Löwenstein (Findling)

Findling bei Schönau am Königssee

Der Löwenstein ist ein Findling in Schönau am Königssee. Er steht als Naturdenkmal unter Schutz.

Der Löwenstein

Lage und Beschreibung

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Der Löwenstein steht – von Häusern gerahmt – in der Jennerbahnstraße im Ortsteil Königssee. Nur 300 Meter nordwestlich befindet sich am Rand des Königsseer Großparkplatzes eine Gruppe weiterer Findlinge,[1] deren größter der Große Stangerstein ist. Alle bestehen aus Dachsteinkalk.

An seine heutige Position kam der Löwenstein während der letzten Kaltzeit. Der Block war bei einem Bergsturz aus den Seewänden im Osten des Königssees oder der Talwand nördlich des Obersees auf den vorrückenden Königsseegletscher gefallen.[2] Von diesem wurden er einige Kilometer weit zu Tal transportiert und blieb nach dem Rückzug des Gletschers auf dessen Endmoräne liegen.[3] Der Block ist 16 m hoch, 20 m breit und 14 m tief. Sein Volumen beträgt etwa 3200 m³.[1] Der Geologe Albrecht Penck, der den Block in den 1880er Jahren vermaß, beschrieb ihn als den größten bekannten Findling Deutschlands. In dieser Zeit befand sich auf dem Löwenstein eine Laube, die man über eine steile Leiter erreichen konnte. Unter dem Stein erstreckte sich der Keller eines benachbarten Gasthofs.[1]

Der Gemeinderat von Schönau machte 2021 den Weg für den Bau eines 566-Bettenhotels nahe dem Königsseeufer frei.[4] Der Löwenstein wird sich nach der Realisierung freistehend an einem kleinen Wasserbecken auf dem Gelände des Hotels befinden,[5] dessen Bauten ihn zum Teil um mehrere Meter überragen werden. Der Bund Naturschutz in Bayern und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern halten das Projekt für überdimensioniert und haben vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof einen Normenkontrollantrag eingereicht.[6]

Vom Bayerischen Landesamt für Umwelt wird der Löwenstein als Geotop mit der Nummer 172R021 ausgewiesen.[7] Er steht als Naturdenkmal unter Schutz.

Siehe auch

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Commons: Löwenstein (Schönau am Königssee) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Albrecht Penck: Die größten erratischen Blöcke der deutschen Alpen. In: Mittheilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Neue Folge Band 3, Nr. 3, 1887, S. 27–29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Klaus Fischer: Geomorphologie der Berchtesgadener Alpen mit einer Geomorphologischen und einer Hangneigungskarte 1:25.000 des Nationalparks Berchtesgaden. Forschungsbericht 50. Nationalparkverwaltung Berchtesgaden, Berchtesgaden 2005, ISBN 978-3-922325-53-6, S. 115 (nationalpark-berchtesgaden.de [PDF; 25,4 MB]).
  3. Ulrich Lagally, Werner Kube, Horst Frank: Geowissenschaftlich schutzwürdige Objekte in Oberbayern – Ergebnisse einer Erstaufnahme (= Bayerisches Geologisches Landesamt [Hrsg.]: Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz. Band 1). 2. überarbeitete Auflage. München 1994, S. 107 (researchgate.net).
  4. Ulli Kastner: Gegenwind für Königsseer Hotelprojekt. In: Berchtesgadener Anzeiger. 23. April 2021 (berchtesgadener-anzeiger.de).
  5. Kilian Pfeiffer: Investor plant Großprojekt am Königssee. In: Berchtesgadener Anzeiger. 14. April 2018 (berchtesgadener-anzeiger.de).
  6. Kreisgruppe Berchtesgadener Land des BUND Naturschutz in Bayern e.V.: Bebauungsplan für Hotelgroßprojekt am Königssee auf dem Prüfstand. 13. Januar 2022, abgerufen am 3. Juli 2022.
  7. Findling „Großer Löwenstein“ am Königssee. (PDF; 2,38 MB) In: Umweltatlas Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 2. Juli 2022.

Koordinaten: 47° 35′ 20,4″ N, 12° 59′ 25,3″ O