Marie Pauline Thorbecke

deutsche Ethnologin, Fotografin und Malerin (1882-1971)
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Marie Pauline Thorbecke (* 12. August 1882 in Aurich als Marie Pauline Berthold; † 1971 in Freiburg an der Niederelbe) war eine deutsche Ethnologin, Fotografin und Malerin.

Leben und Wirken

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Marie Pauline Thorbecke war die Ehefrau des deutschen Geographen Franz Thorbecke. Sie nahm 1911 bis 1913 an einer von ihrem Ehemann geleiteten umfassenden Forschungsexpedition der Deutschen Kolonialgesellschaft in die damalige Kolonie Kamerun teil.[1] Sie illustrierte dessen Veröffentlichungen und publizierte 1914 eigenständig ihr Reisetagebuch Auf der Savanne. Sie leistete einen erheblichen Beitrag zur wissenschaftlichen Arbeit ihres Ehemanns, insbesondere nachdem dieser fast erblindet war.[2] Im Jahr 1927 malte sie ein Porträt von Carl Uhlig, das heute in der Tübinger Professorengalerie hängt.[3] Ein Porträt des Heidelberger Geographie-Professors Alfred Hettner von 1928 ist mit derselben Signatur M. P. Thorbecke versehen.

1949 bot sie die Bibliothek ihres Ehemanns der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln zum Kauf an, die das Angebot in Zusammenarbeit mit der Universität annahm. Eine große völkerkundliche Sammlung wurde von ihr und ihrem Ehemann nach deren gemeinsamer Kamerunexpedition der Stadt Mannheim als Gegenleistung für einen Reisekostenzuschuss von 10.000 Mark übereignet. Die Sammlung ist heute Teil der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim. Ihre völkerkundlichen Fotografien der Reise schenkte sie dem Kölner Rautenstrauch-Joest Museum.[2] Es handelte sich um Original-Glasplattennegative, die für Vorträge der Wissenschaftler des Museums als Illustrationsmaterial verwendet wurden.[4] Sie wurde 1951 zur Ehrenvorsitzenden der Gesellschaft für Erdkunde in Köln gewählt.[5]

Literatur

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  • Anna Pytlik: Träume im Tropenlicht. Forscherinnen auf Reisen. Elisabeth Krämer-Bannow in Ozeanien 1906–1910, Marie Pauline Thorbecke in Kamerun 1911–1913. Coyote, Reutlingen 1997, ISBN 3-9805702-0-7
  • Bernd Wiese: Weltansichten: Illustrationen von Forschungsreisen deutscher Geographen im 19. und frühen 20. Jahrhundert; Graphik, Malerei, Photographie; die Wirklichkeit der Illustration? (= Schriften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln; Band 21), Universitäts- und Stadtbibliothek, Köln 2011, ISBN 978-3-931596-58-3.
  • Andreas Freitäger: Franz Thorbecke (1875–1945). In: Gernot Gabel und Wolfgang Schmitz (Hrsg.): Kölner Sammler und ihre Bücherkollektionen in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Gelehrte, Diplomaten, Unternehmer, Köln, Universitäts- und Stadtbibliothek 2003, S. 150–159, ISBN 3-931596-25-7.
  • Thorbecke, Marie Pauline, in: Bettina Beer: Frauen in der deutschsprachigen Ethnologie. Ein Handbuch. Köln : Böhlau, 2007, ISBN 978-3-412-11206-6, S. 222–224
  • Sebastian-Manès Sprute: Thorbecke, Mare Pauline, in: Atlas der Abwesenheit. Kameruns Kulturerbe in Deutschland. (Hrsg. kollektiv), Heidelberg 2023, ISBN 978-3-496-01700-4, 429–431.
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Einzelnachweise

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  1. Koloniale Geographie: Marie Pauline und Franz Thorbecke.
  2. a b Universität zu Köln, Universitäts- und Stadtbibliothek Köln: Biographische Notizen zu Franz Thorbecke. (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ub.uni-koeln.de
  3. Reinhold Scholl: Die Bildnissammlung der Universität Tübingen, 1477 bis 1927 (= Schriften des Vereins für Württembergische Familienkunde, Heft 2), Verlag von K. Ad. Emil Müller, Stuttgart, 1927, DNB 362648840
  4. Licht und Schatten: Zur Photosammlung des Rautenstrauch-Joest-Museums für Völkerkunde.
  5. Marianne Bechhaus-Gerst, Mechthild Leutner: Frauen in den deutschen Kolonien. Ch. Links, Berlin 2009, S. 53, ISBN 978-3-86153-526-3.