Linkenberg

Berg der Egge in Nordrhein-Westfalen

Der Linkenberg (auch Linken-Berg) ist ein 126,7 m ü. NHN hoher Berg in der Egge, einem nördlich dem Hauptkamm des Wiehengebirges vorgelagerten Höhenzug südlich von Preußisch Oldendorf in Nordrhein-Westfalen.[7]

Linkenberg

Aufschluss nördlich des Gipfels

Höhe 126,7 m ü. NHN [1][2]
Lage Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, Deutschland[1][2]
Gebirge Egge,[A 1] Wiehengebirge[A 2][1][2][3][4][5][6]
Dominanz 0,4 km → namenloser Gipfel westlich[1][2]
Schartenhöhe 17,7 m ↓ Döre Linkenberg/namenloser Gipfel westlich[1][2]
Koordinaten 52° 17′ 58″ N, 8° 28′ 55″ OKoordinaten: 52° 17′ 58″ N, 8° 28′ 55″ O
Topo-Karte 1:25.000 (TIM-online)
Linkenberg (Nordrhein-Westfalen)
Linkenberg (Nordrhein-Westfalen)
Typ Bergrücken
Gestein Tonstein etc.[A 3][2]
Alter des Gesteins Dogger, Malm[2]
Besonderheiten aufgelassener Steinbruch (Bodendenkmal), jüdischer Friedhof

Lage und Beschreibung

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Der überwiegend dicht bewaldete Berg präsentiert sich von Süden betrachtet als kaum markanter Nebengipfel bzw. Sporn des südlich gelegenen und auf über 200 m ansteigenden Schwarzen Brinks. Dem Umstand, dass der Berg weit an die Stadt Preußisch Oldendorf heranreicht und den südwestlichen Abschluss des markanten Tales mit der volkstümlichen Bezeichnung Oldendorfer Schweiz bildet, verdankt er wohl – ähnlich wie der Steinbrink als „Hausberg“ des westlich gelegenen Lintorfs – seine Benennung in amtlichen Kartenwerken; eine rund 164 m ü. NHN hohe und rund 700 m westlich gelegene Erhebung ist dagegen namenlos. Am Südhang des Linkenbergs befindet sich im Wald der jüdische Friedhof Preußisch Oldendorfs. Am nordwestlichen Gebirgsfuß liegt das ehemalige Lufttanklager 2/VI an der Bahnstrecke Bohmte Holzhausen. An seinem nördlichen Fuß, bereits außerhalb des Waldgebiets, entspringt der Schröttinghauser Bach, der im späteren Verlauf Heithöfer Bach genannt wird und das Gebiet Richtung Hunte entwässert; der nördliche und östliche Teil entwässert über den Großen Dieckfluss Richtung Große Aue.[8]

Steinbruch

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Im nördlichen Teil des Linkenbergs liegt ein aufgelassenes Steinbruchgelände, das als paläontologisches Denkmal auf der Denkmalliste eingetragen ist. Das Gelände weist fossilführende Schichtenfolgen vom Oberen Dogger bis in den Mittleren Malm auf; es ist der einzige Aufschluss im Jura des Wiehengebirges. Der Steinbruch lieferte der 1904 gegründeten, nördlich am Gebirgsfuß gelegenen Ziegelei Schieferton; auch gebrannter und gelöschter Kalk sowie Bruchsteine wurden angeboten. In Loren einer Bremsbahn gelangte das Material auf kurzem, steilem Wege zur Ziegelei. 1937 war Schieferton genügender Qualität nicht mehr vorhanden.[9] Das Bodendenkmal ist durch einen geologischen Lehrpfad erschlossen.

Siehe auch

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Anmerkungen

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  1. Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands bzw. der begleitenden Geographischen Landesaufnahme werden die dem Hauptkamm des Wiehengebirges vorgelagerten Erhebungen auch als „Oldendorfer Berge“ bezeichnet.
  2. Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und der begleitenden Geographischen Landesaufnahme wird die Erhebung konkret zur Einheit „532.1 Oldendorfer Berge“ der übergeordneten Haupteinheit532 Östliches Wiehengebirge“ gezählt. Übergeordnet ist die Haupteinheitengruppe53 Unteres Weserbergland“ (zur enger gefassten kulturräumlichen Region siehe Weserbergland). In der Systematik gemäß Bundesamt für Naturschutz zählt das „Untere Weserbergland“ wiederum zur GroßregionD36 Unteres Weserbergland und Oberes Weser-Leinebergland“ (landläufig auch genannt „Weser- und Weser-Leine-Bergland“ oder „Niedersächsisches Bergland“).
  3. Gemäß der geologischen Übersichtskarte des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen finden sich in den Schichten des oberen Juras (~ Malm) Tonsteine bis Kalksteine und Sandsteine (genauer: Kalk-, Mergel-, Ton- und Sandstein, lokal oolithisch und konglomeratisch, lokal Steinkohlen, Anhydrit, Gips und Steinsalz); in den Schichten des mittleren Juras (~ Dogger) Tonsteine bis Mergelsteine (genauer: Ton- und Tonmergelstein, lokal Schluff- und Sandstein, z. T. mit Toneisensteingeoden, untergeordnet Kalk- und Mergelstein, oolithisch).
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. a b c d e f g GEOviewer, GEOportal.NRW, Geschäftsstelle IMA GDI.NRW, Bezirksregierung Köln (Hinweise)
  3. Sofie Meisel-Jahn: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden (= Institut für Landeskunde, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung [Hrsg.]: Geographische Landesaufnahme 1:200 000 – Naturräumliche Gliederung Deutschlands). Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, DNB 456722270 (50 S., insbes. Blatt 85, Karte 1:200 000 [abgerufen am 2. Februar 2022] → Übersicht über alle Blätter. Nummernschlüssel: 532 Östliches Wiehengebirge mit Untereinheiten 532.0 Bad Essener Höhen, 532.1 Oldendorfer Berge, 532.2 Lübbecker Eggen, 532.3 Bergkirchener Eggen).
  4. Haupteinheitengruppen 39–57 (Östliche Mittelgebirge nebst Vorland, Niederrhein und Nordwestfalen). In: Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. 6. Lieferung. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1959, DNB 451803167, S. 609–882.
  5. Axel Ssymank: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz. Das Schutzgebietssystem NATURA 2000 und die „FFH-Richtlinie“ der EU. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Natur und Landschaft. Band 69, Nr. 9, 1994, ISSN 0028-0615, S. 395–406.
  6. Vgl. auch Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 3. Februar 2022 (mit Karte und Erläuterungen zur Karte).
  7. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  8. ELWAS-WEB. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen im Januar 2022.
  9. Rolf Momburg: Ziegeleien überall. Die Entwicklung des Ziegeleiwesens im Minden-Lübbecker Land und in der angrenzenden Nachbarschaft. In: Mindener Geschichtsverein (Hrsg.): Mindener Beiträge 28. Minden 2000, S. 150 f.