KSZ E 101–106

zweiachsige Industrielokomotiven der AEG

Als KSZ E 101–106 wurden kleine zweiachsige Elektrolokomotiven mit Mittelführerstand bezeichnet, die 1913 bis 1919 von AEG hergestellt und im Rangier- sowie Güterverkehr bei der Kleinbahn Siegburg–Zündorf (KSZ) eingesetzt wurden.

KSZ E 101–106
historische Aufnahme
historische Aufnahme
historische Aufnahme
Nummerierung: KSZ E 101–106
BSM 14
Klb WRE 14, 16
Anzahl: 6
Hersteller: AEG
Fabriknummer 1568–1570, 1847, 1696, 1697
Baujahr(e): 1913–1919
Ausmusterung: bis 1969
Achsformel: Bo
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 6.100 mm
Länge: 4.900 mm
Höhe: 3.500 mm (bis Dachkante)
Breite: 2.200 mm
Gesamtradstand: 2.500 mm
Dienstmasse: 19,6 t
Reibungsmasse: 19,6 t
Radsatzfahrmasse: 9,8 t
Stundenleistung: 2 × 56 kW
105, 106: 2 × 121 kW
Leistungsübertragung: elektrisch
Stromsystem: 800 V =
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Bremse: Indirekte Bremse Bauart Knorr,
Handbremse

Die Maschinen 101 und 102 wurden 1919 an die Kleinbahn Wesel–Rees–Emmerich abgegeben, die anderen waren bis zum Ende des elektrischen Betriebes 1966 im Einsatz. Danach wurden sie bis auf die KSZ E 103, die zu den Bahnen der Stadt Monheim kam, bei der KSZ abgestellt und bis 1969 verschrottet.

Geschichte und Einsatz Bearbeiten

Die Lokomotiven sind der Standardtyp aus der Anfangszeit der elektrischen Lokomotiven in Deutschland. Sie wurden von der RWE bestellt, die in Nordrhein-Westfalen etwa 20 verschiedene Bahnen betrieb.[1]:280

Ähnliche Lokomotiven, die auch aus der Zeit stammen, waren:

Die Lokomotiven KSZ E 101–106 führten auf der Kleinbahn Siegburg–Zündorf und auf der Wahner Straßenbahn den Güterverkehr durch. Dazu hatten sie Zug- und Stoßeinrichtungen sowie Bremseinrichtungen nach den Eisenbahnvorschriften sowie für den Verkehr auf Straßenbahngleisen seitliche Fahrtrichtungsanzeiger und Abstandsstangen.

Die KSZ 101–102 wurden 1919 an die Kleinbahn Wesel–Rees–Emmerich abgegeben, die KSZ 103 kam nach der Betriebseinstellung zu den Bahnen der Stadt Monheim. Dort erhielt sie die Nummer 14 und ging 1981 an die Salzburger Verkehrsbetriebe als SVB E 11.[3]

Technik Bearbeiten

Die Lokomotiven besaßen einen einfachen Blechrahmen aus dem Dampflokbau als Außenrahmen, um die damals voluminösen Gleichstrommotoren unterzubringen. Die Radsatzfederung erfolgte mittels oben liegender Blattfeder. Anfangs waren die Loks mit Stangenpuffer ausgerüstet, später wurden sie durch Hülsenpuffer ersetzt. In den kleinen abgeschrägten Vorbauten waren Klemmleisten, Drucklufterzeuger und sonstige Anlagen untergebracht. Beide Achsen wurden gebremst. Die Sandkästen lagen vor den Antriebsachsen. Das Führerhaus war groß und geräumig.

Literatur Bearbeiten

  • Klaus-Joachim Schrader: Fahrzeuge elektrifizierter Privatbahnen. Verlag Ingrid Zeunert, Gifhorn 1975, S. 8–10.
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 5: Nordrhein-Westfalen, Nordwestlicher Teil. EK-Verlag, Freiburg 1998, ISBN 3-88255-662-5.
  • Autorenkollektiv: Bahnen im Köln-Bonner Raum Klb Siegburg-Zündorf in: Straßenbahn-Magazin 02/1993. Franckh-Kosmos-Verlag, 1993, ISSN 0340-7071, S. 50–63.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 5: Nordrhein-Westfalen, Nordwestlicher Teil. EK-Verlag, Freiburg 1998, ISBN 3-88255-662-5.
  2. a b Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 4:Nordrhein-Westfalen, Südlicher Teil. EK-Verlag, Freiburg 1998, ISBN 3-88255-660-9.
  3. Datenblatt über die Fahrzeuge der Bahnen der Stadt Monheim mit Erwähnung der KSZ 103