Ein Kulturattaché (weibliche Form: Kulturattachée) ist ein für kulturelle Belange zuständiger Attaché einer diplomatischen Vertretung.[1] Als Attaché bezeichnet man in der Diplomatie den Begleiter eines Gesandten. Dieser Begleiter ist Angehöriger einer Botschaft und in seinem speziellen Ressort zuständig für z. B. Ausstellungen, Förderung seiner Sprache im Ausland, Betreuung von Schulen und Universitäten im Gastland.

Im deutschen auswärtigen Dienst wird der Zuständige für Kultur nicht Kulturattaché, sondern Kulturreferent genannt.[2] Der Begriff Kulturattaché selbst ist eine direkte Entlehnung aus dem Englischen und Französischen.

Diplomaten und Attachés werden in Deutschland in der Akademie Auswärtiger Dienst ausgebildet.[3] Sie durchlaufen die Attachéausbildung als vorgeschriebenen Vorbereitungsdienst.

Es gibt aus der Zeit des Kalten Krieges den Mythos, dass der Titel des Kulturattachés oft als Tarnung für Geheimdienstmitarbeiter, die diplomatische Immunität erhalten sollen, genutzt wird. Dadurch wird „Kulturattaché“ auch oft bewusst als Euphemismus für einen Geheimdienstmitarbeiter verwendet. Diese Idee wurde in Filmen wie Sneakers, Projekt: Peacemaker oder Dame, König, As, Spion umgesetzt.

Einzelnachweise

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  1. Kulturattaché – Definition im Duden
  2. Jan Friedmann: Attaché-Ausbildung: Der Campus der Diplomaten – Artikel bei Spiegel Online, 22. Mai 2006.
  3. Jochen Blind: Karriere im Ausland: Haben Sie das Zeug zum Botschafter? – Artikel bei Spiegel Online, 7. Mai 2008.