Maria Radziwiłł

moldauische Patronin und Ehefrau des litauischen Großhetmans Janusz Radzwiwiłł
(Weitergeleitet von Maria Lupu)

Maria Radziwiłł (geborene Maria Lupu; * um 1625 im Fürstentum Moldau; † 14./15. Januar 1660 in Luzk, Polen-Litauen) war eine moldauische Patronin und Ehefrau des litauischen Großhetmans Janusz Radziwiłł.

Maria Lupu-Radziwiłł, um 1733/37, nach einem zeitgenössischen Kupferstich
 
Maria Lupu mit der vorherigen Ehefrau Katarzyna Potocka, Gemälde von Johann Schretter 1646

Maria war eine Tochter des moldauischen Fürsten Vasile Lupu und von Tudosca Bucioc. Ihre Schwester Ruxandra wurde Ehefrau des Heerführers Timofej Chmelnicki, ihr Halbbruder Ștefăniță Lupu später Fürst der Moldau. Maria erhielt eine Bildung, sie hatte danach Kenntnisse der griechischen und der lateinischen Sprache, und erlernte später auch die polnische.

Sie heiratete 1645 den Großkämmerer des Großfürstentums Litauen Janusz Radziwiłł nach dem Tod von dessen erster Ehefrau Katarzyna. Diese Ehe sollte das politische Bündnis zwischen dem Fürstentum Moldau und Polen-Litauen stärken. Die pompöse Zeremonie in der Kathedrale in Jassy (Iași) leitete der Kiewer Metropolit Petro Mohyla.[1][2] Die Braut wurde in zeitgenössischen Berichten wegen ihrer Schönheit und dem prachtvollen Schmuck gerühmt.

Maria brachte vom Vater eine Mitgift in die Ehe mit, von ihrem Ehemann erhielt sie dazu 45.000 Złoty, sowie Diamanten, Gold und Silber im Wert von 15.000 Złoty, und einigen Landbesitz, vom polnischen König Władysław IV. weiteres Land. Die Hochzeitsreise führte die beiden nach Italien.

1652 gründete der protestantische Ehemann ein kleines orthodoxes Kloster in seinem Sitz in Kedyny (Kėdainiai), Marias Vater steuerte Schenkungen für das Inventar dazu, Maria gab auch etwas. Nach dem Tod von Janusz Radziwiłl 1655 führte Maria einen langen und teilweise erfolglosen Rechtsstreit um einen Teil von dessen Erbe.

Maria Radziwiłł unterstützte orthodoxe Kirchen in Polen-Litauen und dem Fürstentum Moldau. In ihrem Testament von November 1659 vermachte sie dem Heilig-Geist-Kloster in Vilnius 200.000 Złoty, 13 weiteren Klöstern, 7 Kirchen, sowie Hospitälern und einer Schule 471.000 Złoty.[3][4] Sie wurde im orthodoxen Dreifaltigkeitskloster in Sluzk beigesetzt. Über ihr weiteres Erbe gab es ebenfalls Streitigkeiten.

Maria (Lupu) Radziwiłł wurde öfter porträtiert. Davon sind mindestens acht Gemälde und Stiche erhalten.[5]

1917 wurde ihr Zinksarg aus dem Dreifaltigkeitskloster in Luzk entfernt. Seit 2018 gibt es einen Maria Lupu-Radvilienė Essay Contest in Kėdainiai, wo sie lange gelebt hatte, veranstaltet von der rumänischen Botschaft in Litauen.[6]

Literatur

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  • Lilia Zabolotnaia: The history of the private life of Maria (Lupu) Radziwiłł reflected in the images of the epoch. In: Annales Universitatis Mariae Curie-Skłodowska. Sectio M, Balcaniensis et Carpathiensis. Vol. 2. 2017. S. 209–221. mit vielen Informationen über ihr Leben
  • Lilia Zabolotnaia: The Riddles, Myths and Facts concerning Maria (Lupu) Radziwiłł’s Last Will and Testament. In: Istorija, Lietuvos .... Nr. 97, 1. Vilnius 2015. S. 5–25. PDF
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Commons: Maria Lupu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dariusz Milewski: Between a magnate and a Cossack: two marriages of Vasile Lupu’s daughters. In: Series Byzantina. Vol. 6. 2008. S. 45–64, hier S. 53f. PDF, mit detaillierter Schilderung
  2. Valentin Constantinov: Małżeństwo Marii Lupu z Januszem Radziwiłłem [Die Hochzeit von Maria Lupu mit Janusz Radziwiłł]. In: Radziwiłłowie w służbie Marsa. 2017. S. 151–159.
  3. Lilia Zabolotnaia: The Riddles, Myths and Facts concerning Maria (Lupu) Radziwiłł’s Last Will and Testament. In: Istorija. Nr. 97, 1. 2015. S. 5–25, hier S. 18 PDF
  4. Lilia Zabolotnaia: Testament of Moldavian princess Maria (Lupu) Radziwill from 1659 (Testamentul principesei Maria (Lupu) Radziwill din 1659). In: Tyragetia. XIII. Nr. 2. 2019. S. 79–100. (rumänisch)
  5. Lilia Zabolotnaia: The history of the private life of Maria (Lupu) Radziwiłł reflected in the images of the epoch. In: Annales Universitatis Mariae Curie-Skłodowska. Sectio M, Balcaniensis et Carpathiensis. Vol. 2. 2017. S. 209–221 PDF mit Beschreibungen und Fotos
  6. Maria Lupu-Radvilienė Essay Contest 2020 Vilnius.mae (englisch)