Klaus Heinemann

deutscher Sportsoziologe und Hochschullehrer

Klaus Heinemann (* 15. Oktober 1937 in Hamburg;[1]23. Januar 2022)[2] war ein deutscher Sportsoziologe und Hochschullehrer.

Heinemann studierte in Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen und legte 1963 sein Examen ab.[3] 1965 schloss er seine Doktorarbeit (Thema: „Externe Effekte der Produktion und ihre Bedeutung für die Wirtschaftspolitik“)[4] und 1969 seine Habilitation (Thema: „Grundzüge einer Soziologie des Geldes“) ab.[5]

Er hatte in Tübingen und Hannover Lehrstuhlvertretungen inne, 1970 übernahm er an der Universität Trier eine Professur für Soziologie.[6] In dieser Zeit beschäftigte er sich vorrangig mit Problemen der Arbeitslosigkeit („Arbeitslose Jugendliche - individuelle Bewältigung eines sozialen Problems“,[7] „Gruppenarbeit mit arbeitslosen Jugendlichen“,[8] „Arbeitslose Frauen“).[9] In dieser Zeit entstand auch sein Interesse an Problemen der Soziologie und der Ökonomie des Sports. 1981 trat Heinemann eine Professorenstelle für Soziologie an der Universität Hamburg an, welche er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 behielt.[1] Während seiner Universitätslaufbahn weilte Heinemann als Gastprofessor an Hochschulen in Frankreich, Italien, Spanien, Uruguay sowie den Vereinigten Staaten. Im Zeitraum von 1979 bis 1989 gehörte er dem Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Sportbundes (DSB) an, er war DSB-Vorstandsmitglied sowie stellvertretender Vorsitzender der Direktoriums des Bundesinstituts für Sportwissenschaft. Er wirkte zwischen 1981 und 1990 als Herausgeber der Zeitschrift „International Review for the Sociology of Sport“.[3]

1980 kam die erste Auflage von Heinemanns Buch „Einführung in die Soziologie des Sports“ heraus,[10] das später in fünf weiteren Auflagen erschien.[11] Zu Heinemanns Forschungsschwerpunkten in der Sportsoziologie zählten der Bereich Sport und Gesellschaften, welchen er unter anderem in einem 2001 erschienenen, gleichnamigen Buch behandelte.[12] Des Weiteren standen finanzielle Aspekte von Sportvereinen,[13] Ehren- und Hauptamtlichkeit,[14] kommerzielle Sportanbieter wie Fitnessstudios,[15] der Begriff des „nicht-sportlichen Sports“,[16] die Technologisierung des Sports,[17] im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Heinemann beschäftigte sich ebenfalls mit der Ökonomie des Sports[18] sowie über den Sport hinaus mit Themenbereichen der Wirtschafts- und Organisationssoziologie.[3]

Literatur

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  • Markus R. Friederici, Heinz-Dieter Horch, Manfred Schubert (Hrsg.): Sport, Wirtschaft und Gesellschaft. Hofmann, Schorndorf 2002, ISBN 978-3-7780-3390-6 (Festschrift mit Werkverzeichnis von Klaus Heinemann).

Einzelnachweise

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  1. a b Klaus Heinemann im Hamburger Professorinnen- und Professorenkatalog (abgerufen am 27. Januar 2019) 
  2. Nachruf Prof. Dr. Klaus Heinemann. Universität Hamburg, Fachbereich Sozialwissenschaften, 31. Januar 2022, abgerufen am 3. Februar 2022.
  3. a b c Autorenverzeichnis. In: Andreas Hebbel-Seeger, Jörg Förster (Hrsg.): Eventmanagement und Marketing im Sport: Emotionale Erlebnisse und kommerzieller Erfolg. Erich Schmidt Verlag, 2008, ISBN 978-3-503-10684-4, S. 227, 228.
  4. Externe Effekte der Produktion und ihre Bedeutung für die Wirtschaftspolitik. In: Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg. 1965, abgerufen am 27. Januar 2019.
  5. Grundzüge einer Soziologie des Geldes. In: Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg. 1969, abgerufen am 27. Januar 2019.
  6. Authors biographies. In: Klaus Heinemann (Hrsg.): Sport Clubs in Various European Countries. Schattauer Verlag, 1999, ISBN 3-7945-2038-6, S. 359.
  7. K. Heinemann: Arbeitslose Jugendliche. In: Universitätsbibliothek Leipzig. Abgerufen am 2. März 2020.
  8. Autorinnen und Autoren. In: Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe e.V. 18. Februar 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. März 2020; abgerufen am 2. März 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.agj.de
  9. Heinemann, Klaus; Röhrig, Peter; Stadié, Rolf: Arbeitslose Frauen im Spannungsfeld von Erwerbstätigkeit und Hausfrauenrolle. In: Universitätsbibliothek Leipzig. Abgerufen am 2. März 2020.
  10. Klaus Heinemann: Einführung in die Soziologie des Sports / (= Sport und Sportunterricht). Hofmann,, 1980, ISBN 3-7780-7711-2 (uni-leipzig.de [abgerufen am 27. Januar 2019]).
  11. Klaus Heinemann, Ommo Grupe: Einführung in die Soziologie des Sport (= Sport und Sportunterricht. Grundlagen für Studium, Ausbildung und Beruf). 5., völlig neu bearb. Auflage. Hofmann, 1998, ISBN 3-7780-7714-7 (bisp-surf.de [abgerufen am 27. Januar 2019]).
  12. Klaus Heinemann, Manfred Schubert: Sport und Gesellschaften (= Texte - Quellen - Dokumente zur Sportwissenschaft). Hofmann, 2001, ISBN 3-7780-6911-X (bisp-surf.de [abgerufen am 27. Januar 2019]).
  13. Klaus Heinemann: Finanz- und Strukturanalyse der Sportvereine 1991/92. 1990, abgerufen am 27. Januar 2019.
  14. Klaus Heinemann, Manfred Schubert: Ehrenamtlichkeit und Hauptamtlichkeit in Sportvereinen : eine empirische Studie zur Professionalisierung am Beispiel eines ABM-Programms (= Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft). Hofmann, 1992, ISBN 3-7780-8781-9 (bisp-surf.de [abgerufen am 27. Januar 2019]).
  15. Klaus Heinemann, Manfred Schubert, Hans-Georg Ilker, Manfred Ramme: Haben kommerzielle Fitness-Studios eine Zukunft? 1990, ISBN 3-88020-212-5, S. 22–47 (bisp-surf.de [abgerufen am 27. Januar 2019]).
  16. Klaus Heinemann, Knut Dietrich, Klaus Heinemann: Der Nicht-sportliche Sport. 1989, ISBN 3-7780-6851-2, S. 11–28 (bisp-surf.de [abgerufen am 27. Januar 2019]).
  17. Klaus Heinemann: Die Technologisierung des Sports : eine sozio-ökonomische Analyse (= Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft). Hofmann, 2001, ISBN 3-7780-0908-7 (bisp-surf.de [abgerufen am 27. Januar 2019]).
  18. Klaus Heinemann: Ligasport aus ökonomischer Sicht. 2002, abgerufen am 30. März 2023.