Karl Andreas von Jasmund

polnisch-sächsischer General von der Infanterie

Karl Andreas von Jasmund alias Henning Andreas von Jasmund (* 1685 in Vorwerk[1]; † 2. Mai 1752 in Tzschacksdorf) war ein polnisch-sächsischer General der Infanterie.

Leben Bearbeiten

Herkunft und Familie Bearbeiten

Karl Andreas war Angehöriger des ursprünglich rügischen, später in Mecklenburg und darüber hinaus verbreiteten Adelsgeschlechts von Jasmund. Seine Eltern waren Johann Wedige von Jasmund auf Vorwerk und Maria, geborene von Scheven.[2]

Er vermählte sich mit Rahel Dorothea von Polenz († 1775) aus dem Hause Schernewitz, Tochter des Hans Christian von Polenz († 1716) und der Charlotte Elisabeth, geborene von Dallwitz.[3] Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor.[4]

Werdegang Bearbeiten

Jasmund begann seine Laufbahn in russischen Diensten, wo er bis zum Major avancierte und 1710 als solcher während des Großen Nordischen Kriegs in Polen für ein Jahr Quartier nahm und dort auch überwinterte. Er folgte 1712 Leberecht Jahnus († 1718) in sächsische Dienste,[1] wo er 1713 Oberstleutnant wurde und dann Generaladjutant von Graf von Wackerbarth († 1734) war. Im Jahre 1723 errichtete Generalfeldmarschall Graf v. Flemming († 1728) ein Bataillon von vier Kompanien Infanterie, woraus nach Vereinigung mit einem Weimarschen Bataillon 1730 das Regiments zu Fuß „Prinz Xaver“ (Nr. 8) formiert wurde. Jasmund erhielt 1724 seine Beförderung zum Oberst und wurde gleichzeitig Kommandeur des 2. Regiment Garde.[6] In dieser Regimentskommandeursstellung blieb er für 10 Jahre. Er stieg dann 1734 zum Generalmajor auf und zog 1737 mit dem sächsischen Hilfskorps nach Ungarn. Während des Ersten Schlesischen Krieges avancierte er 1740 zum Generalleutnant und wohnte allen Kampagnen der sächsischen Armee in Böhmen bei. Dabei kommandierte er die 2. Attacke bei Prag. 1742 eroberte er Deutschbrot und mit machte damit den Weg für die sächsischen Truppen durch Mähren frei, wo diese zum Stehen kam. Nach dem Breslauer Frieden 1742 erhielt er das Kommando in der Lausitz. Im Zweiten Schlesischen Krieg rückte er 1744 mit dem sächsischen Auxiliarkorps erneut in Böhmen ein und nahm 1745 an der Schlacht bei Strigau und der bei Kesselsdorf[7] teil, wo ihm zwei Mal das Pferd erschossen und der Degen aus der Hand geschossen wurde. Im März 1746 wurde Jasmund zum General der Infanterie befördert und Chef eines Regiments zu Fuß.[8] Schließlich erhielt er im Oktober 1748 von August III. einen goldenen Degen im Schätzwert von 800 Reichstalern und zog sich anschließend auf sein lausitzisches Gut Tzschacksdorf zurück, das nach seinem Tode je zur Hälfte in den Besitz seiner Enkel, den Kindern seiner älteren Tochter und seinen Schwiegersohn von Thielau überging.

Schriften Bearbeiten

  • Kriegstagebuch (1685–1745)[9]

Literatur Bearbeiten

  • Michael Ranft (Hrsg.): Neue genealogisch-historische Nachrichten. Theil 73, Leipzig 1756, S. 349
  • Johann Friedrich Fickelscherer (Hrsg.): Lausitzisches Magazin. 8. Jg., Görlitz 1775, S. 21–22
  • Franz Verlohren (Bearb.), Max Barthold (Hrsg.): Stammregister und Chronik der Kur- und Königlich Sächsischen Armee von 1670 bis zum Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts. Beck, Leipzig 1910, S. 202.

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. a b Alexander Querengässer: Die Armee Augusts des Starken im Nordischen Krieg, Band 21 von Heere & Waffen, Zeughaus Verlag GmbH, 2013, ISBN 3-938447-75-3, S. 412, FN 42.
  2. Lars Severin: Das frühe rügische Geschlecht derer von Jasmund. In: Sedina-Archiv, N.F., Bd. 15, Jg. 65, Heft 4, 2019, S. 563.
  3. Götz von Houwald: Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer, Band 6 Kreis Guben, Degener, Neustadt an der Aisch 1999, S. 291.
  4. Walter von Boetticher: Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter 1635–1815. Band 2, Görlitz 1913, S. 990.
  5. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1909. Dritter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1908, S. 819.
  6. Undeutlich um welches Regiment es sich hier handelt. Nach einer Musterungsliste 1747 vorher „v. Römer“ sowie nach einer Musterungsliste 1744 später „Franz v. Pirch“ und „v. Jasmund“.
  7. Caroline Köhler, Franziska Menzel, Rüdiger Otto, Michael Schlott (Hrsg.): Johann Christoph Gottscheds Briefwechsel, Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Band 11: Oktober 1745 – September 1746, De Gruyter, Berlin 2017, S. 263, FN 13.
  8. Wieder undeutlich welches Regiment gemeint ist. Es soll bereits im Dezember 1747 reduziert worden sein und den Stamm der 1748 [sic!] formierten Regimenter Kurfürstin (= IR Nr. 13), Prinz Karl (? = IR Nr. 4), Prinz Maximilian (? = IR Nr. 7) und Prinz Xavier (= IR Nr. 8) bilden.
  9. Tagebuch des kurhessischen [sic!] Generals von Jasmund, vor allem zu Kriegsereignissen und Erlebnissen (Abschrift). Sächsisches Staatsarchiv, 11338 Generalfeldmarschallamt, Nr. 163.
  10. a b Bezugnahme auf Ranfts Neue genealogisch-historische Nachrichten. (Lit.).