Liste der Stolpersteine in Ronneburg (Thüringen)

Wikimedia-Liste

Die Liste der Stolpersteine in Ronneburg (Thüringen) enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Ronneburg verlegt wurden. Mit ihnen soll der Opfer des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Ronneburg lebten und wirkten. Am 28. November 2019 wurden die ersten drei Stolpersteine vor der ehemaligen Kammgarnspinnerei Clad verlegt.

Stolpersteine für Familie Hirschberg

Liste der Stolpersteine Bearbeiten

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
  HIER WOHNTE
FERDINAND
HIRSCHBERG

JG. 1925
VERHAFTET OKT. 1944
ARBEITSLAGER HALLE
ORGANISATION TODT
GEFLOHEN
VERSTECKT ÜBERLEBT
Brunnenstraße 2
 
Ferdinand Hirschberg wurde am 9. Februar 1925 als Sohn von Maria und Max Hirschberg in Ronneburg geboren. Nach dem Tod seiner Mutter übernahm sein Onkel die Vormundschaft. Im Oktober 1944 wurde er verhaftet und musste in der Organisation Todt Zwangsarbeit im Arbeitslager Halle verrichten. Er konnte fliehen und sein Onkel half ihm unterzutauchen. Er verstarb im Jahr 2017. Zur Verlegung seines Stolpersteines waren seine beiden Töchter anwesend.[1][2]
  HIER WOHNTE
MARIA
HIRSCHBERG

GEB. CLAD
JG. 1900
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
13.2.1937
Brunnenstraße 2
 
Maria Hirschberg geb. Clad wurde am 19. Juni 1900 in Ronneburg geboren. Seit dem 17. Januar 1922 war sie in einer sogenannten Mischehe mit dem Juden Max Hirschberg verheiratet und hatte mit ihm zwei Söhne. 1934 wurde sie von ihrem Mann geschieden, der dann auswanderte. Sie nahm sich am 13. Februar 1937 selbst das Leben, als ihr die Zwangssterilisation drohte.[1][2]
  HIER WOHNTE
RUDOLF
HIRSCHBERG

JG. 1922
'SCHUTZHAFT' 1938
BUCHENWALD
FLUCHT 1942 SCHWEIZ
AUSGEWIESEN / DEPORTIERT
AUSCHWITZ
ERMORDET 30.11.1942
Brunnenstraße 2
 
Rudolf Hirschberg wurde am 25. April 1922 in Dresden als Sohn von Maria und Max Hirschberg geboren. Nach dem Tod seiner Mutter übernahm sein Onkel Werner Clad die Vormundschaft. 1938 wurde er verhaftet und nach Buchenwald verbracht. 1942 versuchte er die Flucht in die Schweiz, indem er den Rhein durchschwamm. Die Schweiz wies ihn jedoch wieder aus. Am 27. November 1942 wurde er in das KZ Auschwitz deportiert und dort am 30. November 1942 ermordet.[3][1]

Verlegungen Bearbeiten

  • 28. November 2019: drei Steine an einer Adresse[1]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Elke Lier: Neue Stolpersteine in Gera und erstmals in Ronneburg verlegt. In: otz.de. 1. Dezember 2019, abgerufen am 18. Dezember 2019.
  2. a b Werner Simsohn: Juden in Gera. Band 2: Jüdische Familiengeschichten. Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn. Hartung-Gorre, Konstanz 1998, ISBN 3-89649-260-8, S. 97, (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Hirschberg, Rudolf Franz Ludwig. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 18. Dezember 2019.