Karen Blanguernon

französische Schauspielerin

Karen Blanguernon (* 24. Oktober 1935 in Paris; † 22. November 1996 in New York City, Vereinigte Staaten) war eine französische Schauspielerin und Romanautorin.

Leben und Wirken Bearbeiten

Karen Blanguernon heiratete 1956 den Schauspieler und Komiker Guy Bedos. 1957 wurde die gemeinsame Tochter Leslie Bedos geboren, die sich in Frankreich einen Namen als Journalistin und Kolumnistin gemacht hat.

Nachdem das Kind dem Babyalter entwachsen war, knüpfte Blanguernon Kontakt zur Filmbranche und erhielt im Herbst 1959 von Claude Chabrol ihre erste kleine Filmrolle. Nach einer weiteren Kleinstrolle in einem Chabrol-Film bekam sie aus Deutschland 1961 das Angebot für die weibliche Hauptrolle in der Verfilmung von Heinrich Bölls Erzählung Das Brot der frühen Jahre. Sie spielte die Hedwig Muller, die Jugendfreundin von Walter Fendrich, dargestellt von Christian Doermer. Zwei Jahre später trat sie in einem weiteren deutschen Film auf: Der Chef wünscht keine Zeugen war der extrem seltene Versuch eines deutschen Science-Fiction-Films, in dem sie (neben Maria Perschy) die zweite weibliche Hauptrolle spielte. Trotz dieser vielversprechenden Anfänge nahm Blanguernons Karriere keinen Schwung auf und versandete zu Beginn der 1970er Jahre.

1981, einhergehend mit dem endgültigen Ende ihrer Film- und Fernsehlaufbahn, konzentrierte sie sich auf die Schriftstellerei und veröffentlichte in den folgenden zehn Jahren insgesamt vier Romane: La Vie volle (1981), Coups bas (1982), Léa s'en va (1989) und Ne pas dépasser la dose prescrite (1991).

Karen Blanguernon, die sich 1996 in New York das Leben genommen hat, war in zweiter Ehe mit dem niederländisch-französischen Regisseur Dirk Sanders verheiratet. Sanders hatte ihr 1968 die weibliche Hauptrolle in seinem Film Tu seras terriblement gentille gegeben und inszenierte mit ihr 1978/79 ein Fernsehmusical. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter namens Tessa.

Filmografie Bearbeiten

  • 1960: Die Unbefriedigten (Les bonnes femmes)
  • 1960: Speisekarte der Liebe (Les Godelureaux)
  • 1961: Das Brot der frühen Jahre
  • 1963: Le Tout pour le tout
  • 1963: Der Chef wünscht keine Zeugen
  • 1964: Le match (TV-Mehrteiler)
  • 1965: Chambre à louer (Fernsehserie)
  • 1967: Fern von Vietnam (Loin du Vietnam)
  • 1968: Tu seras terriblement gentille
  • 1968: Das Schloß in den Ardennen (Castle Keep)
  • 1969: Morire gratis
  • 1969: Le Voleur de crimes
  • 1969: Der Clan der Sizilianer (Le Clan des Siciliens)
  • 1971: Le Portrait de Marianne
  • 1971: Léa l’hiver
  • 1971: Das Haus unter den Bäumen (La Maison sous les arbres)
  • 1977: Où vont les poissons rouges?
  • 1979: Café follies: Avec Marcel Amont (Co-Regie mit Dirk Sanders)
  • 1981: Oxalá

Weblinks Bearbeiten