Kraftwerk Niederrhein

ehemaliges Kraftwerk in Wesel

Das Kraftwerk Niederrhein ist ein ehemaliges, mit Steinkohle befeuertes Dampfkraftwerk in Wesel-Obrighoven[2] an der Lippe nahe der Mündung in den nördlichen Niederrhein.

Kraftwerk Niederrhein
Lage
Kraftwerk Niederrhein (Nordrhein-Westfalen)
Kraftwerk Niederrhein (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 51° 38′ 43″ N, 6° 40′ 49″ OKoordinaten: 51° 38′ 43″ N, 6° 40′ 49″ O
Gewässer Lippe
Daten
Typ Kohlekraftwerk
Brennstoff Steinkohle
Leistung 15 MW (elektrisch)[1]
Betreiber RWE
Projektbeginn 1910
Betriebsaufnahme 1911
Stilllegung 1946
Turbine 3 × 5 MW Dampfturbinen
Kessel 3 Stück
Schornsteinhöhe 100 m

Geschichte

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Die Kraftwerk wurde 1910 von RWE gebaut und war eines der ersten Kraftwerke in Nordrhein-Westfalen. Durch den Bau wurde die Elektrifizierung der Region Niederrhein wesentlich vorangetrieben.[3] Bernhard Goldenberg, technischer Direktor bei RWE, konzipierte das Kraftwerk in Hafennähe, damit Kohle per Binnenschiff bezogen werden konnte.[4]

Das Kraftwerk ging 1911 mit zwei Dampfturbinen mit einer elektrischen Leistung von 10 Megawatt in Betrieb; 1913 kam eine dritte Turbine mit weiteren 5 MW hinzu. Die drei dazugehörigen Dampfkessel stammten von Hanomag, Babcock & Wilcox und Petry-Dereux.[5] Eine Besonderheit des Werkes war ein Wasserbehälter, der etwa auf halber Höhe um den 100 Meter hohen Schornstein befestigt war.[6]

Das Kraftwerk überstand den Zweiten Weltkrieg unzerstört. Es wurde 1946 durch eine Verpuffung im Kohlenbunker schwer beschädigt; eine Reparatur lohnte nicht. Die noch funktionstüchtigen Maschinen und Apparate wurden als Reparationsleistung demontiert.[7] Die Gebäude blieben stehen und wurden ab 1972 – beginnend mit der Sprengung des Schornsteines – abgebrochen.[5]

Heute erinnert nur noch das Umspannwerk Niederrhein an den ehemaligen Kraftwerksstandort. Dort beginnen bzw. enden unter anderem die 380-kV-Leitung Wesel–Dörpen und die 380-kV-Leitung Wesel–Doetinchem.

Einzelnachweise

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  1. DWDS: Kraftwerk
  2. rp-online.de: Schermbeck – Dammer wollen Trafo retten
  3. www.rwe.com: RWE AG – Chronik 1898–1920
  4. www.rwe.com: RWE im Rückblick – Vor 105 Jahren – Bernhard Goldenberg tritt in den RWE-Vorstand ein
  5. a b Jepessen: Das Ende – Steinkohlekraftwerk „Zentrale Niederrhein“ 1972. fotocommunity, abgerufen am 23. November 2011.
  6. Wahrzeichen: Kraft aus Obrighoven. RWE, abgerufen am 23. November 2011.
  7. www.rwe.com: RWE AG – Chronik 1846–1958