Johann Robeck (* 1672 in Kalmar, Schweden; † 1735 nahe Bremen) war ein schwedischer Jesuit und Autor.

Leben Bearbeiten

Johann Robeck wurde in Kalmar, Schweden, geboren und wuchs im evangelischen Glauben auf. Er studierte in Uppsala, bevor er nach Hildesheim in Deutschland ging, wo er 1704 zum Katholizismus konvertierte. Er schloss sich den Jesuiten an und lebte in Rinteln, Westfalen.[1]

1735 ertränkte sich Robeck nahe Bremen in der Weser.

Nachleben Bearbeiten

Posthum wurde sein Traktat De morte voluntaria exercitatio sive examen calumniarum nugarum et fallaciarum veröffentlicht. Diese „apologetische Theorie des Selbstmords“[2] wurde im 18. Jahrhundert zu einem der berühmtesten Bücher über den Selbstmord und beeinflusst unter anderem Jean-Jacques Rousseau. Robecks Argumentation basiert auf der Vorstellung, dass das Leben ein Geschenk Gottes sei, der daher auf seine Rechte an diesem Geschenk verzichtete. Jeder könne ein Geschenk zerstören; daher ist Selbstmord legitim.[3]

Heute noch bekannt ist Robeck vor allem durch eine Erwähnung als „deutscher Professor“, „der seinem Leben freiwillig ein Ende machte“ in Voltaires philosophischem Kurzroman Candide oder der Optimismus (Kapitel 12).[4]

Literatur Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Herman Hofberg: Svenskt biografiskt handlexicon. Albert Bonniers Förlag, Stockholm 1876, S. 349.
  2. Hans Rost: Bibliographie des Selbstmordes, Augsburg, Haas & Grabherr, 1927, S. 603.
  3. Otto Schmid: Robeck, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Bd. 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 717.
  4. „J’ai vu dans les pays que le sort m’a fait parcourir, et dans les cabarets où j’ai servi, un nombre prodigieux de personnes qui avaient leur existence en exécration; mais je n’en ai vu que douze qui aient mis volontairement fin à leur misère, trois nègres, quatre Anglais, quatre Genevois, et un professeur allemand nommé Robeck.“ In: Oeuvres Complètes De Voltaire: Avec Des Notes Et Une Notice Historique Sur La Vie De Voltaire. Bd. 8, Paris, Furne, 1846, S. 587.