Liebe macht blind (1925)
Liebe macht blind ist eine deutsche Stummfilmkomödie aus dem Jahre 1925 von Lothar Mendes mit Lil Dagover, Conrad Veidt und Georg Alexander in den Hauptrollen. Emil Jannings ist in einer Gastrolle als er selbst zu sehen.
Film | |
Titel | Liebe macht blind |
---|---|
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1925 |
Länge | 74 Minuten |
Stab | |
Regie | Lothar Mendes |
Drehbuch | Robert Liebmann |
Produktion | Erich Pommer für UFA |
Kamera | Werner Brandes |
Besetzung | |
|
Handlung
BearbeitenDie schöne Diane ist mit dem etwas geckenhaften und selbstverliebten Viktor verheiratet, der offensichtlich, weil sie ihm zu brav und anständig erscheint, ganz schamlos mit anderen Frauen herumschäkert. Dies zumindest glaubt Diane, da Viktor in letzter Zeit angeblich ständig Geschäftsterminen nachkommen muss. In dem von sich als Hypnotiseur überzeugten, etwas linkischen, bebrillten Dr. Dalmare, der ihren Gatten bereits einmal von seinen Hypnose-Fähigkeiten überzeugen konnte, gäbe es einen geeigneten Ersatz, zeigt dieser doch großes privates Interesse an Diane. Und so versucht Dr. Dalmare seine Kunst der Suggestion an der verheirateten Frau, die das Hypnose-Spielchen mitmacht, obwohl es keinerlei Wirkung auf sie ausübt.
Diane tut also so, als stände sie unter Dalmares Bann und beginnt ihr eigenes Ich zu kopieren, aber diesmal in der Rolle einer Femme fatale. So möchte sie sich nämlich ihrem eigenen Gatten, der derzeit heftig mit der schönen Evelyn flirtet, nähern, um diesen für sich zurückzugewinnen. In Verkleidung und maskiert, becirct sie den wankelmütigen Gatten, der – Liebe macht blind – seine eigene Frau in dieser Aufmachung nicht erkennt und die vorgebliche „Fremde“ auf einmal nicht mehr als treu-brav und tugendhaft-langweilig, sondern vielmehr als sehr interessant empfindet. Zu guter Letzt gelingt es Diane, ihren Schlawiner-Gatten Viktor zurückzuerobern, während der arme Liebestor Dr. Dalmare das Nachsehen hat.
Produktionsnotizen
BearbeitenLiebe macht blind entstand zwischen April und Juni 1925 auf dem UFA-Freigelände in Neubabelsberg. Der Film wurde mit Jugendverbot belegt. Die Uraufführung des Fünfakters mit einer Länge von 1856 Metern erfolgte am 2. Oktober 1925 im Berliner Uraufführungstheater Königstadt.
Die Filmbauten entwarf Hans Jacoby.
Filmfehler
BearbeitenDas Kino-Journal monierte in einer zeitgenössischen Reportage, Regisseur Mendes habe sich einen ziemlich drastischen Filmfehler erlaubt: In einer Szene schlägt Lil Dagovers Diane wütend eine Tür zu, woraufhin eine Porzellanfigur von einer Konsole fällt und zerbricht. Daraufhin schlägt ihr Filmgatte ebenfalls die Tür zu, woraufhin auch die zweite Figur fällt und kaputtgeht. In der Schlussszene, wo sich das Ehepaar wieder versöhnt, stehen beide Figuren dann unbeschädigt auf den Konsolen.[1]
Kritiken
BearbeitenDie Kärntner Zeitung sah in dem Film „eine Satyre auf den Filmdilettantismus, lustig und grotesk“.[2]
In der Salzburger Chronik heißt es: „Die Frau, [von] Lil Dagover meisterhaft gespielt, versteht es zusammen mit K. Veidt als Arzt und Hypnotiseur die komischen Szenen mit Kunst und Humor bestens zur Wirkung zu bringen.“[3]
Die Arbeiter-Zeitung hingegen fand kritikwürdiges: „Der ziemlich verbrauchte Stoff wurde hier mit hypnotischen Experimenten und Szenen aus dem Filmatelier aufgeputzt. Lothar Mendes hat den Film sehr sauber inszeniert, aber nicht mit dem nötigen Tempo. Lil Dagover und Georg Alexander spielen die Hauptrollen mit viel Routine. Konrad Veidt, der sich diesmal als Komiker versucht, greift zu bedenklichen Uebertreibungen; dieser ausgezeichnete Schauspieler sollte es sein lassen, Rollen zu spielen, die ihm so gar nicht liegen.“[4]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ „Liebe macht blind“. In: Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Bundes österreichischer(/der österreichischen) Lichtspiel-Theater, der Landes-Fachverbände und der Sektion Niederösterreich-Land / Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Zentralverbandes der österreichischen Lichtspiel-Theater und sämtlicher Landes-Fachverbände / Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Bundes der Wiener Lichtspieltheater und sämtlicher Landes-Fachverbände / Das Kino-Journal. (Vorläufiges) Mitteilungsblatt der Außenstelle Wien der Reichsfilmkammer, 26. Dezember 1925, S. 13 (online bei ANNO).
- ↑ „Liebe macht blind“. In: Kärntner Zeitung / Kärntner Tagblatt, 10. Juli 1926, S. 2 (online bei ANNO).
- ↑ „Liebe macht blind“. In: Salzburger Chronik für Stadt und Land / Salzburger Chronik / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Die Woche im Bild“ / Die Woche im Bild. Illustrierte Unterhaltungs-Beilage der „Salzburger Chronik“ / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Oesterreichische/Österreichische Woche“ / Österreichische Woche / Salzburger Zeitung. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Österreichische Woche“ / Salzburger Zeitung, 20. März 1926, S. 9 (online bei ANNO).
- ↑ „Liebe macht blind“. In: Arbeiter-Zeitung, 7. März 1926, S. 23 (online bei ANNO).