Löwenbrücke (Radeberg)

Denkmalgeschützte Eisenbahnbrücke

Die Löwenbrücke ist eine Eisenbahnbrücke im Südosten der sächsischen Stadt Radeberg. Das 1846 fertiggestellte Bauwerk steht unter Denkmalschutz.[1]

Löwenbrücke
Löwenbrücke
Löwenbrücke
Blick von der Kleinwolmsdorfer Straße
Nutzung Eisenbahnbrücke
Überführt Bahnstrecke Görlitz–Dresden
Unterführt Feldweg, Bach
Ort Radeberg, Deutschland
Konstruktion Bogenbrücke
Fertigstellung 1846
Lage
Koordinaten 51° 6′ 20″ N, 13° 56′ 3″ OKoordinaten: 51° 6′ 20″ N, 13° 56′ 3″ O
Löwenbrücke (Radeberg) (Deutschland)
Löwenbrücke (Radeberg) (Deutschland)

Geschichte Bearbeiten

In einem Staatsvertrag zwischen Preußen und Sachsen wurde 1843 die Errichtung einer grenzüberschreitenden Eisenbahnverbindung beschlossen. Die dazu gegründete Sächsisch-Schlesische Eisenbahngesellschaft begann im Mai 1844 mit dem Bau der Bahnlinie von Dresden nach Görlitz. Im November 1845 wurde der Streckenabschnitt von Dresden nach Radeberg freigegeben, die gesamte Strecke wurde im September 1847 eröffnet. Im Radeberger Stadtgebiet erforderte die geschaffene Eisenbahnverbindung den Bau mehrerer Brücken, welche in den Jahren 1845 und 1846 fertiggestellt wurden.[2][3]

Bauwerk Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Die Löwenbrücke befindet sich am Kilometer 83,9 der Bahnstrecke Görlitz–Dresden, die zweigleisig über die Brücke führt. Unter der Brücke hindurch führen ein Feldweg, welcher von der Kleinwolmsdorfer Straße abzweigt, sowie ein kleiner Zufluss der Schwarzen Röder, welche unmittelbar neben der Brücke verläuft. In der Nähe der Löwenbrücke befand sich am Flusslauf früher die Waldmühle, deren Zugang durch das Bauwerk führte. Die Mühle fungierte als Walkmühle zur Verarbeitung von Textilien.[4]

Ausführung Bearbeiten

 
Löwenkopf

Die Steinbogenbrücke mit zwei Bögen ist 32 Meter lang und 13,5 Meter hoch. Die überführenden Gleise liegen auf einer Höhe von 247 Metern ü. NN.[2] Die Brücke ist beiderseits mit einem eisernen Geländer versehen. Der Übergang von den senkrechten Kanten der Widerlager und des Mittelpfeilers zu den Bögen wird durch kräftige Kämpfergesimse akzentuiert. Im Zwickel zwischen den beiden Bögen ist auf beiden Längsseiten der Brücke jeweils ein steinernes Relief eines Löwenkopfes angebracht, das dem Bauwerk seinen Namen gab.

Sonstiges Bearbeiten

Bei der Planung der Errichtung der Ortsumgehung Großerkmannsdorf / Radeberg der Staatsstraße 177 wurde seitens der Stadt Radeberg beabsichtigt, den neuen Straßenverlauf unter der Löwenbrücke entlangzuführen. Der Beschluss, die neue S 177 als dreispurige Kraftfahrstraße zu errichten, verhinderte die Realisierung dieses Vorhabens, da für drei Fahrspuren der Platz unter der Brücke nicht ausreichend ist. Stattdessen wurde eine neue Straßenbrücke über die Bahnlinie etwa 200 Meter östlich der Löwenbrücke erbaut.[5]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Löwenbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kulturdenkmalliste der Stadt Radeberg, Abschnitt Radeberg. (PDF; 116 kB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2014; abgerufen am 10. Juli 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radeberg.de
  2. a b Sächsische Eisenbahnstrecken und Bahnhöfe. Abgerufen am 10. Juli 2014.
  3. Seit 150 Jahren donnern Züge über die Löwenbrücke. In: Sächsische Zeitung, Ausg. 6. Juni 1997.
  4. Topographische Karte (Meßtischblätter) Sachsen 1936, Blatt 51. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), Inv.-Nr.: SLUB/KS 16877 (online).
  5. Stellungnahme der Stadt Radeberg zur Vorplanung S 177 Nordostumfahrung Radeberg. Stadtratsbeschluss 2/01 vom 24. Januar 2001, Stadtrat Radeberg, abgerufen am 10. Juli 2014.