgemeinde Mazamni (Niger)
Landgemeinde Mazamni (Niger)
Landgemeinde Mazamni
Koordinaten 13° 59′ N, 9° 26′ OKoordinaten: 13° 59′ N, 9° 26′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Zinder
Departement Damagaram Takaya
Einwohner 22.183 (2012)

Geographie Bearbeiten

Mazamni liegt in der Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Damagaram Takaya im Norden, Osten und Westen sowie Gaffati, Guidimouni und Zermou im Süden.

Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich 17 Dörfer, 36 Weiler und ein Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Mazamni.[2] Es liegt auf einer Höhe von 440 m.[3] Ein weiteres größeres Dorf im Gemeindegebiet ist Baouraye Boukari.[1]

Zwei Kilometer südöstlich des Hauptorts erstreckt sich das etwa 800 Hektar große Atchi-Feuchtgebiet, das sich Mitte der 1980er Jahre herausgebildet hat. Es ist als Important Bird Area klassifiziert. Zu den hier beobachteten Vogelarten zählen Spießenten (Anas acuta) und Knäkenten (Anas querquedula). Das Feuchtgebiet ist dicht bewachsen. Es wird vor allem von Viehzüchtern und daneben zur Fischerei genutzt.[4]

Geschichte Bearbeiten

Ende des 19. Jahrhunderts boten die Märkte von Mazamni und weiteren Dörfern in der Region dem in der Stadt Zinder ansässigen bedeutenden Händler Malan Yaroh jene Handwerksprodukte, Pelze, Tierhäute und Henna, die er für den Transsaharahandel benötigte.[5] Die französische Kolonialverwaltung richtete Anfang des 20. Jahrhunderts einen Kanton in Mazamni ein.[6] Der Markt im Ort war einer der kleinen Märkte in der Region, die damals von der französischen Verwaltung zugelassen wurden.[7] Der Kanton Mazamni wurde 1932 aufgelöst und dem Kanton Goudimouni angeschlossen.[6]

Im Jahr 2002 wurde im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform das Territorium des Kantons Guidimouni auf die neu geschaffenen Landgemeinden Goudimouni und Mazamni aufgeteilt. Seit 2011 gehören beide Landgemeinden nicht mehr zum Departement Mirriah, sondern zum neugegründeten Departement Damagaram Takaya.[8]

Bevölkerung Bearbeiten

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 22.183 Einwohner, die in 3560 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 9214 in 1761 Haushalten.[9]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 3950 Einwohner in 675 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 2800 in 556 Haushalten[9] und bei der Volkszählung 1988 2288 in 491 Haushalten.[10]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Damagarawa.[11]

Politik Bearbeiten

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 11 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 5 PNDS-Tarayya, 2 PJP-Génération Doubara, 2 RDR-Tchanji, 1 ARD-Adaltchi Mutunchi und 1 CPR-Inganci.[12]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 16 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Agropastoralismus betrieben wird.[13] Im Hauptort ist ein Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden. Es verfügt über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation.[14] Der CEG Mazamni ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[15] Beim Centre de Formation aux Métiers de Mazamni (CFM Mazamni) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[16]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 555–556, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. Julien Rechenmann: Catalogue des stations gravimétriques réoccupables en Afrique Occidentale. Mesures effectuées de 1953 à 1965. ORSTOM, Bondy 1966, S. 80 (core.ac.uk [PDF; abgerufen am 9. Oktober 2022]).
  4. Joost Brouwer, S. François Codjo, Wim C. Mullié: Niger. In: Lincoln D. C. Fishpool, Michael I. Evans (Hrsg.): Important Bird Areas in Africa and associated islands. Priority sites for conservation (= BirdLife Conservation Series. Nr. 11). Pisces Publications/BirdLife International, Newbury/Cambridge 2001, ISBN 1-874357-20-X, S. 670–671 (datazone.birdlife.org [PDF; abgerufen am 26. Mai 2021]).
  5. André Salifou: Malan Yaroh, un grand négociant du Soudan central à la fin du XIXe siècle. In: Journal des Africanistes. Vol. 42, Nr. 1, 1972, S. 10–11 (persee.fr [abgerufen am 20. Januar 2023]).
  6. a b Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 250.
  7. Hassane Gandah Nabi: Commerçants et entrepreneurs du Niger (1922–2006). L’Harmattan, Paris 2013, ISBN 978-2-336-29136-9, S. 37.
  8. Une nouvelle loi sur le redécoupage administratif. In: L’Arbre à Palabres. Nr. 13, 11. August 2011, S. 2 (nigerdiaspora.net [PDF; abgerufen am 28. Januar 2014]). Une nouvelle loi sur le redécoupage administratif (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nigerdiaspora.net
  9. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  10. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 353 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  11. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  12. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  13. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  14. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  15. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  16. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 98, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).