Kellerberge nordöstlich Gardelegen

FFH-Gebiet in Sachsen-Anhalt

Die Kellerberge nordöstlich Gardelegen sind ein FFH-Gebiet in der Einheitsgemeinde Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Kellerberge nordöstlich Gardelegen
Lage Nordöstlich von Gardelegen, Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt
Fläche 121 ha
Kennung FFH0080
WDPA-ID 555518814
Natura-2000-ID DE3434302
Geographische Lage 52° 32′ N, 11° 27′ OKoordinaten: 52° 32′ 25″ N, 11° 27′ 15″ O
Kellerberge nordöstlich Gardelegen (Sachsen-Anhalt)
Kellerberge nordöstlich Gardelegen (Sachsen-Anhalt)
Einrichtungsdatum 2000

Allgemeines

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Das FFH-Gebiet ist circa 121 Hektar groß[1] (beim Bundesamt für Naturschutz ist die Größe mit 116 Hektar angegeben[2]). Es ist durch die Landesverordnung zur Unterschutzstellung der Natura 2000-Gebiete im Land Sachsen-Anhalt (N2000-LVO LSA) seit dem 21. Dezember 2018 rechtlich gesichert. Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Altmarkkreis Salzwedel.

Beschreibung

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Das FFH-Gebiet liegt nordöstlich von Gardelegen. Es umfasst Offenlandbereiche und daran angrenzende Waldbereiche auf dem bis 1991 durch die Sowjetarmee genutzten Truppenübungsplatz Gardelegen am West- und Südhang der Kellerberge, einer in der Saalekaltzeit entstandenen Endmoräne. Teilflächen des FFH-Gebietes sind Bestandteil des Nationalen Naturerbes.[3]

Die Offenlandbereiche werden von Zwergstrauchheiden, Sandmagerrasen und Landreitgrasfluren eingenommen, in die Baumgruppen und Gehölze eingebettet sind. Stellenweise sind offene Sandstellen vorhanden. Dominierend sind Heiden aus Besenheide mit Rotem Straußgras, Pillensegge, Dreizahn, Drahtschmiele, Zypressenwolfsmilch, Schafschwingel, Feldhainsimse, Kleinem Habichtskraut und Gewöhnlichem Ferkelkraut. Die Wälder sind als Eichenwälder mit Stiel- und Traubeneiche, Hängebirke und Waldkiefer ausgebildet. Die Krautschicht wird aus Rotem Straußgras, Drahtschmiele, Schafschwingel, Weichem Honiggras, Dreizahn, Pillensegge und Feldhainsimse sowie Besenheide, Tüpfeljohanniskraut, Glattem und Gewöhnlichem Habichtskraut und Echtem Ehrenpreis gebildet. Heide und Grünländer werden seit 1992 zur Pflege mit Schafen beweidet. Weiterhin werden Gehölze entfernt und die Heide durch Pflegemaßnahmen verjüngt, darunter durch Plaggen und kontrolliertes Abbrennen überalterter Heidebestände.[4][5]

Das FFH-Gebiet ist Lebensraum unter anderem von Zauneidechse und Kreuzkröte sowie der Käferarten Heidekamelläufer, Mondfleckiger Nachtläufer, Nördlicher Ahlenläufer und Zottenfüßiger Schnellläufer. In den Eichenwäldern wurde der Hirschkäfer nachgewiesen. Das Gebiet beherbergt Vorkommen von Heidelerche, Steinschmätzer, Wiedehopf, Ziegenmelker, Rotmilan, Raufußkauz, Sumpfohreule, Wespenbussard sowie Wiesenweihe und ist Nahrungshabitat für Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus, Großer Abendsegler und Braunes Langohr.

Das FFH-Gebiet ist nach Norden, Osten und Süden von Wäldern umgeben. Im Westen schließen sich weitere Offenlandbereiche mit Heide und Magerrasen an.

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Einzelnachweise

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  1. Gebietsbezogene Anlage für das FFH-Gebiet „Kellerberge nordöstlich Gardelegen“, Landesverordnung zur Unterschutzstellung der Natura 2000-Gebiete im Land Sachsen-Anhalt (N2000-LVO LSA), Anlage-Nr. 3.89 (PDF, 121 kB). Abgerufen am 1. November 2023.
  2. Kellerberge nordöstlich Gardelegen, Natura-2000-Gebiete, Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 1. November 2023.
  3. DBU-Naturerbe Kellerberge, Deutsche Bundesstiftung Umwelt (PDF, 6,77 MB). Abgerufen am 1. November 2023.
  4. Landesweit größtes Naturschutzprojekt im öffentlichen Beteiligungsverfahren, Altmarkkreis Salzwedel, 5. Oktober 2017. Abgerufen am 1. November 2023.
  5. Dokumentation zum Feuereinsatz am 07.03.2012 im FFH-Gebiet „Kellerberge nordöstlich Gardelegen“, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt und Stadt Gardelegen, März 2012 (PDF, 2,63 MB). Abgerufen am 1. November 2023.