Kiwa ist eine Gattung mariner Zehnfußkrebse. Wegen der außerordentlichen Behaarung der Chelipeden und der Schreitbeine werden die Tiere allgemein als „Yeti-Krabben“ bezeichnet, nach dem legendären Fabelwesen Yeti.[1] Die Gattung wird in eine eigene Familie, Kiwaidae, in der Überfamilie Chirostyloidea gestellt[2]. Der Gattungsname Kiwa bezieht sich auf die polynesische Göttin der Krebstiere, Kiwa.[1]

Kiwa

Typusart Yeti-Krabbe (Kiwa hirsuta)

Systematik
Ordnung: Zehnfußkrebse (Decapoda)
Unterordnung: Pleocyemata
Teilordnung: Mittelkrebse (Anomura)
Überfamilie: Chirostyloidea
Familie: Yeti-Krabben
Gattung: Kiwa
Wissenschaftlicher Name der Familie
Kiwaidae
Macpherson, Jones & Segonzac, 2005
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Kiwa
Macpherson, W. Jones & Segonzac, 2005

Merkmale der Gattung und Familie

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Der symmetrische Körper ist abgeflacht, der Carapax kalzifiziert, leicht konvex und glatt. Das dreieckige Rostrum ist gut entwickelt. Die beweglichen, unpigmentierten Augen sind zu kleinem, weichen Zellgewebe reduziert und befinden sich nahe der Antennulae. Die Antennenbasis (Antennal peduncle) besteht aus fünf Segmenten und ist unbeschuppt. Hauptsächlich Sternum und die bauchseitigen Flächen der Schreitbeine sind dicht mit langen Fiederborsten besetzt. Die Chelipeden (Schreitbein 1) sind fast gleich, kräftig und stark gestreckt. Die Abdominalsegmente sind glatt und nicht zum Thorax geklappt. Das Telson, mit einer Quernaht in der Mitte und einer Längsnaht in der hinteren Hälfte, ist unter das vorhergehende Pleon (Abdominalsomit) geklappt.[1]

Lebensraum und Lebensweise

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Kiwa Arten bewohnen chemosynthetische Umgebungen wie hydrothermale Quellen und kalte Methanquellen in Tiefen von 1000 bis 2600 m⁠.[3] Kiwa puravida ist die einzige Art, die von Kohlenwasserstoffquellen vor Costa Rica bekannt ist. Die anderen Arten kommen, teils in erstaunlich großer Anzahl, an hydrothermalen Quellen rund um die südliche Hemisphäre vor. Alle Arten besitzen gefiederte Borsten, auf denen sich Bakterien ansiedeln, von denen sie sich fast ausschließlich ernähren und die sie scheinbar aktiv vermehren.[4]

Arten und deren Verbreitung

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Vier Arten wurden bisher beschrieben.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c Enrique Macpherson, William Jones, Michel Segonzac: A new squat lobster family of Galatheoidea (Crustacea, Decapoda, Anomura)from the hydrothermal vents of the Pacific-Antarctic Ridge. In: Zoosystema, 2005, 27 (4). (Online)
  2. K. E. Schnabel, S. T. Ahyong, E. W. Maas: Galatheoidea are not monophyletic – Molecular and morphological phylogeny of the squat lobsters (Decapoda: Anomura) with recognition of a new superfamily. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 58, Nr. 2, 1. Februar 2011, ISSN 1055-7903, S. 157–168, doi:10.1016/j.ympev.2010.11.011 (sciencedirect.com [abgerufen am 12. Februar 2021]).
  3. Sang-Hui Lee, Won-Kyung Lee, Yong-Jin Won: A New Species of Yeti Crab, Genus KiwaMacpherson, Jones and Segonzac, 2005 (Decapoda: Anomura: Kiwaidae), from a Hydrothermal Vent on the Australian-Antarctic Ridge. In: Journal of Crustacean Biology, Vol. 36, Ausgabe 2, 2016, S. 238–247. doi:10.1163/1937240X-00002418
  4. Kareen E. Schnabel: The Marine Fauna of New Zealand. Squat lobsters (Crustacea, Decapoda, Chirostyloidea). 2020 (NIWA Biodiversity Memoir, ISSN 1174-0043, Online)
  5. Kiwa bei World Register of Marine Species (WoRMS)
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Commons: Kiwa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien