Kriegerdenkmal Spergau

Kriegerdenkmal im zur Stadt Leuna gehörenden Ortsteil Spergau in Sachsen-Anhalt.

Das Kriegerdenkmal Spergau ist ein Kriegerdenkmal im zur Stadt Leuna gehörenden Ortsteil Spergau in Sachsen-Anhalt. Mit dem Denkmal wird den Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs gedacht.

Kriegerdenkmal Spergau, 2022
Nordseite
Westseite
Denkmal im Jahr 2004, noch ohne die Soldatenstatue

Lage Bearbeiten

Das Denkmal steht markant im Ortszentrum von Spergau südlich des Dorfteichs an der Straße Am Teich.

Gestaltung und Geschichte Bearbeiten

Das Kriegerdenkmal besteht aus einer auf einem mehrstufigen Sockel errichteten Stele. Auf der befindet sich eine steinerne Statue. Sie stellt einen knienden, nach rechts in Richtung Norden schauenden Soldaten. Auf der Stele befinden sich Inschriften, die in goldener Schrift auf schwarzem Grund die Namen der in den Kriegen gefallenen Spergauer aufführen.

Im Jahr 1880 wurde ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/1871 errichtet. Das heutige Denkmal entstand in den 1920er Jahren. Bei Bombenangriffen im Januar 1945 wurde das Kriegerdenkmal beschädigt und die Soldatenstatue herunter gerissen.[1] Das Denkmal wurde 1970 in der Zeit der DDR abgerissen, 1993 dann jedoch rekonstruiert.[2] Am Volkstrauertag 1994 wurde die Tafel für den Ersten Weltkrieg enthüllt, am Volkstrauertag 1995 dann die Tafel für den Zweiten Weltkrieg. Am Volkstrauertag 2008, am 16. November, wurde die nach Fotografien nachgebildete Statue des Soldaten wieder aufgesetzt.[3]

Auf der nach Osten weisenden Vorderseite befindet sich die an den Ersten Weltkrieg erinnernde Inschrift. Die 34 Namen und Sterbedaten sind in chronologischer Reihenfolge nach dem Todestag sortiert:

1914 + 1918

Zum ehrenden Gedächtnis
ihren im Weltkrieg
gefallenen Heldensöhnen.
Die dankbare Gemeinde
Spergau.

Oswald Walter † 20.9.14 Kurt Ehnert † 13.12.16
Hermann Maehnert † 23.9.14 Rudolf Mahler † 30.12.16
Bernhard Naubert † 26.10.14 Albert Buschendorf † 22.3.17
Eugen Koblenz † 31.1.15 Hermann Karstädt † 26.3.17
Martin Völkerling † 8.5.15 Otto Wagner † 9.6.17
Paul Hartung † 10.5.15 Oswald Drese † 15.6.17
Otto Hartung † 16.6.15 Otto Knauth † 16.8.17
Arno Mahler † 26.9.15 Paul Jahrmarkt † 20.10.17
Paul Schmidt † 12.10.15 Hermann Erbert † 1.6.18
Oswald Gehre † 11.11.15 Max Apitzsch † 16.7.18
Paul Jöhningen † 17.3.16 Paul Elste † 3.8.18
Paul Richter † 21.4.16 Willy Hartung † 18.8.18
Ewald Dunzel † 15.8.16 Hugo Fleischer † 20.8.18
Otto Kind † 5.9.16 Paul Gaudig † 22.8.18
Karl Wengler † 7.10.16 Friedrich Haring † 29.9.18
Gustav Theile † 10.11.16 Konrad Gödicke † 20.10.18
Max Beh † 4.12.16 Max König † 29.10.18

Auf der nach Norden weisenden Seite ist direkt in den Stein die Inschrift gearbeitet:

Niemand hat größere Liebe
denn die daß er sein Leben
läßt für seine Freunde

Die Inschrift auf der Westseite gedenkt der Opfer des Zweiten Weltkriegs. Anders als bei der Inschrift für den Ersten Weltkrieg sind die Namen nicht chronologisch, sondern alphabetisch aufgelistet. Zunächst werden 96 Namen gefallener Soldaten genannt. Darunter folgen acht Namen von Opfern von Luftangriffen, darunter zwei Kinder und zwei Frauen. Ein französischer Kriegsgefangener und 14 als ausländische Arbeiter bezeichnete Menschen sind ohne Namensnennung erwähnt.

Zum Gedenken der Opfer
der Gemeinde Spergau
im zweiten Weltkrieg
1939 - 1945

Erich Bauspieß Fritz Jänicke Otto Pabst
Max Brehm Ewald Knauth Julius Paulsen
Wilhelm Brehm Kurt Knauth Fritz Peetz
Heinz Bunk Fritz Knauth Kurt Peetz
Otto Buschendorf Willi Knauth Otto Podema
Walter Buschendorf Hans Knauth Pommerenke
Hermann Denkmann Heinz Knauth Eduard Ponterlitschek
Manfred Dietze Otto Knauth Harry Pöhler
Theodor Dinse Rudi Kobelt Willi Preuß
Fritz Feichtner Erhard Kreßner Martin Rauschenbach
Erich Feige Artur Kuchenbecher Wilhelm Reinhardt
Erich Fröhlich Erich Kuckuk Heinz Rieger
Otto Fröhlich Kurt Kuckuk Herbert Ritter
Paul Fröhlich Otto Kuckuk Martin Ritter
Kurt Müller Karl Kuhnert Werner Rohmer
Kurt Grosch Max Landmann Richard Sachse
Rolf Halliger Heino Lange Karl-Heinz Schladebach
Herbert Hanke Richard Lehmann Richard Schladebach
Kurt Haring Kurt Linke Walter Schmidt
Willi Haring Rolf Linke Fritz Sieler
Max Harnisch Walter Luther Karl Sommer
Erich Hartung Otto Mahler Erich Starke
Fritz Hartung Kurt Meisel Reinhold Straßner
Max Hartung Willi Mennicke Erich Streckenbach
Richard Hartung Erich Meusel Werner Thieme
Willi Hartung Erich Mittag Hans Voigt
Günter Herfurth Heinz Mittag Willi Völkerling
Paul Erbert Oskar Krausnick Alfred Raasch
Kurt Hintze Kurt Morgenschweiß Hans Weczerek
Helmut Hirt Harry Nietzsch Werner Werfel
Willi Hofmann Kurt Naubert Harri Wilding
Herbert Hottenrott Richard Papsch Otto Bausch

Bei Bombenangriffen 1939 - 1945 starben

Minna Herfurth Kinder Georg Streckebach
Ruth Herfurth Heidi u. Horst Hermann Sawall
Max Jähnigen Rothweiler Karl Wambach

1 französischer Kriegsgefangener
14 ausländische Arbeiter

Auf der nach Süden weisenden Seite befindet sich keine Inschrift.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kriegerdenkmal Spergau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lisa Stechert, MZ-Fotorätsel: Nach 63 Jahren wieder zurück in Spergau vom 25. Februar 2014
  2. Spergau auf www.leuna.de
  3. Lisa Stechert, MZ-Fotorätsel: Nach 63 Jahren wieder zurück in Spergau vom 25. Februar 2014

Koordinaten: 51° 17′ 37,6″ N, 12° 1′ 26,3″ O