Johann Christian Steinauer

Kaufmann, Juwelier und Goldfabrikant

Johann Christian Steinauer (geb. in Roßwein[1][2] (?); gest. 1748 in Naumburg) war seit 1720 Eigentümer des Grundstückes in Großjena, auf welchem sich das „Steinerne Album“ oder „Steinerne Bilderbuch“ befindet, welches die Herstellung des Weines bzw. Szenen aus dem Alten Testament darstellt.[3] Beruflich war er Kaufmann und Juwelier, eher allerdings Goldfabrikant. Bezeichnet wurde er als Sachsen-Weißenfelsischer Hofjuwelier.[4] Steinauer hatte 1722 die Schaffung des Steinernen Albums veranlasst. durch die Stiftung dieses über 200 m langen Felsreliefs im Barockstil ist er in Erinnerung geblieben. Es geschah aus Huldigung an Steinauers Dienstherrn Herzog Christian (1682–1736) zu dessen 10-jährigen Regierungsjubiläum. Wer allerdings die bildhauerischen Arbeiten ausführte ist unbekannt. Dieser ist auf dem Steinernen Album auch verewigt. Er war Freund der Jagd und des Weines. Laut dem Bürgerbuch der Stadt Naumburg besaß Steinauer seit 1706 das Naumburger Bürgerrecht.

Steinauers Weinberg

Dieser zwölf Reliefs umfassende Bilderbogen stellt den größten frei in den Fels gehauenen im europäischen Kulturraum dar. Die figurengeschmückte Balustrade entlang der oberen Terrassenkante wurde anhand alter Aufnahmen und einigen vorhandenen Resten rekonstruiert.

Es ist möglich, dass der "Steinerne Engel" auf dem Todteschen Berg von 1714 hierfür Vorbild war.[5]

Sein Sohn war Johann Christian Steinauer (1707–1786), der in Leipzig Geschäftsmann war.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stadtarchiv Naumburg: Naumburger Bürgerbuch, angelegt 1600 von Sixtus Braun, Bl. 340. „Johann Christian Steinauer v. Roßwein, Jubelierer 1706 23. Mart.“
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. August 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mv-naumburg.de
  3. Hermann Größler, „Großjena“, in: Beschreibung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Kreis Naumburg (Land), bearbeitet von Heinrich Bergner, Halle 1905, S. 34–57.
  4. Alfred Bergmann: „Christian Wilhelm Steinauer: Eine Skizze seiner Persönlichkeit. Mit einer Tafel“, in: Jahrbuch der Sammlung Kippenberg, 10 (1935), hrsg. von Anton Kippenberg, S. 155–180. Hier S. 158. Der von Bergmann beschriebene Steinauer war in Leipzig Kaufmann, bei dem auch Goethe gelegentliche Aufträge erledigen ließ. Dieser war Enkel von Johann Christian Steinauer. Zu Steinauer und seinen Nachkommen siehe: Mario Todte: Fecht-, Reit- und Tanzmeister an der Universität Leipzig. Bernstadt a. d. Eigen 2016 (Studien zur Kultur und Geschichte; Bd. 1, herausgegeben von Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath), S. 172 ff. ISBN 978-3-944104-12-6. – Steinauer war in der Meißner Porzellanmanufaktur als Kommissar von 1780 bis 1814 tätig. Pauline Gräfin von Spee, Die klassizistische Porzellanplastik der Meißener Porzellanmanufaktur von 1764–1814, Diss. Bonn 2004, S. 78. Dieser Steinauer wiederum bekam wiederum am 14. November 1805 das Naumburger Bürgerrecht verliehen. Stadtarchiv Naumburg: Naumburger Bürgerbuch, angelegt 1600 von Sixtus Braun, Bl. 350. „H. Commissair Christian Wilhelm Steinauer v. Meißen 1805 14. Novbt.“
  5. https://www.myheimat.de/naumburg-saale/kultur/der-vergessene-engel-d1685479.html