Liste der Stolpersteine in Wiesbaden-Schierstein

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 Info: Angaben zu Eigenschaften, welche alle Teillisten für Wiesbaden gemeinsam haben, sind unter Liste der Stolpersteine in Wiesbaden zu finden.

Gedenkstätte Synagoge in Schierstein

Liste Bearbeiten

Adresse Name Inschrift mit Ergänzungen Verlege­datum Bild Anmerkung
Wasserrolle Ecke Reichsapfelstraße
 

 

Dr. Alexander Bayerthal Hier wohnte
Dr. Alexander Bayerthal
Jg. 1867
Gestapohaft 1943
Tot an Haftfolgen
21.10.1943
8. Juni 2007   Alexander Bayerthal[1] schloss sein Medizinstudium 1891 in Gießen mit der Promotion ab. In Ober-Ingelheim, wo die Familie seiner Braut einen Weinhandel betrieb, heiratete er 1894 die evangelische Anna Class, geb. 1869. 1897 zog die junge Familie nach Schierstein, wo Tochter Ilse 1899 zur Welt kam. In der Rheinstraße, heute Wasserrolle, erbaute Dr. Bayerthal 1904 ein Wohnhaus, in dem er auch praktizierte. Als Oberstabsarzt war er im Ersten Weltkrieg als Vertrauensarzt bei der Reichsbahn und wurde später zum Sanitätsrat ernannt. Dr. Bayerthal ist der Großvater des Regisseurs Rolf von Sydow, der bei der Verlegung des Stolpersteins anwesend war[2][3]
Reichsapfelstraße 19
 

 

 

Hedwig Israel
geb. Hallgarten
Hier wohnte
Hedwig Israel
geb. Hallgarten
Jg. 1886
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in
Sobibor
8. Aug. 2006   Die Familie Israel[4] hatte in der Wilhelmstraße 40 (heute Reichsapfelstraße 19, Neubau NASPA-Filiale) eine gut gehende Metzgerei.
Herta Israel Hier wohnte
Herta Israel
Jg. 1925
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in
Sobibor
 
Karl Israel Hier wohnte
Karl Israel
Jg. 1890
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in
Sobibor
 
Margot Israel Hier wohnte
Margot Israel
Jg. 1928
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in
Sobibor
 
Rosel Israel Hier wohnte
Rosel Israel
Jg. 1922
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in
Sobibor
 
Reichsapfelstraße 15
 

 

 

Emilie Kahn
geb. Teutsch
Hier wohnte
Emilie Kahn
geb. Teutsch
Jg. 1905
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 4.10.1944
Auschwitz
28. Aug. 2008   Die Familie Kahn wohnte in der Wilhelmstraße 44, heute Reichsapfelstraße 15.[5]

Nach dem Besuch der Mittelschule machte Otto Kahn in Frankfurt eine Kaufmannslehre. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und arbeitete danach als Vertreter für bedeutende Unternehmen des Lederhandels.
Otto Kahn Hier wohnte
Otto Kahn
Jg. 1891
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 28.9.1944
Auschwitz
 
Walter Daniel
Kahn
Hier wohnte
Walter Daniel
Kahn
Jg. 1937
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 4.10.1944
Auschwitz
 
Milanstraße 6
 

 

Arnold Katzenstein Hier wohnte
Arnold Katzenstein
Jg. 1869
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 1942
Treblinka
30. Apr. 2013   In der jüdischen Gemeinde Schierstein, zu der auch Frauenstein gehörte, wirkte Arnold Katzenstein seit 1906 als Kantor (Vorbeter) in der Synagoge und von 1924 bis 1932 auch als Religionslehrer in der „Schul“. Seine Ämter und alle anfallenden Verwaltungsaufgaben führte er auch in Hochheim, Rüdesheim und in Eltville aus. Auf seine Initiative hin wurde 1931 die Synagoge in Eltville anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens umfangreich renoviert.[6]
Am Grünen Baum 6
 
BW
Ida Wehnert
geb. Kahn
Hier wohnte
Ida Wehnert
geb. Kahn
Jg. 1895
Verhaftet 1943
Ravensbrück
Tot 1945
Bergen-Belsen
1. Okt. 2013

 

Ida Kahn[7] heiratete 1933 den nichtjüdischen Karl Wehnert und lebte mit ihm im eigenen Haus, damals Querstraße 3, später Nr. 6, das sie von einer Verwandten gemeinsam mit ihrer Schwester Frida geerbt hatte. Ida und Karl Wehnert hatten keine Kinder.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Erinnerungsblatt an Dr. Alexander Bayerthal (PDF; 573 kB)
  2. Gedenken an Schiersteiner Arzt. (PDF; 269 kB) In: Frankfurter Rundschau, 1. August 2008; Bericht über die Stolpersteinverlegung
  3. „Wunderbar, dass an ihn gedacht wird“ (PDF) In: Wiesbadener Kurier, 1. August 2008; Bericht über die Stolpersteinverlegung.
  4. Erinnerungsblatt an Familie Israel (PDF; 533 kB)
  5. Erinnerungsblätter an Otto und Emilie Kahn geb. Teutsch und sowie ihren Sohn Walter (PDF; 598 kB)
  6. Erinnerungsblatt an Arnold Katzenstein (PDF; 413 kB)
  7. Erinnerungsblatt an Ida Wehnert, geb. Kahn (PDF; 336 kB)