Koordinaten: 38° 17′ 12″ N, 34° 34′ 32″ O

Reliefkarte: Türkei
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Kömürcü-Kaletepe

Kömürcü-Kaletepe ist ein prähistorischer Werkplatz beim Dorf Kömürcü im zentralen Landkreis der türkischen Provinz Niğde.

Lage Bearbeiten

Er liegt 1600 m NN auf einem flachen Rhyolithfelsen am Nordhang des Göllü Dağ und datiert zwischen 8200 und 7800 cal. BC, gehört also dem akeramischen Neolithikum an[1]

Ausgrabungen Bearbeiten

Kömürcü-Kaletepe wurde im Rahmen des Obsidianprojektes am Göllü Dağ entdeckt und von 1997 bis 2001 ausgegraben.

Silextechnologie Bearbeiten

Hier wurden zwei verschiedene Arten von Klingen mittels spezieller Techniken hergestellt: lange Spitz-Klingen aus kielförmigen Kernen und prismatische Klingen aus Kernen mit einer Schlagfläche. Diese Bearbeitungstechniken lassen sich in zeitgleichen umliegenden Siedlungen, wie z. B. Musular nicht nachweisen. Hingegen ist bekannt, dass in Çayönü, Cafer Höyük und Akarçay Tepe so gearbeitet wurde. Auch lassen sich Produkte vom Kömürcü-Kaletepe nicht in Anatolien nachweisen, wohl aber in Nordsyrien und sogar auf Zypern. Dies weist auf weitreichende Fernhandelsverbindungen hin, während die Herkunft der Handwerker bisher unklar ist.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Nur Balkan-Atlı, Didier Binder: Kaletepe – ein neolithischer Obsidianwerkplatz, in: Die ältesten Monumente der Menschheit. Ausstellungskatalog Karlsruhe, Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-2072-8, S. 213.
  • Binder, Didier, Nur Balkan Atlı. 2001. Obsidian Exploitation and Blade Technology at Kömürcü-Kaletepe (Cappadocia, Turkey). In: Isabella Caneva (Hrsg.), Beyond Tools: Redefining the PPN Lithic Assemblages of the Levant. Berlin: Ex Oriente, 1–16.
  • Cauvin, Marie-Claire, Nur Balkan Atlı. Rapport sur les recherches sur l’obsidienne en Cappadoce, 1993–1995. Anatolia Antiqua 4, 1996, 249–71.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Mihriban Özbaşaran, The Neolithic on the Plateau. In: Gregory McMahon, Sharon Steadman, The Oxford Handbook of Ancient Anatolia, 10,000-323 BCE. Oxford, Oxford University Press, Online Publication Date: Nov 2012 doi:10.1093/oxfordhb/9780195376142.013.0005106