Johann Traugott Lindner

deutscher Jurist und Chronist

Johann Traugott Lindner (* 2. November 1777; † 3. Mai 1856 in Crandorf) war ein deutscher Jurist und Chronist.

Johann Traugott Lindner
, abgedruckt im Jahr 1848 von Johann Traugott Lindner in Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sächsischen Obererzgebirges
Der Rockenstein in den Wanderungen von 1848

Leben Bearbeiten

Nach Besuch des Gymnasiums in Schneeberg studierte er ab 1801 an der Universität Leipzig die Rechtswissenschaften und beschloss sein Studium 1804.[1] Im Leipziger gelehrten Tagebuch steht als Zusatz, er sei „aus Burgstädt im Meißnischen“. Dies ist möglicherweise sein Geburtsort. Er ließ sich als Advokat in der erzgebirgischen Stadt Schwarzenberg nieder, wo er über mindestens von 1823 bis 1843 als Finanzprokurator im Amt Schwarzenberg des Erzgebirgischen Kreises wirkte.[2][3] In einem Handbuch mit einem Verzeichnis der Advokaten in Deutschland wird er 1845 als Advocat bezeichnet bei gleichzeitiger Angabe „Finanzprocurator“ hinter seinem Namen.[4] Von 1822 bis 1827 war er Bürgermeister von Schwarzenberg[5] und in diesem Amt mit der Bewältigung des Stadtbrands vom 2. Mai 1824 konfrontiert.

Wirken Bearbeiten

Lindner verfasste zwei heimatkundliche Werke, von denen insbesondere seine Schilderungen des Gebietes zwischen Zwickau und Annaberg in den Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sächsischen Obererzgebirges 1844–1846 nachhaltige Wirkung in der erzgebirgischen Heimatgeschichte zeigen. Er regte 1818 die Errichtung eines Monuments am Fürstenbrunn bei Waschleithe an, das an die Befreiung des Prinzen Albrecht aus den Händen des Prinzenräubers Kunz von Kauffungen im Jahre 1455 erinnert, und war einer der maßgeblichen Unterstützer dieses Vorhabens.[6]

Werke Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Johann Traugott Lindner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Leipziger gelehrtes Tagebuch auf das Jahr 1804, Commission der Weidmannischen Buchhandlung, Leipzig (o. J.), S. 102 Digitalisat.
  2. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat im Jahre 1823, Weidmannische Buchhandlung G. Reimer, Leipzig (o. J.), S. 75 Digitalisat.
  3. Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen 1843, unter Genehmigung der Staatsregierung herausgegeben vom Directorium des Statistischen Vereins, Verlag Friedrich Fleischer, Leipzig (o. J.), S. 122.
  4. Johann Carl Immanuel Buddeus und Arthur Buddeus: Deutsches Anwaltbuch. Ein Handbuch zur auswärtigen Proceßführung in allen deutschen Landen nebst Verzeichnissen sämtlicher Sachwalter in Deutschland, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1845, S. 345 Digitalisat.
  5. Anita Tonar: Kleine Schwarzenberger Chronik vom 12. bis 21. Jahrhundert. Schwarzenberg: Regionalverlag Anita Tonar, 2006, S. 42 und 46.
  6. Wilhelm Schäfer: Irrungen und Rechtsstreit zwischen Kurfürst Friedrich II. und Conrad von Kaufungen und der dadurch am 7./8. Juli 1455 herbeigeführte Prinzenraub. Dresden 1855, S. 135f