Leuchtturm Wustrow

ehemaliger Leuchtturm in Deutschland

Der Leuchtturm Wustrow, auch bekannt als Nebelstation Wustrow, stand auf dem Gemeindegebiet von Wustrow, etwa zwei Kilometer südwestlich des Ortskerns. Das Leuchtfeuer wurde 2014 gelöscht und das Gebäude im Frühjahr 2016 abgerissen. Als Ersatz wurde ein neues Sektorenfeuer auf der Seebrücke errichtet.

Leuchtturm Wustrow
Der alte Leuchtturm (2004)
Der alte Leuchtturm (2004)
Der alte Leuchtturm (2004)
Ort: Wustrow
Deutschland Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern
Lage: auf dem Deich im Fischland zwischen Saaler Bodden und Mecklenburger Bucht
Geographische Lage: 54° 20′ 8,8″ N, 12° 22′ 33″ O
Seekarte
Fahrwasser: Mecklenburger Bucht (Ostsee), Saaler Bodden
Leuchtturm Wustrow (Mecklenburg-Vorpommern)
Leuchtturm Wustrow (Mecklenburg-Vorpommern)
Höhe Turmbasis: m ü. NHN
Turmhöhe: 10 m
Feuerhöhe: 12 m
Bauart: Klinker-Mauerwerk
Bauform: Viereckiger Turm auf dem Maschinenhaus mit Balkon und runder Galerie
Tageslicht-
Markierung:
weiße Laterne mit roter Haube
Kennung: Oc.(3)W.12s[1]
Nenntragweite weiß: 13 sm (24,1 km)
Optik: Fresnel-Linse[2]
Betriebsart: elektrisch
Nebelhorn: Preßluft-Nebelhorn: Gruppe von drei Tönen
Funktion: Orientierungsfeuer
Bauzeit: 1911 (Nebelhorn)
1933 (Leuchtfeuer)
Betriebszeit: Nebelhorn: 1. März 1911 bis 1987
Leuchtfeuer: 20. Nov. 1933 – 1. Apr. 2014
Listeneinträge
UKHO: C 1436, neu[3]
NGA: 3512, neu
ARLHS: FED-267, alt
BSH: DE-215940

Stilllegung: 1. April 2014
Betreiber: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee
Abriss 2016

Geschichte

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Aufgrund zunehmender Schiffsunglücke an der Wustrower Küstenlinie bestätigte 1910 das Großherzogliche Ministerium in Schwerin die Errichtung einer mit Dampf betriebenen Nebelhornanlage. Ihre Sirenentöne waren bis zu sechs Seemeilen weit hörbar. Zusätzlich installierte man 1911 eine Vorrichtung, mit der ein Spiritusglühlicht am Schornstein des Maschinenhauses hochgezogen werden konnte.

Das Nebelsignal wurde bis 1922 mit Dampf betrieben. Mit der Elektrifizierung von Wustrow wurde die Station auf Elektrobetrieb umgerüstet. 1933 wurde an der Nordecke des Gebäudes ein zehn Meter hoher viereckiger Leuchtturm mit zwei Galerien angebaut. Ab 1972 wurden Leuchtfeuer und Nebelsignal auf automatischen Betrieb umgestellt. Das Nebelhorn wurde 1987 außer Betrieb genommen.

 
Das neue Leuchtfeuer auf der Seebrücke

Seit 2008 wurde befürchtet, dass das Gebäude den Küstenschutz gefährden könnte und es aus diesem Grund aus dem Deich entfernt werden müsste. Als Ersatz ist auf der Seebrücke Wustrow ein acht Meter hoher Rohrmast aufgestellt worden. Das alte Sektorenfeuer wurde am 1. April 2014 gelöscht und einen Tag später auf dem neuen Feuerträger wieder in Betrieb genommen.[4] Die alte Laterne wurde am 23. April 2014 demontiert und beim Wasser- und Schifffahrtsamt, Stralsund eingelagert. Im Frühjahr 2016 wurde das Gebäude abgerissen und die Deichlinie begradigt.

Förderverein

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Der am 17. April 2014 gegründete Förderverein Nebelstation Wustrow e. V. wollte das über 100 Jahre alte, aber nicht als Baudenkmal anerkannte Gebäude vor dem drohenden Abriss retten und ein Museum einrichten. Für die erforderliche Deichverstärkung und Gebäudesanierung wurden 775.000 Euro veranschlagt. Diese Summe wollte der Förderverein mit Spenden und öffentlicher Förderung erreichen.[5] Mittlerweile ist das Ziel des Fördervereins eine Neuerrichtung des Leuchtfeuers an einer anderen Stelle.[6]

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Leuchtturm Wustrow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Russ Rowlett: Lighthouses of Germany: Northeast Coast (Mecklenburg-Vorpommern). In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill (englisch).
  2. Leuchtturm Wustrow
  3. Registrierungen: UKHO, ARLHS, NGA
  4. Bekanntmachung für Seefahrer 44/14. WSA Stralsund, 27. März 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 15. März 2015.
  5. Nebelstation: Förderverein zeigt Flagge. (PDF) In: Ostsee-Zeitung. 10. Januar 2015, abgerufen am 15. März 2015.
  6. Hier will Wustrow das neue Leuchtfeuer bauen. In: Ostsee-Zeitung. 22. Juni 2022.