Kapuzinerinsel (Inn)

Insel im Inn in Bayern

Die Kapuzinerinsel, früher auch als Mittergries oder Köhlerinsel bekannt, ist eine kleine bewaldete Flussinsel im Inn bei der oberbayerischen Stadt Wasserburg am Inn mit einer Fläche von etwa 1,5 Hektar.[1]

Kapuzinerinsel
Kapuzinerinsel und Kraftwerk bei hohem Wasserstand
Kapuzinerinsel und Kraftwerk bei hohem Wasserstand
Gewässer Inn
Geographische Lage 48° 3′ 35″ N, 12° 13′ 29″ OKoordinaten: 48° 3′ 35″ N, 12° 13′ 29″ O
Kapuzinerinsel (Inn) (Bayern)
Kapuzinerinsel (Inn) (Bayern)
Länge 290 m
Breite 75 m
Fläche 1,48 ha
Einwohner unbewohnt

Sie liegt knapp hinter dem Wasserburger Laufkraftwerk und ist bei niedrigem Wasserstand durch einen künstlich angelegten Leitdamm, der das Wasser des Kraftwerkes zurück in den Fluss leitet, per Fuß erreichbar. Auf der Kapuzinerinsel wächst ein kleiner Hartholzauwald und an der der Flussströmung abgewandten Seite gibt es einen Sandstrand.[2]

Der Name der Insel erinnert an die hier einst ansässigen Mönche des Kapuzinerordens, die im Zuge der bayerischen Säkularisation das Kapuzinerkloster Wasserburg und die Stadt verlassen mussten.[3]

Die Stadt Wasserburg auf einem Kupferstich von Michael Wening (um 1700). Links unten sieht man die damals noch unbewaldete Insel und links davon das Kapuzinerkloster („Q“).


Selbst bei niedrigem Wasserstand bleibt dank Durchlässen im Leitdamm die südliche Seite der Insel immer wasserdurchflossen und bildet ein Netz aus kleinen Tümpeln und Rinnsalen, die sogenannte „Kapuzinerlacke“. Dieser Bereich ist mit vielen Ruhezonen ausgestattet und wurde 2010 künstlich umgestaltet, um die natürliche Fortpflanzung der Äsche, einer gefährdeten Fischart, zu sichern. Seitdem wird der Kiesgrund des Inns jedes Frühjahr durch einen Bagger aufgelockert, außerdem ist eine Fischtreppe über die Staustufe geplant.[4][5]

Seit Jahren gibt es Pläne, eine zweite Innbrücke zur Wasserburger Altstadt speziell für Radfahrer und Fußgänger über die Kapuzinerinsel zu bauen. Das Projekt trifft auf viel Zustimmung im Stadtrat, aber auch Gegner melden sich zu Wort, da das Geld laut ihnen besser im öffentlichen Nahverkehr investiert wäre.[6][7][8]

Galerie Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. BayernAtlas. Abgerufen am 16. März 2018.
  2. Reinhold Lehmann, Kathrin Schön: GeoWandern Münchner Umland: Alpenvorland und Alpen zwischen Lech und Inn. 40 Touren. Mit GPS-Tracks. Bergverlag Rother GmbH, 2017, ISBN 978-3-7633-3156-7, S. 255 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Julia Lorenzer, Fabian Marcher: 111 Orte in Rosenheim und im Inntal, die man gesehen haben muss: Reiseführer. Emons Verlag, 2016, ISBN 978-3-86358-929-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Lebensraum für die Äsche. In: OVB online. 17. März 2010, abgerufen am 18. März 2018.
  5. Dem Inn die Richtung weisen. In: OVB online. 4. März 2009, abgerufen am 18. März 2018.
  6. Und plötzlich ist der Steg ganz aktuell. In: Wasserburg24.de. 9. August 2012 (wasserburg24.de [abgerufen am 14. März 2018]).
  7. Erste Zweifel werden laut. In: Wasserburg24.de. 15. November 2012 (wasserburg24.de [abgerufen am 14. März 2018]).
  8. Über die Insel statt übers Innwerk? In: Rosenheim24.de. 29. Februar 2012 (rosenheim24.de [abgerufen am 14. März 2018]).