Mayener Basaltlava

Baugestein vulkanischen Ursprungs, vornehmlich in der Osteifel abgebaut

Mayener Basaltlava ist ein Handelsname für ein Gestein, welches vornehmlich im Mayener Grubenfeld bei Mayen in der Osteifel in Rheinland-Pfalz abgebaut wird. Dieses vulkanische Gestein, das wissenschaftlich als Leucit-Tephrit bezeichnet wird, entstand im Quartär.

Muster der Mayener Basaltlava (ca. 15×15 cm)
Die Mayener Stadtbefestigungsanlage ist aus Mayener Basaltlava
Marstall der Genovevaburg in Mayen: Portale, Tür und Fensterumrahmungen aus Mayener Basaltlava (rechts vor dem Marstall sind Mayener Mühlsteine zu sehen)
Moabiter Brücke in Berlin aus Mayener Basaltlava

Geologie Bearbeiten

Die Vulkaneifel wird in die Hocheifel, West- und die Osteifel eingeteilt. Die ältesten vulkanischen Ausbrüche fanden vor rund 45 bis 24 Millionen Jahren in der Hocheifel statt. In der Westeifel begann der Vulkanismus dann wieder vor 700.000 Jahren mit der Bildung von Schlackenkegeln und Maaren. In der Osteifel begannen die vulkanischen Aktivitäten vor 500.000 Jahren. Vor 450.000 bis 350.000 Jahren wurden im Bereich Rieden riesige Mengen von Bims und vulkanischer Asche ausgestoßen, wodurch mehrere Tuffe entstanden. Der letzte große Vulkanausbruch fand in der Eifel vor etwa 13.000 Jahren am Laacher See statt. Danach gab es nur noch eine kleinere Eruption, die vor 11.000 Jahren zur Entstehung des Ulmener Maars führte.[1]

Die Mayener Basaltlava entstand vor 200.000 Jahren bei Ausbrüchen des Bellerberg-Vulkans.[2] Daneben entstanden damals auch die Mendiger Basaltlava bei Mendig und die Basaltlava Plaidt (ein Basanit) bei Plaidt.

Gesteinsbeschreibung und Mineralbestand Bearbeiten

Die Mayener Basaltlava ist hellgraublau gefärbt. Sie zeigt relativ gleichmäßig verteilte blasenförmige Poren und es finden sich vereinzelt weiße, graue und grüne Einsprenglinge. Die maximale Porengröße liegt bei 5 mm.

Die Festbestandteile betragen 70 Prozent und der sichtbare Porenraum 30 Prozent. Die feinkörnige Grundmasse besteht zu 93 Prozent (Aegirin-Augit, Titanaugit, Leucit, Plagioklas, Nosean, Magnetit, Korund, Zirkon und opake Bestandteile). Die Einschlüsse von Pyroxen, Leucit, Nosean und Gesteinsfragmente belaufen sich auf 7 Prozent.[3]

Verwendung Bearbeiten

Mayener Basaltlava ist exzellent verwitterungsbeständig und frostfest. Diese Basaltlava ist an zahlreichen Bauwerken im Raum Mayen für Mauersteine für Massivbauten, Boden- und Treppenbeläge, Fensterbänke, Türumrahmungen und Fenstergesimse, Fassadenplatten, Grabdenkmäler und Steinbildhauerarbeiten verwendet worden. Die Basaltlava ist frost-tausalzbeständig und eignet sich insbesondere für rutschsichere Treppen- und Bodenbeläge im Außenbereich.

Bereits in der Zeit des antiken Roms wurde Basaltlava abgebaut und es sollen bis zu 600 Personen mit dem Abbau von Reib- und Mahlsteinen bei Mayen befasst gewesen sein.[4] Zahlreiche Basaltkreuze wurden im Mittelalter um Mayen aufgestellt und am Kölner Dom wurde dieses Gestein bereits ab 1830 aufgrund seiner Beständigkeit eingebaut.[5]

Symposion Bearbeiten

Unter dem Titel „Lapidea“ fand von 1985 bis 2006 in Mayen ein Bildhauersymposion mit Mayener Basaltlava und anderen regionalen Gesteinen statt.[6]

Ähnliche Gesteine Bearbeiten

  • Mendiger Basaltlava bei Mendig (Eifel in Rheinland-Pfalz)
  • Basaltite bei Bolsena (Umbrien in Italien)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hans-Ulrich Schmincke: Vulkanismus. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-17471-2.
  2. Landesamt für Geologie.
  3. Wolf-Dieter Grimm, Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland, Gesteins Nr. 033, hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Lipp-Verlag. München 1990, ISBN 3-87490-535-7.
  4. Information auf www.s-zukunft.de, abgerufen am 24. September 2009.
  5. Webseite des Kölner Doms (Memento des Originals vom 24. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koelner-dom.de, abgerufen am 22. September 2009.
  6. Webseite der Symposien des Vereins Lapidea, abgerufen am 24. September 2009.